bey einer Armee auff dem Carrocio, oder dem Wagen/ auff welchen das Haupt-Panier geführet ward. Das Herold-We- sen war damahls in absonderlichen Flor/ von welchen Upton und Spelmann am besten geschrieben haben.
Es sind noch übrig die Ideen der Bürgerlichen Sachen/ und einige andre Dinge/ die bey den Originibus sich am besten werden vortragen lassen. Sonst wäre zu wündschen/ daß wir ein vollständiges Museum von geschickten Abriffen der Sachen/ die aus dem medio aevo noch übrig sind/ hätten/ daß man also dessen ideam recht vor Augen haben könnte. Hierzu wolte ich recommendiren die Bilder Hermanni Billingii und seiner Ge- mahlin bey Meibomio Tomo III. R. Germ. p. 44. Eccardi Marchionis bey Albino in Chron. Misn. p. 430. der Nonne Rhosvitae bey Meibomio Tomo I. p. 706. und andre/ so Ma- derus, Meibomius, Tenzelius und Schlegelius aus Grab- mahlen in Kupffer stechen lassen/ daraus man die vollkommene Tracht und andre Dinge derselben Zeit ersehen kan; Ferner die Siegel grosser Herrn/ ihrer Gemahlinnen/ derer Bischöffe/ etc. derer viele in Meibomii, Mabillonii und Tenzelii Schriff- ten zu finden: Die uhralte Deutsche Käyser-Krohn/ Scepter etc. aus Herrn Wagenfeils Commentario de Noriberga.
Zuletzt/ weil unsre Historie des Röm. H. R. meistens auff Jtalien gehet/ soll die PolitischeIdeedes Zustands von J- talien absonderlich hierher gesetzet werden. Jtalien bestund im 9. und 10den Sec. aus zwey Haupt-Theilen/ dem Oestli- lichen/ so zum Constantinopolitanischen/ und dem Westlichen/ so zum Abendländischen oder Carolinischen Käyserthum gehörte. Dieses begriff unter sich die Länder der Römischen Kirche/ die Hertzogthümer Benevento, Spoleto und Friaul, die Marck- graffschafften Ancona, Trevigo, Saluzze, und Lucca, verschie- dene Graffschafften/ und die Oerter/ so dem Käyser und König von Jtalien unmittelbahr unterworffen war. Von denen Ländern der Römischen Kirche soll absonderlich gehan- delt werden. Das Hertzogthum Benevento, zu welchen
aus-
Einleitung zur
bey einer Armeé auff dem Carrocio, oder dem Wagen/ auff welchen das Haupt-Panier gefuͤhret ward. Das Herold-We- ſen war damahls in abſonderlichen Flor/ von welchen Upton und Spelmann am beſten geſchrieben haben.
Es ſind noch uͤbrig die Idéen der Buͤrgerlichen Sachen/ und einige andre Dinge/ die bey den Originibus ſich am beſten werden vortragen laſſen. Sonſt waͤre zu wuͤndſchen/ daß wir ein vollſtaͤndiges Muſeum von geſchickten Abriffen der Sachen/ die aus dem medio ævo noch uͤbrig ſind/ haͤtten/ daß man alſo deſſen ideam recht vor Augen haben koͤnnte. Hierzu wolte ich recommendiren die Bilder Hermanni Billingii und ſeiner Ge- mahlin bey Meibomio Tomo III. R. Germ. p. 44. Eccardi Marchionis bey Albino in Chron. Miſn. p. 430. der Nonne Rhoſvitæ bey Meibomio Tomo I. p. 706. und andre/ ſo Ma- derus, Meibomius, Tenzelius und Schlegelius aus Grab- mahlen in Kupffer ſtechen laſſen/ daraus man die vollkommene Tracht und andre Dinge derſelben Zeit erſehen kan; Ferner die Siegel groſſer Herrn/ ihrer Gemahlinnen/ derer Biſchoͤffe/ ꝛc. derer viele in Meibomii, Mabillonii und Tenzelii Schriff- ten zu finden: Die uhralte Deutſche Kaͤyſer-Krohn/ Scepter ꝛc. aus Herrn Wagenfeils Commentario de Noriberga.
Zuletzt/ weil unſre Hiſtorie des Roͤm. H. R. meiſtens auff Jtalien gehet/ ſoll die PolitiſcheIdéedes Zuſtands von J- talien abſonderlich hierher geſetzet werden. Jtalien beſtund im 9. und 10den Sec. aus zwey Haupt-Theilen/ dem Oeſtli- lichen/ ſo zum Conſtantinopolitaniſchen/ und dem Weſtlichen/ ſo zum Abendlaͤndiſchen oder Caroliniſchen Kaͤyſerthum gehoͤrte. Dieſes begriff unter ſich die Laͤnder der Roͤmiſchen Kirche/ die Hertzogthuͤmer Benevento, Spoleto und Friaul, die Marck- graffſchafften Ancona, Trevigo, Saluzze, und Lucca, verſchie- dene Graffſchafften/ und die Oerter/ ſo dem Kaͤyſer und Koͤnig von Jtalien unmittelbahr unterworffen war. Von denen Laͤndern der Roͤmiſchen Kirche ſoll abſonderlich gehan- delt werden. Das Hertzogthum Benevento, zu welchen
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Einleitung zur
bey einer Armeé auff dem Carrocio, oder dem Wagen/ auff
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ſen war damahls in abſonderlichen Flor/ von welchen Upton
und Spelmann am beſten geſchrieben haben.
Es ſind noch uͤbrig die Idéen der Buͤrgerlichen Sachen/
und einige andre Dinge/ die bey den Originibus ſich am beſten
werden vortragen laſſen. Sonſt waͤre zu wuͤndſchen/ daß wir
ein vollſtaͤndiges Muſeum von geſchickten Abriffen der Sachen/
die aus dem medio ævo noch uͤbrig ſind/ haͤtten/ daß man alſo
deſſen ideam recht vor Augen haben koͤnnte. Hierzu wolte ich
recommendiren die Bilder Hermanni Billingii und ſeiner Ge-
mahlin bey Meibomio Tomo III. R. Germ. p. 44. Eccardi
Marchionis bey Albino in Chron. Miſn. p. 430. der Nonne
Rhoſvitæ bey Meibomio Tomo I. p. 706. und andre/ ſo Ma-
derus, Meibomius, Tenzelius und Schlegelius aus Grab-
mahlen in Kupffer ſtechen laſſen/ daraus man die vollkommene
Tracht und andre Dinge derſelben Zeit erſehen kan; Ferner die
Siegel groſſer Herrn/ ihrer Gemahlinnen/ derer Biſchoͤffe/
ꝛc. derer viele in Meibomii, Mabillonii und Tenzelii Schriff-
ten zu finden: Die uhralte Deutſche Kaͤyſer-Krohn/ Scepter
ꝛc. aus Herrn Wagenfeils Commentario de Noriberga.
Zuletzt/ weil unſre Hiſtorie des Roͤm. H. R. meiſtens auff
Jtalien gehet/ ſoll die Politiſche Idée des Zuſtands von J-
talien abſonderlich hierher geſetzet werden. Jtalien beſtund
im 9. und 10den Sec. aus zwey Haupt-Theilen/ dem Oeſtli-
lichen/ ſo zum Conſtantinopolitaniſchen/ und dem Weſtlichen/ ſo
zum Abendlaͤndiſchen oder Caroliniſchen Kaͤyſerthum gehoͤrte.
Dieſes begriff unter ſich die Laͤnder der Roͤmiſchen Kirche/ die
Hertzogthuͤmer Benevento, Spoleto und Friaul, die Marck-
graffſchafften Ancona, Trevigo, Saluzze, und Lucca, verſchie-
dene Graffſchafften/ und die Oerter/ ſo dem Kaͤyſer und Koͤnig
von Jtalien unmittelbahr unterworffen war. Von denen
Laͤndern der Roͤmiſchen Kirche ſoll abſonderlich gehan-
delt werden. Das Hertzogthum Benevento, zu welchen
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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/264>, abgerufen am 23.06.2024.
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