Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

Bild:
<< vorherige Seite

Histor. medii aevi.
men. Nebst denen bißherigen Graffen florirten/ Werdenberg
Helffenstein/ Ost-Frießland/ Mansfeld/ und Jsenburg; Es er-
loschen aber Calve/ Aurach und Peine.

Zu Käysers Rudolphi Hubsburgii Zeiten/ oder im andern
Theil des 13den Sec. kam die Käyser-Würde fast zum tieffsten
herunter/ hingegen stieg das Habsburgische Hauß/ und erlang-
te die Hertzogthümer Schwaben und Oesterreich/ das Merani-
sche aber gieng unter: Die Burggraffschafft Nürnberg kam
an das Zollerische Hauß. Die Würde der 7. Churfürsten kam
recht zum Stand/ und man fieng an deutsche Diplomata zu ma-
chen. Die Fürsten von Anhalt entstunden/ wie auch die Hertzoge
von Sachßen-Lauenburg. Mit den Graffen blieb es sonst in
voriger condition.

Zu Henrici VII. Zeiten/ oder in der ersten Helffte des 14den
Seculi bestand die Chur-Pfaltz und das Hertzogthum Bäyern
noch bey dem Scheyrischen Hauße/ die Chur Sachßen und
Brandenburg bey dem Ascanischen/ die Marck Meißen und
Osterland bey dem Budsezischen/ an welches auch die Land-
Graffschafft Thüringen und die Pfaltz Sachßen kommen war.
Die Heßischen Land-Graffen und Hennebergischen Fürsten
kamen auff/ ingleichen die Hertzoge zu Geldern/ die Pfaltzgraf-
fen in Schwaben aber erloschen. Die Gräflichen Geschlech-
ter blieben wie vor/ doch giengen Pfirt/ Tyrol/ Orlamünde/
Veldenz/ Dassel/ Woldenberg und Kefernburg aus.

Zu Caroli IV. Zeiten/ oder in der andern Helffte des 14den
Seculi, blieb es bey vorigen Zustand/ ohne daß die Chur
Sachßen an das Budsezische Hauß/ die Chur Brandenburg
an das Zollerische/ und Lausitz an die Böhmen übergangen
war; Das Hertzogthum Luxenburg kam auff/ wie auch das zu
Jülich/ Cleve und Berg. Es giengen aus die Häuser Schwe-
rin/ Arnshaug und Spanheim/ sonst blieben die Graffen im
alten Stand.

Zu Käysers Sigismundi Zeiten/ oder im Anfang des
15den Sec. sind nur diese Veränderungen zu erwecken nöthig:

Das

Hiſtor. medii ævi.
men. Nebſt denen bißherigen Graffen florirten/ Werdenberg
Helffenſtein/ Oſt-Frießland/ Mansfeld/ und Jſenburg; Es er-
loſchen aber Calve/ Aurach und Peine.

Zu Kaͤyſers Rudolphi Hubsburgii Zeiten/ oder im andern
Theil des 13den Sec. kam die Kaͤyſer-Wuͤrde faſt zum tieffſten
herunter/ hingegen ſtieg das Habsburgiſche Hauß/ und erlang-
te die Hertzogthuͤmer Schwaben und Oeſterreich/ das Merani-
ſche aber gieng unter: Die Burggraffſchafft Nuͤrnberg kam
an das Zolleriſche Hauß. Die Wuͤrde der 7. Churfuͤrſten kam
recht zum Stand/ und man fieng an deutſche Diplomata zu ma-
chen. Die Fuͤrſten von Anhalt entſtunden/ wie auch die Hertzoge
von Sachßen-Lauenburg. Mit den Graffen blieb es ſonſt in
voriger condition.

Zu Henrici VII. Zeiten/ oder in der erſten Helffte des 14den
Seculi beſtand die Chur-Pfaltz und das Hertzogthum Baͤyern
noch bey dem Scheyriſchen Hauße/ die Chur Sachßen und
Brandenburg bey dem Aſcaniſchen/ die Marck Meißen und
Oſterland bey dem Budſeziſchen/ an welches auch die Land-
Graffſchafft Thuͤringen und die Pfaltz Sachßen kommen war.
Die Heßiſchen Land-Graffen und Hennebergiſchen Fuͤrſten
kamen auff/ ingleichen die Hertzoge zu Geldern/ die Pfaltzgraf-
fen in Schwaben aber erloſchen. Die Graͤflichen Geſchlech-
ter blieben wie vor/ doch giengen Pfirt/ Tyrol/ Orlamuͤnde/
Veldenz/ Daſſel/ Woldenberg und Kefernburg aus.

Zu Caroli IV. Zeiten/ oder in der andern Helffte des 14den
Seculi, blieb es bey vorigen Zuſtand/ ohne daß die Chur
Sachßen an das Budſeziſche Hauß/ die Chur Brandenburg
an das Zolleriſche/ und Lauſitz an die Boͤhmen uͤbergangen
war; Das Hertzogthum Luxenburg kam auff/ wie auch das zu
Juͤlich/ Cleve und Berg. Es giengen aus die Haͤuſer Schwe-
rin/ Arnshaug und Spanheim/ ſonſt blieben die Graffen im
alten Stand.

Zu Kaͤyſers Sigismundi Zeiten/ oder im Anfang des
15den Sec. ſind nur dieſe Veraͤnderungen zu erwecken noͤthig:

Das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0257" n="239"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Hi&#x017F;tor. medii ævi.</hi></fw><lb/>
men. Neb&#x017F;t denen bißherigen Graffen <hi rendition="#aq">florirt</hi>en/ Werdenberg<lb/>
Helffen&#x017F;tein/ O&#x017F;t-Frießland/ Mansfeld/ und J&#x017F;enburg; Es er-<lb/>
lo&#x017F;chen aber Calve/ Aurach und Peine.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Zu Ka&#x0364;y&#x017F;ers</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rudolphi Hubsburgii</hi></hi><hi rendition="#fr">Zeiten/</hi> oder im andern<lb/>
Theil des 13den <hi rendition="#aq">Sec.</hi> kam die Ka&#x0364;y&#x017F;er-Wu&#x0364;rde fa&#x017F;t zum tieff&#x017F;ten<lb/>
herunter/ hingegen &#x017F;tieg das Habsburgi&#x017F;che Hauß/ und erlang-<lb/>
te die Hertzogthu&#x0364;mer Schwaben und Oe&#x017F;terreich/ das Merani-<lb/>
&#x017F;che aber gieng unter: Die Burggraff&#x017F;chafft Nu&#x0364;rnberg kam<lb/>
an das Zolleri&#x017F;che Hauß. Die Wu&#x0364;rde der 7. Churfu&#x0364;r&#x017F;ten kam<lb/>
recht zum <hi rendition="#fr">S</hi>tand/ und man fieng an deut&#x017F;che <hi rendition="#aq">Diplomata</hi> zu ma-<lb/>
chen. Die Fu&#x0364;r&#x017F;ten von Anhalt ent&#x017F;tunden/ wie auch die Hertzoge<lb/>
von Sachßen-Lauenburg. Mit den Graffen blieb es &#x017F;on&#x017F;t in<lb/>
voriger <hi rendition="#aq">condition.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Zu</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Henrici VII.</hi></hi><hi rendition="#fr">Zeiten/</hi> oder in der er&#x017F;ten Helffte des 14den<lb/><hi rendition="#aq">Seculi</hi> be&#x017F;tand die Chur-Pfaltz und das Hertzogthum Ba&#x0364;yern<lb/>
noch bey dem Scheyri&#x017F;chen Hauße/ die Chur Sachßen und<lb/>
Brandenburg bey dem <hi rendition="#aq">A&#x017F;cani</hi>&#x017F;chen/ die Marck Meißen und<lb/>
O&#x017F;terland bey dem Bud&#x017F;ezi&#x017F;chen/ an welches auch die Land-<lb/>
Graff&#x017F;chafft Thu&#x0364;ringen und die Pfaltz Sachßen kommen war.<lb/>
Die Heßi&#x017F;chen Land-Graffen und Hennebergi&#x017F;chen Fu&#x0364;r&#x017F;ten<lb/>
kamen auff/ ingleichen die Hertzoge zu Geldern/ die Pfaltzgraf-<lb/>
fen in Schwaben aber erlo&#x017F;chen. Die Gra&#x0364;flichen Ge&#x017F;chlech-<lb/>
ter blieben wie vor/ doch giengen Pfirt/ Tyrol/ Orlamu&#x0364;nde/<lb/>
Veldenz/ Da&#x017F;&#x017F;el/ Woldenberg und Kefernburg aus.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Zu</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Caroli IV.</hi></hi><hi rendition="#fr">Zeiten/</hi> oder in der andern Helffte des 14den<lb/><hi rendition="#aq">Seculi,</hi> blieb es bey vorigen Zu&#x017F;tand/ ohne daß die Chur<lb/>
Sachßen an das Bud&#x017F;ezi&#x017F;che Hauß/ die Chur Brandenburg<lb/>
an das Zolleri&#x017F;che/ und Lau&#x017F;itz an die Bo&#x0364;hmen u&#x0364;bergangen<lb/>
war; Das Hertzogthum Luxenburg kam auff/ wie auch das zu<lb/>
Ju&#x0364;lich/ Cleve und Berg. Es giengen aus die Ha&#x0364;u&#x017F;er Schwe-<lb/>
rin/ Arnshaug und Spanheim/ &#x017F;on&#x017F;t blieben die Graffen im<lb/>
alten Stand.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Zu Ka&#x0364;y&#x017F;ers</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sigismundi</hi></hi><hi rendition="#fr">Zeiten/</hi> oder im Anfang des<lb/>
15den <hi rendition="#aq">Sec.</hi> &#x017F;ind nur die&#x017F;e Vera&#x0364;nderungen zu erwecken no&#x0364;thig:<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[239/0257] Hiſtor. medii ævi. men. Nebſt denen bißherigen Graffen florirten/ Werdenberg Helffenſtein/ Oſt-Frießland/ Mansfeld/ und Jſenburg; Es er- loſchen aber Calve/ Aurach und Peine. Zu Kaͤyſers Rudolphi Hubsburgii Zeiten/ oder im andern Theil des 13den Sec. kam die Kaͤyſer-Wuͤrde faſt zum tieffſten herunter/ hingegen ſtieg das Habsburgiſche Hauß/ und erlang- te die Hertzogthuͤmer Schwaben und Oeſterreich/ das Merani- ſche aber gieng unter: Die Burggraffſchafft Nuͤrnberg kam an das Zolleriſche Hauß. Die Wuͤrde der 7. Churfuͤrſten kam recht zum Stand/ und man fieng an deutſche Diplomata zu ma- chen. Die Fuͤrſten von Anhalt entſtunden/ wie auch die Hertzoge von Sachßen-Lauenburg. Mit den Graffen blieb es ſonſt in voriger condition. Zu Henrici VII. Zeiten/ oder in der erſten Helffte des 14den Seculi beſtand die Chur-Pfaltz und das Hertzogthum Baͤyern noch bey dem Scheyriſchen Hauße/ die Chur Sachßen und Brandenburg bey dem Aſcaniſchen/ die Marck Meißen und Oſterland bey dem Budſeziſchen/ an welches auch die Land- Graffſchafft Thuͤringen und die Pfaltz Sachßen kommen war. Die Heßiſchen Land-Graffen und Hennebergiſchen Fuͤrſten kamen auff/ ingleichen die Hertzoge zu Geldern/ die Pfaltzgraf- fen in Schwaben aber erloſchen. Die Graͤflichen Geſchlech- ter blieben wie vor/ doch giengen Pfirt/ Tyrol/ Orlamuͤnde/ Veldenz/ Daſſel/ Woldenberg und Kefernburg aus. Zu Caroli IV. Zeiten/ oder in der andern Helffte des 14den Seculi, blieb es bey vorigen Zuſtand/ ohne daß die Chur Sachßen an das Budſeziſche Hauß/ die Chur Brandenburg an das Zolleriſche/ und Lauſitz an die Boͤhmen uͤbergangen war; Das Hertzogthum Luxenburg kam auff/ wie auch das zu Juͤlich/ Cleve und Berg. Es giengen aus die Haͤuſer Schwe- rin/ Arnshaug und Spanheim/ ſonſt blieben die Graffen im alten Stand. Zu Kaͤyſers Sigismundi Zeiten/ oder im Anfang des 15den Sec. ſind nur dieſe Veraͤnderungen zu erwecken noͤthig: Das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/257
Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/257>, abgerufen am 23.11.2024.