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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Neundes Hundert.
83.
Vater.
Man gibt den Geistlichen gemein der Väter Namen;
Nur daß nicht leichtlichen an Tag die Kinder kamen.
84.
Gleiche Ehe.
Die Mutter/ ist ein Narr; der Vater/ ist ein Thor;
Ey/ welch ein lustig Stamm scheust hier so schön hervor!
85.
Auff Corbatum.
Die Liebste lebt in dir/ nun ist sie dir gestorben
Ein andrer hat sie jhm zum Leben auch erworben.
86.
Der Neid.
Der Neid ist grösser als wol das/ worüber wir vns neiden;
Wir sind vielmehr zu jener Lust/ als diesem Wust/ bescheiden.
87.
Jugend.
JUnge! Junge! Junge! Junge! schreyet aller Weiber-
Schaar;
Wann doch einer einmal käme/ welchem weder Zeit noch Jahr
An dem jung seyn etwas thäte! thäten es die Jahre nicht/
Würd er doch durch stetes brauchen/ mehr als Jahre halgericht.
88.
Freundes-Hülffe.
Dancke Gott/ wer Hände hat/ daß er sich kan selbst versorgen!
Der/ der selbst nicht Hände hat/ kriegt sie nirgend wo zu borgen.
89.
Hofe-Leute.
Mancher ist bey Hof ein Herr/ tüchte Bauern nicht zum Scholtzen:
Wer daselbst die Pferde putzt/ ist der Stöltzte von den Stoltzen.
90. Auff
Neundes Hundert.
83.
Vater.
Man gibt den Geiſtlichen gemein der Vaͤter Namen;
Nur daß nicht leichtlichen an Tag die Kinder kamen.
84.
Gleiche Ehe.
Die Mutter/ iſt ein Narꝛ; der Vater/ iſt ein Thor;
Ey/ welch ein luſtig Stamm ſcheuſt hier ſo ſchoͤn hervor!
85.
Auff Corbatum.
Die Liebſte lebt in dir/ nun iſt ſie dir geſtorben
Ein andrer hat ſie jhm zum Leben auch erworben.
86.
Der Neid.
Der Neid iſt groͤſſer als wol das/ woruͤber wir vns neiden;
Wir ſind vielmehr zu jener Luſt/ als dieſem Wuſt/ beſcheiden.
87.
Jugend.
JUnge! Junge! Junge! Junge! ſchreyet aller Weiber-
Schaar;
Wann doch einer einmal kaͤme/ welchem weder Zeit noch Jahr
An dem jung ſeyn etwas thaͤte! thaͤten es die Jahre nicht/
Wuͤrd er doch durch ſtetes brauchen/ mehr als Jahre halgericht.
88.
Freundes-Huͤlffe.
Dancke Gott/ wer Haͤnde hat/ daß er ſich kan ſelbſt verſorgen!
Der/ der ſelbſt nicht Haͤnde hat/ kriegt ſie nirgend wo zu borgen.
89.
Hofe-Leute.
Mancher iſt bey Hof ein Herꝛ/ tuͤchte Bauern nicht zum Scholtzen:
Wer daſelbſt die Pferde putzt/ iſt der Stoͤltzte von den Stoltzen.
90. Auff
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[169/0699] Neundes Hundert. 83. Vater. Man gibt den Geiſtlichen gemein der Vaͤter Namen; Nur daß nicht leichtlichen an Tag die Kinder kamen. 84. Gleiche Ehe. Die Mutter/ iſt ein Narꝛ; der Vater/ iſt ein Thor; Ey/ welch ein luſtig Stamm ſcheuſt hier ſo ſchoͤn hervor! 85. Auff Corbatum. Die Liebſte lebt in dir/ nun iſt ſie dir geſtorben Ein andrer hat ſie jhm zum Leben auch erworben. 86. Der Neid. Der Neid iſt groͤſſer als wol das/ woruͤber wir vns neiden; Wir ſind vielmehr zu jener Luſt/ als dieſem Wuſt/ beſcheiden. 87. Jugend. JUnge! Junge! Junge! Junge! ſchreyet aller Weiber- Schaar; Wann doch einer einmal kaͤme/ welchem weder Zeit noch Jahr An dem jung ſeyn etwas thaͤte! thaͤten es die Jahre nicht/ Wuͤrd er doch durch ſtetes brauchen/ mehr als Jahre halgericht. 88. Freundes-Huͤlffe. Dancke Gott/ wer Haͤnde hat/ daß er ſich kan ſelbſt verſorgen! Der/ der ſelbſt nicht Haͤnde hat/ kriegt ſie nirgend wo zu borgen. 89. Hofe-Leute. Mancher iſt bey Hof ein Herꝛ/ tuͤchte Bauern nicht zum Scholtzen: Wer daſelbſt die Pferde putzt/ iſt der Stoͤltzte von den Stoltzen. 90. Auff

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/699>, abgerufen am 24.11.2024.