Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

Bild:
<< vorherige Seite

Siebendes Hundert.
Hat sie sonsten keine Dörner
Braucht sie jhres Mannes Hörner.

7.
Steuer-Calender.
Jm Steuer-Almanach ist keine rechte Schrifft;
Sie feyert/ weil die Welt steht/ keine Stunde nicht.
8.
Das andere Leben.
Wäre gleich in jener Zeit
Keine größre Herrligkeit/
Als/ daß steuren vns vnd stehlen
Nicht wie hier/ mehr dürffe quälen/
Wolt ich dessentwegen noch
Hin mich sehnen eben hoch.
9.
Todten-Schmuck.
DEr nackt kam in die Welt/ der nackend ist getaufft/
Der nackt ans Creutzes Holtz um Christus Blut erkaufft/
Der nackt in Himmel soll; wie daß man den den schmücket
Und das/ was jhm nicht bleibt/ mit jhm von hinnen schicket?
10.
Der Geitz.
WEr vom Hertzen Gott entschleust/
Wer hingegen Gold drein geust/
Wil gewiß zu Himmel-neben
Einen Alchimisten geben.
11.
Soldaten-Zucht.
PEscennius ein Römisch Käyser/
Der Kriegs-Zucht ernster Vnterweiser/
Bey

Siebendes Hundert.
Hat ſie ſonſten keine Doͤrner
Braucht ſie jhres Mannes Hoͤrner.

7.
Steuer-Calender.
Jm Steuer-Almanach iſt keine rechte Schrifft;
Sie feyert/ weil die Welt ſteht/ keine Stunde nicht.
8.
Das andere Leben.
Waͤre gleich in jener Zeit
Keine groͤßre Herꝛligkeit/
Als/ daß ſteuren vns vnd ſtehlen
Nicht wie hier/ mehr duͤrffe quaͤlen/
Wolt ich deſſentwegen noch
Hin mich ſehnen eben hoch.
9.
Todten-Schmuck.
DEr nackt kam in die Welt/ der nackend iſt getaufft/
Der nackt ans Creutzes Holtz um Chriſtus Blut erkaufft/
Der nackt in Himmel ſoll; wie daß man den den ſchmuͤcket
Und das/ was jhm nicht bleibt/ mit jhm von hinnen ſchicket?
10.
Der Geitz.
WEr vom Hertzen Gott entſchleuſt/
Wer hingegen Gold drein geuſt/
Wil gewiß zu Himmel-neben
Einen Alchimiſten geben.
11.
Soldaten-Zucht.
PEſcennius ein Roͤmiſch Kaͤyſer/
Der Kriegs-Zucht ernſter Vnterweiſer/
Bey
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <lg>
                <pb facs="#f0163" n="141"/>
                <fw place="top" type="header">Siebendes Hundert.</fw><lb/>
                <l>Hat &#x017F;ie &#x017F;on&#x017F;ten keine Do&#x0364;rner</l><lb/>
                <l>Braucht &#x017F;ie jhres Mannes Ho&#x0364;rner.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">7.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Steuer-Calender.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Jm Steuer-<hi rendition="#aq">Almanach</hi> i&#x017F;t keine rechte Schrifft;</l><lb/>
                <l>Sie feyert/ weil die Welt &#x017F;teht/ keine Stunde nicht.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">8.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Das andere Leben.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">W</hi>a&#x0364;re gleich in jener Zeit</l><lb/>
                <l>Keine gro&#x0364;ßre Her&#xA75B;ligkeit/</l><lb/>
                <l>Als/ daß &#x017F;teuren vns vnd &#x017F;tehlen</l><lb/>
                <l>Nicht wie hier/ mehr du&#x0364;rffe qua&#x0364;len/</l><lb/>
                <l>Wolt ich de&#x017F;&#x017F;entwegen noch</l><lb/>
                <l>Hin mich &#x017F;ehnen eben hoch.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">9.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Todten-Schmuck.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">D</hi>Er nackt kam in die Welt/ der nackend i&#x017F;t getaufft/</l><lb/>
                <l>Der nackt ans Creutzes Holtz um Chri&#x017F;tus Blut erkaufft/</l><lb/>
                <l>Der nackt in Himmel &#x017F;oll; wie daß man den den &#x017F;chmu&#x0364;cket</l><lb/>
                <l>Und das/ was jhm nicht bleibt/ mit jhm von hinnen &#x017F;chicket?</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">10.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Der Geitz.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">W</hi>Er vom Hertzen Gott ent&#x017F;chleu&#x017F;t/</l><lb/>
                <l>Wer hingegen Gold drein geu&#x017F;t/</l><lb/>
                <l>Wil gewiß zu Himmel-neben</l><lb/>
                <l>Einen Alchimi&#x017F;ten geben.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">11.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Soldaten-Zucht.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">P</hi>E&#x017F;cennius</hi> ein Ro&#x0364;mi&#x017F;ch Ka&#x0364;y&#x017F;er/</l><lb/>
                <l>Der Kriegs-Zucht ern&#x017F;ter Vnterwei&#x017F;er/</l><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Bey</fw><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0163] Siebendes Hundert. Hat ſie ſonſten keine Doͤrner Braucht ſie jhres Mannes Hoͤrner. 7. Steuer-Calender. Jm Steuer-Almanach iſt keine rechte Schrifft; Sie feyert/ weil die Welt ſteht/ keine Stunde nicht. 8. Das andere Leben. Waͤre gleich in jener Zeit Keine groͤßre Herꝛligkeit/ Als/ daß ſteuren vns vnd ſtehlen Nicht wie hier/ mehr duͤrffe quaͤlen/ Wolt ich deſſentwegen noch Hin mich ſehnen eben hoch. 9. Todten-Schmuck. DEr nackt kam in die Welt/ der nackend iſt getaufft/ Der nackt ans Creutzes Holtz um Chriſtus Blut erkaufft/ Der nackt in Himmel ſoll; wie daß man den den ſchmuͤcket Und das/ was jhm nicht bleibt/ mit jhm von hinnen ſchicket? 10. Der Geitz. WEr vom Hertzen Gott entſchleuſt/ Wer hingegen Gold drein geuſt/ Wil gewiß zu Himmel-neben Einen Alchimiſten geben. 11. Soldaten-Zucht. PEſcennius ein Roͤmiſch Kaͤyſer/ Der Kriegs-Zucht ernſter Vnterweiſer/ Bey

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/163
Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/163>, abgerufen am 30.04.2024.