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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Tausend
92.
Das Hofe-Leben.
Durch Laudes vnd Placentz, stracks für Veron fürbey
Muß/ wer nach Hofe wil/ vnd wil willkummen seyn.
93.
Thorheit.
Ein Reiß vom Narren-Baum trägt jeder an sich bey/
Der eine deckt es zu/ der ander trägt es frey.
94.
Thorheit.
Wann Thorheit thäte weh/ O welch erbärmlich schreyn
Würd in der gantzen Welt in allen Häusern seyn.
95.
Sitten der Jugend.
DJe Fincken die im Lentz nicht singen/
Die bringens auff den Herbst dann ein:
Der muß dann alt erst rasend seyn/
Der jung es kunte nicht verbringen.
96.
Begräbnüß-Kosten.
Jsts Christlich/ Christen-Volck/ dem Gott den Himmel schenckt/
Daß dich nicht ohn entgelt man in die Erde senckt?
97.
Die Zeit vertreiben.
DAß der Tod vns übereile
Lasse man die Klage bleiben;
Jeder sucht ja kurtze weile/
Jeder wil die Zeit vertreiben.
98. Ver-
Erſtes Tauſend
92.
Das Hofe-Leben.
Durch Laudes vnd Placentz, ſtracks fuͤr Veron fuͤrbey
Muß/ wer nach Hofe wil/ vnd wil willkummen ſeyn.
93.
Thorheit.
Ein Reiß vom Narren-Baum traͤgt jeder an ſich bey/
Der eine deckt es zu/ der ander traͤgt es frey.
94.
Thorheit.
Wann Thorheit thaͤte weh/ O welch erbaͤrmlich ſchreyn
Wuͤrd in der gantzen Welt in allen Haͤuſern ſeyn.
95.
Sitten der Jugend.
DJe Fincken die im Lentz nicht ſingen/
Die bringens auff den Herbſt dann ein:
Der muß dann alt erſt raſend ſeyn/
Der jung es kunte nicht verbringen.
96.
Begraͤbnuͤß-Koſten.
Jſts Chriſtlich/ Chriſten-Volck/ dem Gott den Himmel ſchenckt/
Daß dich nicht ohn entgelt man in die Erde ſenckt?
97.
Die Zeit vertreiben.
DAß der Tod vns uͤbereile
Laſſe man die Klage bleiben;
Jeder ſucht ja kurtze weile/
Jeder wil die Zeit vertreiben.
98. Ver-
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[162/0194] Erſtes Tauſend 92. Das Hofe-Leben. Durch Laudes vnd Placentz, ſtracks fuͤr Veron fuͤrbey Muß/ wer nach Hofe wil/ vnd wil willkummen ſeyn. 93. Thorheit. Ein Reiß vom Narren-Baum traͤgt jeder an ſich bey/ Der eine deckt es zu/ der ander traͤgt es frey. 94. Thorheit. Wann Thorheit thaͤte weh/ O welch erbaͤrmlich ſchreyn Wuͤrd in der gantzen Welt in allen Haͤuſern ſeyn. 95. Sitten der Jugend. DJe Fincken die im Lentz nicht ſingen/ Die bringens auff den Herbſt dann ein: Der muß dann alt erſt raſend ſeyn/ Der jung es kunte nicht verbringen. 96. Begraͤbnuͤß-Koſten. Jſts Chriſtlich/ Chriſten-Volck/ dem Gott den Himmel ſchenckt/ Daß dich nicht ohn entgelt man in die Erde ſenckt? 97. Die Zeit vertreiben. DAß der Tod vns uͤbereile Laſſe man die Klage bleiben; Jeder ſucht ja kurtze weile/ Jeder wil die Zeit vertreiben. 98. Ver-

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/194>, abgerufen am 22.11.2024.