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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Tausend
Dann/ Gottes Trost vergeht/ der doch allein erfreut/
Drum bleibt dem Hertzen nichts/ als Welt; das ist/ nur Leid.

32.
Geschmückte vnd geschmünckte Jungfern.
DJe Jungfern die sich gern am Tage zierlich schmücken/
Die liegen gerne bloß deß Nachtes auff dem Rücken:
Und die mit Schmüncke sich verpurpern vnd bekreiden/
Die wollen jhre Brust mit Männern gerne kleiden.
33.
Wittibschafft.
ALs Pallas weg von Troja ward genummen
Jst dessen Heil bald zum Verterben kummen:
Ein Haus darauß ein redlich Weib verschieden/
Bleibt von dem Glücke mehrentheils vermieden.
34.
Der Tod.
Jch fürchte nicht den Tod/ der mich zu nemen kümmt/
Jch fürchte mehr den Tod/ der mir die Meinen nimmt.
35.
Schalcks-Narren.
Ein Herr der Narren hält/ der thut gar weißlich dran;
Weil/ was kein Weiser darff/ ein Narr jhm sagen kan.
36.
Weg/ zu beyderley Leben.
Nur ein Weg ist zur Welt/ zum Himmel auch nur einer
Auff jenem gehen all; auff dem/ von zehnen keiner.
37.
Zungendrescher.
KEin grösser Unrecht wird Juristen angethan
Als wann ein jeder Recht erweiset jederman/
Weil jhnen Unrecht recht: Wann Unrecht wo nicht wär
Wär zwar jhr Buch voll Recht/ jhr Beutel aber leer.
38. Ge-

Erſtes Tauſend
Dann/ Gottes Troſt vergeht/ der doch allein erfreut/
Drum bleibt dem Hertzen nichts/ als Welt; das iſt/ nur Leid.

32.
Geſchmuͤckte vnd geſchmuͤnckte Jungfern.
DJe Jungfern die ſich gern am Tage zierlich ſchmuͤcken/
Die liegen gerne bloß deß Nachtes auff dem Ruͤcken:
Und die mit Schmuͤncke ſich verpurpern vnd bekreiden/
Die wollen jhre Bruſt mit Maͤnnern gerne kleiden.
33.
Wittibſchafft.
ALs Pallas weg von Troja ward genummen
Jſt deſſen Heil bald zum Verterben kummen:
Ein Haus darauß ein redlich Weib verſchieden/
Bleibt von dem Gluͤcke mehrentheils vermieden.
34.
Der Tod.
Jch fuͤrchte nicht den Tod/ der mich zu nemen kuͤm̃t/
Jch fuͤrchte mehr den Tod/ der mir die Meinen nim̃t.
35.
Schalcks-Narren.
Ein Herꝛ der Narren haͤlt/ der thut gar weißlich dran;
Weil/ was kein Weiſer darff/ ein Narꝛ jhm ſagen kan.
36.
Weg/ zu beyderley Leben.
Nur ein Weg iſt zur Welt/ zum Himmel auch nur einer
Auff jenem gehen all; auff dem/ von zehnen keiner.
37.
Zungendreſcher.
KEin groͤſſer Unrecht wird Juriſten angethan
Als wann ein jeder Recht erweiſet jederman/
Weil jhnen Unrecht recht: Wann Unrecht wo nicht waͤr
Waͤr zwar jhr Buch voll Recht/ jhr Beutel aber leer.
38. Ge-
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[104/0122] Erſtes Tauſend Dann/ Gottes Troſt vergeht/ der doch allein erfreut/ Drum bleibt dem Hertzen nichts/ als Welt; das iſt/ nur Leid. 32. Geſchmuͤckte vnd geſchmuͤnckte Jungfern. DJe Jungfern die ſich gern am Tage zierlich ſchmuͤcken/ Die liegen gerne bloß deß Nachtes auff dem Ruͤcken: Und die mit Schmuͤncke ſich verpurpern vnd bekreiden/ Die wollen jhre Bruſt mit Maͤnnern gerne kleiden. 33. Wittibſchafft. ALs Pallas weg von Troja ward genummen Jſt deſſen Heil bald zum Verterben kummen: Ein Haus darauß ein redlich Weib verſchieden/ Bleibt von dem Gluͤcke mehrentheils vermieden. 34. Der Tod. Jch fuͤrchte nicht den Tod/ der mich zu nemen kuͤm̃t/ Jch fuͤrchte mehr den Tod/ der mir die Meinen nim̃t. 35. Schalcks-Narren. Ein Herꝛ der Narren haͤlt/ der thut gar weißlich dran; Weil/ was kein Weiſer darff/ ein Narꝛ jhm ſagen kan. 36. Weg/ zu beyderley Leben. Nur ein Weg iſt zur Welt/ zum Himmel auch nur einer Auff jenem gehen all; auff dem/ von zehnen keiner. 37. Zungendreſcher. KEin groͤſſer Unrecht wird Juriſten angethan Als wann ein jeder Recht erweiſet jederman/ Weil jhnen Unrecht recht: Wann Unrecht wo nicht waͤr Waͤr zwar jhr Buch voll Recht/ jhr Beutel aber leer. 38. Ge-

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/122>, abgerufen am 22.11.2024.