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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Zehendes Hundert.
21.
Engel.
ACh! wann wir solten sehen
Was vns künt offt geschehen
Wann nicht deß Himmels Wächter
Uns stünden für Verfechter/
Wir würden vns entsetzen/
Und für gar blöde schätzen:
Hingegen wann von jenen
Wir hörten auch erwehnen/
Mit was für Thurst vnd Räncken
Wir Gott vnd Sie so kräncken/
Wie würden wir erzittern
Und für der Straff vns schüttern!
Wer keines wil bewegen/
Der wird sich letzlich legen
Jns Bette/ wo die Flammen
Gehn über jhn zusammen.
22.
Auff Gulanum.
WEil Gulanus von dem Tode fort vnd fort Gedancken hat/
Jsst vnd trinckt er jeden Abend sich sehr saat vnd übersaat
Dann er meint/ daß solche Mahlzeit werde sein Valete seyn/
Wil in sein sonst leeres Schieffchen/ den Ballast vor schaffen ein.
23.
Gebrechligkeit.
Weil alles so gebrechlich/ wer kan sie dann versprechen/
Daß Flora jhre Blume ließ/ als gebrechlich/ brechen?
24. Auff
M m m ij
Zehendes Hundert.
21.
Engel.
ACh! wann wir ſolten ſehen
Was vns kuͤnt offt geſchehen
Wann nicht deß Himmels Waͤchter
Uns ſtuͤnden fuͤr Verfechter/
Wir wuͤrden vns entſetzen/
Und fuͤr gar bloͤde ſchaͤtzen:
Hingegen wann von jenen
Wir hoͤrten auch erwehnen/
Mit was fuͤr Thurſt vnd Raͤncken
Wir Gott vnd Sie ſo kraͤncken/
Wie wuͤrden wir erzittern
Und fuͤr der Straff vns ſchuͤttern!
Wer keines wil bewegen/
Der wird ſich letzlich legen
Jns Bette/ wo die Flammen
Gehn uͤber jhn zuſammen.
22.
Auff Gulanum.
WEil Gulanus von dem Tode fort vnd fort Gedancken hat/
Jſſt vnd trinckt er jeden Abend ſich ſehr ſaat vnd uͤberſaat
Dann er meint/ daß ſolche Mahlzeit werde ſein Valete ſeyn/
Wil in ſein ſonſt leeres Schieffchen/ den Ballaſt vor ſchaffen ein.
23.
Gebrechligkeit.
Weil alles ſo gebrechlich/ wer kan ſie dann verſprechen/
Daß Flora jhre Blume ließ/ als gebrechlich/ brechen?
24. Auff
M m m ij
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[177/0707] Zehendes Hundert. 21. Engel. ACh! wann wir ſolten ſehen Was vns kuͤnt offt geſchehen Wann nicht deß Himmels Waͤchter Uns ſtuͤnden fuͤr Verfechter/ Wir wuͤrden vns entſetzen/ Und fuͤr gar bloͤde ſchaͤtzen: Hingegen wann von jenen Wir hoͤrten auch erwehnen/ Mit was fuͤr Thurſt vnd Raͤncken Wir Gott vnd Sie ſo kraͤncken/ Wie wuͤrden wir erzittern Und fuͤr der Straff vns ſchuͤttern! Wer keines wil bewegen/ Der wird ſich letzlich legen Jns Bette/ wo die Flammen Gehn uͤber jhn zuſammen. 22. Auff Gulanum. WEil Gulanus von dem Tode fort vnd fort Gedancken hat/ Jſſt vnd trinckt er jeden Abend ſich ſehr ſaat vnd uͤberſaat Dann er meint/ daß ſolche Mahlzeit werde ſein Valete ſeyn/ Wil in ſein ſonſt leeres Schieffchen/ den Ballaſt vor ſchaffen ein. 23. Gebrechligkeit. Weil alles ſo gebrechlich/ wer kan ſie dann verſprechen/ Daß Flora jhre Blume ließ/ als gebrechlich/ brechen? 24. Auff M m m ij

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/707>, abgerufen am 24.11.2024.