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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Fünfftes Hundert.
56.
Auff Elsulam.
ELsula, die alber ist
Jst in deme gar kein Hase/
Daß sie jhre Buhlen kiest
Nicht nach Ohren/ sondern Nase.
57.
Wer auff viel zu sehen/ kans leichte
versehen.
POrtia gibt Antwort drum/
Daß sie nicht den Mann kan achten;
Wer mit vielen gehet um/
Kan auff eines nicht nur trachten.
58.
Wer nützliches mit lustigem vermenget/
der triffts.
WEr Nutz vnd wer Ergetz recht scheidet vnd recht mengt/
Verdienet/ daß man jhn mit Lob vnd Ruhm beschenckt:
Lobt Passerilla, lobt! zum Nutz ist jhr der Mann/
Der Nachbar zum Ergetz/ vnd wer nur jmmer kan.
59.
Wunder.
WAnn bey der Römer Zeit man sah mit Milche triffen
Den Himmel/ sah man auch wie furchtsam hin sie liffen
Zum Sybilliner-Buch/ vnd stellten überall
Viel Wallen vnd Proceß durch reiner Jungfern Zahl/
Auß Vesta Kloster an: Was sollen wir bereiten/
Wann von den Jungfern selbst treufft Milch/ bey vnsren Zeiten?
60.
Marter-Frage.
Man recket sonst den Dieb/ der andren wolte stehlen:
Der Dieb reckt jetzund den/ der was für jhm wil hölen.
61. Steuer
H v
Fuͤnfftes Hundert.
56.
Auff Elſulam.
ELſula, die alber iſt
Jſt in deme gar kein Haſe/
Daß ſie jhre Buhlen kieſt
Nicht nach Ohren/ ſondern Naſe.
57.
Wer auff viel zu ſehen/ kans leichte
verſehen.
POrtia gibt Antwort drum/
Daß ſie nicht den Mann kan achten;
Wer mit vielen gehet um/
Kan auff eines nicht nur trachten.
58.
Wer nuͤtzliches mit luſtigem vermenget/
der triffts.
WEr Nutz vnd wer Ergetz recht ſcheidet vnd recht mengt/
Verdienet/ daß man jhn mit Lob vnd Ruhm beſchenckt:
Lobt Pasſerilla, lobt! zum Nutz iſt jhr der Mann/
Der Nachbar zum Ergetz/ vnd wer nur jmmer kan.
59.
Wunder.
WAnn bey der Roͤmer Zeit man ſah mit Milche triffen
Den Himmel/ ſah man auch wie furchtſam hin ſie liffen
Zum Sybilliner-Buch/ vnd ſtellten uͤberall
Viel Wallen vnd Proceß durch reiner Jungfern Zahl/
Auß Veſta Kloſter an: Was ſollen wir bereiten/
Wann von den Jungfern ſelbſt treufft Milch/ bey vnſren Zeiten?
60.
Marter-Frage.
Man recket ſonſt den Dieb/ der andren wolte ſtehlen:
Der Dieb reckt jetzund den/ der was fuͤr jhm wil hoͤlen.
61. Steuer
H v
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[109/0127] Fuͤnfftes Hundert. 56. Auff Elſulam. ELſula, die alber iſt Jſt in deme gar kein Haſe/ Daß ſie jhre Buhlen kieſt Nicht nach Ohren/ ſondern Naſe. 57. Wer auff viel zu ſehen/ kans leichte verſehen. POrtia gibt Antwort drum/ Daß ſie nicht den Mann kan achten; Wer mit vielen gehet um/ Kan auff eines nicht nur trachten. 58. Wer nuͤtzliches mit luſtigem vermenget/ der triffts. WEr Nutz vnd wer Ergetz recht ſcheidet vnd recht mengt/ Verdienet/ daß man jhn mit Lob vnd Ruhm beſchenckt: Lobt Pasſerilla, lobt! zum Nutz iſt jhr der Mann/ Der Nachbar zum Ergetz/ vnd wer nur jmmer kan. 59. Wunder. WAnn bey der Roͤmer Zeit man ſah mit Milche triffen Den Himmel/ ſah man auch wie furchtſam hin ſie liffen Zum Sybilliner-Buch/ vnd ſtellten uͤberall Viel Wallen vnd Proceß durch reiner Jungfern Zahl/ Auß Veſta Kloſter an: Was ſollen wir bereiten/ Wann von den Jungfern ſelbſt treufft Milch/ bey vnſren Zeiten? 60. Marter-Frage. Man recket ſonſt den Dieb/ der andren wolte ſtehlen: Der Dieb reckt jetzund den/ der was fuͤr jhm wil hoͤlen. 61. Steuer H v

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/127>, abgerufen am 22.11.2024.