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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Tausend
67.
Auff Fuscum.
FUscus lachet seiner Sachen/
Lachet nicht/ wann andre lachen;
Drum macht er/ nicht seine Sachen/
Wann die andren seiner lachen.
68.
Grabschrifft über ein Brautbette.
JN die Lust liegt hier begraben
Eine Magd mit jhrem Knaben;
Die einander gantz ergeben/
Dieser Welt wie mehr nicht leben/
Die mit Armen vmgewunden
Wie in einen Sarck gebunden/
Die sich mit sich selbst bedecken/
Die in kurtzem Würmer hecken.
69.
Auff Fletelium.
FLetel/ der die Mägde schoß
Pfleget lieb vnd werth zu haben/
Scheut sich/ daß man jhn soll bloß
Jn der Mutter Schoß begraben.
70.
Eine mißstimmige Ehe.
VEit schonet seinen Leib/ schont aber nicht sein Geld/
Da doch sein liebes Weib von beyden wenig hält:
Er soll seyn sparsam hier; dort/ soll er offt vnd viel
Gebrauchen seinen Leib zu jhrem wann sie wil.
71. Mann
Erſtes Tauſend
67.
Auff Fuſcum.
FUſcus lachet ſeiner Sachen/
Lachet nicht/ wann andre lachen;
Drum macht er/ nicht ſeine Sachen/
Wann die andren ſeiner lachen.
68.
Grabſchrifft uͤber ein Brautbette.
JN die Luſt liegt hier begraben
Eine Magd mit jhrem Knaben;
Die einander gantz ergeben/
Dieſer Welt wie mehr nicht leben/
Die mit Armen vmgewunden
Wie in einen Sarck gebunden/
Die ſich mit ſich ſelbſt bedecken/
Die in kurtzem Wuͤrmer hecken.
69.
Auff Fletelium.
FLetel/ der die Maͤgde ſchoß
Pfleget lieb vnd werth zu haben/
Scheut ſich/ daß man jhn ſoll bloß
Jn der Mutter Schoß begraben.
70.
Eine mißſtimmige Ehe.
VEit ſchonet ſeinen Leib/ ſchont aber nicht ſein Geld/
Da doch ſein liebes Weib von beyden wenig haͤlt:
Er ſoll ſeyn ſparſam hier; dort/ ſoll er offt vnd viel
Gebrauchen ſeinen Leib zu jhrem wann ſie wil.
71. Mann
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[132/0152] Erſtes Tauſend 67. Auff Fuſcum. FUſcus lachet ſeiner Sachen/ Lachet nicht/ wann andre lachen; Drum macht er/ nicht ſeine Sachen/ Wann die andren ſeiner lachen. 68. Grabſchrifft uͤber ein Brautbette. JN die Luſt liegt hier begraben Eine Magd mit jhrem Knaben; Die einander gantz ergeben/ Dieſer Welt wie mehr nicht leben/ Die mit Armen vmgewunden Wie in einen Sarck gebunden/ Die ſich mit ſich ſelbſt bedecken/ Die in kurtzem Wuͤrmer hecken. 69. Auff Fletelium. FLetel/ der die Maͤgde ſchoß Pfleget lieb vnd werth zu haben/ Scheut ſich/ daß man jhn ſoll bloß Jn der Mutter Schoß begraben. 70. Eine mißſtimmige Ehe. VEit ſchonet ſeinen Leib/ ſchont aber nicht ſein Geld/ Da doch ſein liebes Weib von beyden wenig haͤlt: Er ſoll ſeyn ſparſam hier; dort/ ſoll er offt vnd viel Gebrauchen ſeinen Leib zu jhrem wann ſie wil. 71. Mann

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/152>, abgerufen am 30.04.2024.