Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.Histor. medii aevi. womit Adelbertus A. 1186. den Anfang machte/ überliessenaber gar bald alles dem Habsburgischen Geschlecht. Zur Rachfolge derselben nahmen die Grassen von Kyburg/ Nel- lenburg und andre diese Titul auch an/ unter welchen sich die er- sten Landgraffen in Turgau nennten; ingleichen die Graffen von Friburg/ so Landgraffen in Breyßgau hiessen/ und A. 1444. mit Johanne ausgiengen: ja es ward in Schwaben recht mo- de, daß auch viele schwächere Graffen es nachthaten: Zum Exempel die von Fürstenberg/ die sich Landgraffen in Kletgau nenneten/ die von Sausenberg/ etc. So sollen auch die Leinin- gischen Graffen ehemahls solchen Titul geführet haben. Die Burggraffen waren im Anfang Schloß-Haupt-Leu- Von dem Uhrsprung und ersten Zustand der Graffen ist fol- O o 2
Hiſtor. medii ævi. womit Adelbertus A. 1186. den Anfang machte/ uͤberlieſſenaber gar bald alles dem Habsburgiſchen Geſchlecht. Zur Rachfolge derſelben nahmen die Graſſen von Kyburg/ Nel- lenburg und andre dieſe Titul auch an/ unter welchen ſich die er- ſten Landgraffen in Turgau nennten; ingleichen die Graffen von Friburg/ ſo Landgraffen in Breyßgau hieſſen/ und A. 1444. mit Johanne ausgiengen: ja es ward in Schwaben recht mo- de, daß auch viele ſchwaͤchere Graffen es nachthaten: Zum Exempel die von Fuͤrſtenberg/ die ſich Landgraffen in Kletgau nenneten/ die von Sauſenberg/ ꝛc. So ſollen auch die Leinin- giſchen Graffen ehemahls ſolchen Titul gefuͤhret haben. Die Burggraffen waren im Anfang Schloß-Haupt-Leu- Von dem Uhrſprung und erſten Zuſtand der Graffen iſt fol- O o 2
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Hiſtor. medii ævi.
womit Adelbertus A. 1186. den Anfang machte/ uͤberlieſſen
aber gar bald alles dem Habsburgiſchen Geſchlecht. Zur
Rachfolge derſelben nahmen die Graſſen von Kyburg/ Nel-
lenburg und andre dieſe Titul auch an/ unter welchen ſich die er-
ſten Landgraffen in Turgau nennten; ingleichen die Graffen
von Friburg/ ſo Landgraffen in Breyßgau hieſſen/ und A. 1444.
mit Johanne ausgiengen: ja es ward in Schwaben recht mo-
de, daß auch viele ſchwaͤchere Graffen es nachthaten: Zum
Exempel die von Fuͤrſtenberg/ die ſich Landgraffen in Kletgau
nenneten/ die von Sauſenberg/ ꝛc. So ſollen auch die Leinin-
giſchen Graffen ehemahls ſolchen Titul gefuͤhret haben.
Die Burggraffen waren im Anfang Schloß-Haupt-Leu-
te/ welche eine Kaͤyſerliche Burg mit denen darzu gehoͤrigen
Domanial-Guͤtern verwalteten; ſie ſind nach Herrn Schurz-
fleiſchii Anmerckung erſt zu Ottonis I. Zeiten auffkommen/
und haben ſich zuletzt unter allen hohen Officialen im 12ten Sec.
erblich gemacht. So ordnete Otto I. Geronem zum erſten
Burggraffen zu Magdeburg/ welche Wuͤrde hernach an die
Qverfurtiſchen Herren erblich/ und von ihnen an die Churfuͤr-
ſten von Sachßen kam. Die Nuͤrnbergiſche Burggraf-
ſchafft hatten die Zolleriſchen. Nach dieſen waren die Burg-
graffen zu Coͤlln aus dem Arembergiſchen Hauße/ die von Lei-
den aus dem Waſſenariſchen Geſchlecht/ die von Grevelingen
aus der Croyiſchen Familie/ die von Meißen aus dem Budſe-
ziſchen Stamm/ die von Altenburg/ Kirchberg/ Stromberg/
Neineck/ Starckenberg und Montenarke bekannt. Was
aber von den Burggraffſchafften Zorbeck, Wettin, Rochliz/
Leißnigk und Zeitz geſchrieben wird/ achte ich/ es ſey mehr von
groſſen Burgwardiis oder Marckgraͤfflichen Haupt-Aembtern/
ſo allda geweſen/ zu verſtehen. Die Boͤhmen und Pohlen folg-
ten dißfals den Deutſchen nach/ und ſetzten hin und wieder
Burggraffen/ oder Caſtellanos, gleichwie die Ungarn und Poh-
len ihre Palatinos von den Deutſchen genommen haben.
Von dem Uhrſprung und erſten Zuſtand der Graffen iſt
fol-
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