Löhe, Wilhelm: Etwas aus der Geschichte des Diaconissenhauses Neuendettelsau. Nürnberg, 1870.Laßet uns beten: All unser Thun, o HErr, wollest Du mit Deinem Geiste beginnen und durch Deine Hilfe fördern, auf daß unser Thun und Vornehmen stets mit Dir beginne und durch Dich zum guten End und Ziel gelange. Durch unsern HErrn JEsum Christum. Chor: Amen. Der Gesang von V. 4 u. 5 des Liedes: "Fang dein Werk mit Jesu an" schloß den Act. Auf diese Weise wurde die Feier der Grundsteinlegung des Diaconissenhauses gehalten. Der Bau nahm seinen erwünschten Fortgang, so daß man hoffte, ihn bis Ende Juli unter Dach zu sehen. Das 100 Fuß lange, zweistöckige Hauptgebäude nebst dem 65 Fuß langen Flügelbau glaubte man noch frühzeitig im Herbste beziehen zu können und auch den andern Flügel wollten Freunde auf ihre Kosten gerne noch herstellen laßen, wenn es nur möglich gewesen wäre. Allein man sah voraus, daß außer den 125,000 Backsteinen, die zu dem Hauptgebäude und dem einen Flügel noch erforderlich waren, für dieses Jahr kein weiteres Baumaterial mehr herbeizuschaffen war und mußte daher den Eifer bis in das nächste Jahr kühlen. Eine vorzüglich dankenswerthe Gabe Gottes war schon damals ein ergiebiger Brunnen mit vortrefflichem Waßer. Bei der Höhe der Lage war man ängstlich geworden, als man 50 Fuß tief graben und arbeiten mußte, ehe sich nur Waßer zeigte. Die ganze Lage von Dettelsau ist so, daß man ringsum kein lebendiges Waßer zu finden wußte, denn die spärlichen Quellen, die man später fand, kannte man damals noch gar nicht, und wenn man sie gekannt hätte, hätten auch sie keine Hoffnung gegeben. Deshalb aber kam in die Seele Laßet uns beten: All unser Thun, o HErr, wollest Du mit Deinem Geiste beginnen und durch Deine Hilfe fördern, auf daß unser Thun und Vornehmen stets mit Dir beginne und durch Dich zum guten End und Ziel gelange. Durch unsern HErrn JEsum Christum. Chor: Amen. Der Gesang von V. 4 u. 5 des Liedes: „Fang dein Werk mit Jesu an“ schloß den Act. Auf diese Weise wurde die Feier der Grundsteinlegung des Diaconissenhauses gehalten. Der Bau nahm seinen erwünschten Fortgang, so daß man hoffte, ihn bis Ende Juli unter Dach zu sehen. Das 100 Fuß lange, zweistöckige Hauptgebäude nebst dem 65 Fuß langen Flügelbau glaubte man noch frühzeitig im Herbste beziehen zu können und auch den andern Flügel wollten Freunde auf ihre Kosten gerne noch herstellen laßen, wenn es nur möglich gewesen wäre. Allein man sah voraus, daß außer den 125,000 Backsteinen, die zu dem Hauptgebäude und dem einen Flügel noch erforderlich waren, für dieses Jahr kein weiteres Baumaterial mehr herbeizuschaffen war und mußte daher den Eifer bis in das nächste Jahr kühlen. Eine vorzüglich dankenswerthe Gabe Gottes war schon damals ein ergiebiger Brunnen mit vortrefflichem Waßer. Bei der Höhe der Lage war man ängstlich geworden, als man 50 Fuß tief graben und arbeiten mußte, ehe sich nur Waßer zeigte. Die ganze Lage von Dettelsau ist so, daß man ringsum kein lebendiges Waßer zu finden wußte, denn die spärlichen Quellen, die man später fand, kannte man damals noch gar nicht, und wenn man sie gekannt hätte, hätten auch sie keine Hoffnung gegeben. Deshalb aber kam in die Seele <TEI> <text> <body> <div n="1"> <floatingText> <body> <pb facs="#f0041" n="41"/> <p>Laßet uns beten:</p> <p>All unser Thun, o HErr, wollest Du mit Deinem Geiste beginnen und durch Deine Hilfe fördern, auf daß unser Thun und Vornehmen stets mit Dir beginne und durch Dich zum guten End und Ziel gelange. Durch unsern HErrn JEsum Christum. Chor: Amen.<lb/> Laßet uns benedeien den HErrn. Chor: Gott sei ewiglich Dank.<lb/> Der HErr segne euch und behüte euch. Der HErr erleuchte sein Angesicht über euch und sei euch gnädig. Der HErr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden. Chor: Amen.</p> </body> </floatingText> <p>Der Gesang von V. 4 u. 5 des Liedes: „Fang dein Werk mit Jesu an“ schloß den Act.</p> <p>Auf diese Weise wurde die Feier der Grundsteinlegung des Diaconissenhauses gehalten.</p> <p>Der Bau nahm seinen erwünschten Fortgang, so daß man hoffte, ihn bis Ende Juli unter Dach zu sehen. Das 100 Fuß lange, zweistöckige Hauptgebäude nebst dem 65 Fuß langen Flügelbau glaubte man noch frühzeitig im Herbste beziehen zu können und auch den andern Flügel wollten Freunde auf ihre Kosten gerne noch herstellen laßen, wenn es nur möglich gewesen wäre. Allein man sah voraus, daß außer den 125,000 Backsteinen, die zu dem Hauptgebäude und dem einen Flügel noch erforderlich waren, für dieses Jahr kein weiteres Baumaterial mehr herbeizuschaffen war und mußte daher den Eifer bis in das nächste Jahr kühlen.</p> <p>Eine vorzüglich dankenswerthe Gabe Gottes war schon damals ein ergiebiger Brunnen mit vortrefflichem Waßer. Bei der Höhe der Lage war man ängstlich geworden, als man 50 Fuß tief graben und arbeiten mußte, ehe sich nur Waßer zeigte. Die ganze Lage von Dettelsau ist so, daß man ringsum kein lebendiges Waßer zu finden wußte, denn die spärlichen Quellen, die man später fand, kannte man damals noch gar nicht, und wenn man sie gekannt hätte, hätten auch sie keine Hoffnung gegeben. Deshalb aber kam in die Seele </p> </div> </body> </text> </TEI> [41/0041]
Laßet uns beten:
All unser Thun, o HErr, wollest Du mit Deinem Geiste beginnen und durch Deine Hilfe fördern, auf daß unser Thun und Vornehmen stets mit Dir beginne und durch Dich zum guten End und Ziel gelange. Durch unsern HErrn JEsum Christum. Chor: Amen.
Laßet uns benedeien den HErrn. Chor: Gott sei ewiglich Dank.
Der HErr segne euch und behüte euch. Der HErr erleuchte sein Angesicht über euch und sei euch gnädig. Der HErr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden. Chor: Amen.
Der Gesang von V. 4 u. 5 des Liedes: „Fang dein Werk mit Jesu an“ schloß den Act.
Auf diese Weise wurde die Feier der Grundsteinlegung des Diaconissenhauses gehalten.
Der Bau nahm seinen erwünschten Fortgang, so daß man hoffte, ihn bis Ende Juli unter Dach zu sehen. Das 100 Fuß lange, zweistöckige Hauptgebäude nebst dem 65 Fuß langen Flügelbau glaubte man noch frühzeitig im Herbste beziehen zu können und auch den andern Flügel wollten Freunde auf ihre Kosten gerne noch herstellen laßen, wenn es nur möglich gewesen wäre. Allein man sah voraus, daß außer den 125,000 Backsteinen, die zu dem Hauptgebäude und dem einen Flügel noch erforderlich waren, für dieses Jahr kein weiteres Baumaterial mehr herbeizuschaffen war und mußte daher den Eifer bis in das nächste Jahr kühlen.
Eine vorzüglich dankenswerthe Gabe Gottes war schon damals ein ergiebiger Brunnen mit vortrefflichem Waßer. Bei der Höhe der Lage war man ängstlich geworden, als man 50 Fuß tief graben und arbeiten mußte, ehe sich nur Waßer zeigte. Die ganze Lage von Dettelsau ist so, daß man ringsum kein lebendiges Waßer zu finden wußte, denn die spärlichen Quellen, die man später fand, kannte man damals noch gar nicht, und wenn man sie gekannt hätte, hätten auch sie keine Hoffnung gegeben. Deshalb aber kam in die Seele
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