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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Hundert.
24.
An die Braut. Auß Versetzung deß
Nahmens; Eilff Knaben.
Jungfer Braut/ in eurem Namen
Find ich so gewiß/ als Amen/
Eurer Ehe Kinderlein.
Was darinnen von Eilff Knaben/
Wo ist übrig an Buchstaben/
Werden lauter Töchter seyn.
25.
Hochzeit-Wuntsch.
Werthes Paar/ das gantze Leben
Sey bey euch ein steter Krieg/
So/ daß beyden sey gegeben
Gleiche Beut vnd gleicher Sieg.
Kämpfft mit Liebe gegen Liebe/
Vnd mit Trew kämpfft gegen Trew/
Daß euch Zwiespalt nie betrübe/
Niemals auch der Kauff berew.
Zwar/ es wird wol offt geschehen
Daß die Braut zu seiner Zeit/
Bey sechs Wochen nicht wird sehen
Wie die Wirthschafft sey bereit:
Doch bedeut es nichts denn Beute/
Wenn das Ziel fürbey wird seyn/
Werden euren Schatz die Leute
Hören auß der Wiege schreyn.
26. Eine
B
Erſtes Hundert.
24.
An die Braut. Auß Verſetzung deß
Nahmens; Eilff Knaben.
Jungfer Braut/ in eurem Namen
Find ich ſo gewiß/ als Amen/
Eurer Ehe Kinderlein.
Was darinnen von Eilff Knaben/
Wo iſt uͤbrig an Buchſtaben/
Werden lauter Toͤchter ſeyn.
25.
Hochzeit-Wuntſch.
Werthes Paar/ das gantze Leben
Sey bey euch ein ſteter Krieg/
So/ daß beyden ſey gegeben
Gleiche Beut vnd gleicher Sieg.
Kaͤmpfft mit Liebe gegen Liebe/
Vnd mit Trew kaͤmpfft gegen Trew/
Daß euch Zwieſpalt nie betruͤbe/
Niemals auch der Kauff berew.
Zwar/ es wird wol offt geſchehen
Daß die Braut zu ſeiner Zeit/
Bey ſechs Wochen nicht wird ſehen
Wie die Wirthſchafft ſey bereit:
Doch bedeut es nichts denn Beute/
Wenn das Ziel fuͤrbey wird ſeyn/
Werden euren Schatz die Leute
Hoͤren auß der Wiege ſchreyn.
26. Eine
B
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[10/0023] Erſtes Hundert. 24. An die Braut. Auß Verſetzung deß Nahmens; Eilff Knaben. Jungfer Braut/ in eurem Namen Find ich ſo gewiß/ als Amen/ Eurer Ehe Kinderlein. Was darinnen von Eilff Knaben/ Wo iſt uͤbrig an Buchſtaben/ Werden lauter Toͤchter ſeyn. 25. Hochzeit-Wuntſch. Werthes Paar/ das gantze Leben Sey bey euch ein ſteter Krieg/ So/ daß beyden ſey gegeben Gleiche Beut vnd gleicher Sieg. Kaͤmpfft mit Liebe gegen Liebe/ Vnd mit Trew kaͤmpfft gegen Trew/ Daß euch Zwieſpalt nie betruͤbe/ Niemals auch der Kauff berew. Zwar/ es wird wol offt geſchehen Daß die Braut zu ſeiner Zeit/ Bey ſechs Wochen nicht wird ſehen Wie die Wirthſchafft ſey bereit: Doch bedeut es nichts denn Beute/ Wenn das Ziel fuͤrbey wird ſeyn/ Werden euren Schatz die Leute Hoͤren auß der Wiege ſchreyn. 26. Eine B

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/23>, abgerufen am 24.04.2024.