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Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693].

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weil unterschiedliche Thiere sich daran delectiren/ und da-
von keinen Schaden empfinden/ sondern vielmehr gemä-
stet werden. Sonsten/ ob man eben an ihnen nichts ü-
bels riechet/ wenn man sie einzeln hat/ so bezeigen doch un-
terschiedliche/ daß sie an solchen Orten/ wo sie in der Men-
ge gewesen/ einen übelen Geruch von sich gegeben. Es
wurde auch von Bodnitz geschrieben/ daß diß Ungeziefer
einen sehr grausamen Gestanck von sich gegeben. Wel-
ches denn zur Inficirung der Lufft auch leichte was beytra-
gen/ und die Pfeile/ so im Finstern gehen stärcken und ver-
mehren könte. Uberdiß weiß man noch nicht/ was etwa
die excrementa nach sich ziehen möchten/ die an manchen
Orten so dicke liegen/ daß man sie mit Besemen könte zu-
sammen kehren. Viel Hausväter sind deßwegen besor-
get/ es möchten Schaffe und Rinder/ wenn sie an solche
Oerter kommen würden/ angestecket werden; welches de-
sto leichter geschehen könte/ wenn der liebe Regen in die
Länge aussenbleiben/ und nicht ein und anders unflätiges
Wesen abwaschen solte. Solte nun/ da GOtt vor sey/
es also erfolgen/ so würde es mancher sehr empfinden/ und
könte leicht von dem Viehe auch eine Infection auf die
Menschen kommen.

§. 54. Vors Dritte/ so sind nicht Wenige in Sor-
gen/ es möchten der Heuschrecken Heere grosse feindliche
Heere bedeuten/ welche in unsere Länder bald kommen
möchten. Denn es ist der Christlichen Ausleger fast ge-
meine Meinung/ daß durch die Heer der Heuschrecken
feindliche Heere abgebildet und vorbedeutet werden. Der
seel. Herr Lutherus, wenn er/ ob angezogener Massen über
den Propheten Joel/ der Heuschrecken/ so im vorigen Se-

culo

weil unterſchiedliche Thiere ſich daran delectiren/ und da-
von keinen Schaden empfinden/ ſondern vielmehr gemaͤ-
ſtet werden. Sonſten/ ob man eben an ihnen nichts uͤ-
bels riechet/ wenn man ſie einzeln hat/ ſo bezeigen doch un-
terſchiedliche/ daß ſie an ſolchen Orten/ wo ſie in der Men-
ge geweſen/ einen uͤbelen Geruch von ſich gegeben. Es
wurde auch von Bodnitz geſchrieben/ daß diß Ungeziefer
einen ſehr grauſamen Geſtanck von ſich gegeben. Wel-
ches denn zur Inficirung der Lufft auch leichte was beytra-
gen/ und die Pfeile/ ſo im Finſtern gehen ſtaͤrcken und ver-
mehren koͤnte. Uberdiß weiß man noch nicht/ was etwa
die excrementa nach ſich ziehen moͤchten/ die an manchen
Orten ſo dicke liegen/ daß man ſie mit Beſemen koͤnte zu-
ſammen kehren. Viel Hausvaͤter ſind deßwegen beſor-
get/ es moͤchten Schaffe und Rinder/ wenn ſie an ſolche
Oerter kommen wuͤrden/ angeſtecket werden; welches de-
ſto leichter geſchehen koͤnte/ wenn der liebe Regen in die
Laͤnge auſſenbleiben/ und nicht ein und anders unflaͤtiges
Weſen abwaſchen ſolte. Solte nun/ da GOtt vor ſey/
es alſo erfolgen/ ſo wuͤrde es mancher ſehr empfinden/ und
koͤnte leicht von dem Viehe auch eine Infection auf die
Menſchen kommen.

§. 54. Vors Dritte/ ſo ſind nicht Wenige in Sor-
gen/ es moͤchten der Heuſchrecken Heere groſſe feindliche
Heere bedeuten/ welche in unſere Laͤnder bald kommen
moͤchten. Denn es iſt der Chriſtlichen Ausleger faſt ge-
meine Meinung/ daß durch die Heer der Heuſchrecken
feindliche Heere abgebildet und vorbedeutet werden. Der
ſeel. Herr Lutherus, wenn er/ ob angezogener Maſſen uͤber
den Propheten Joel/ der Heuſchrecken/ ſo im vorigen Se-

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[30/0032] weil unterſchiedliche Thiere ſich daran delectiren/ und da- von keinen Schaden empfinden/ ſondern vielmehr gemaͤ- ſtet werden. Sonſten/ ob man eben an ihnen nichts uͤ- bels riechet/ wenn man ſie einzeln hat/ ſo bezeigen doch un- terſchiedliche/ daß ſie an ſolchen Orten/ wo ſie in der Men- ge geweſen/ einen uͤbelen Geruch von ſich gegeben. Es wurde auch von Bodnitz geſchrieben/ daß diß Ungeziefer einen ſehr grauſamen Geſtanck von ſich gegeben. Wel- ches denn zur Inficirung der Lufft auch leichte was beytra- gen/ und die Pfeile/ ſo im Finſtern gehen ſtaͤrcken und ver- mehren koͤnte. Uberdiß weiß man noch nicht/ was etwa die excrementa nach ſich ziehen moͤchten/ die an manchen Orten ſo dicke liegen/ daß man ſie mit Beſemen koͤnte zu- ſammen kehren. Viel Hausvaͤter ſind deßwegen beſor- get/ es moͤchten Schaffe und Rinder/ wenn ſie an ſolche Oerter kommen wuͤrden/ angeſtecket werden; welches de- ſto leichter geſchehen koͤnte/ wenn der liebe Regen in die Laͤnge auſſenbleiben/ und nicht ein und anders unflaͤtiges Weſen abwaſchen ſolte. Solte nun/ da GOtt vor ſey/ es alſo erfolgen/ ſo wuͤrde es mancher ſehr empfinden/ und koͤnte leicht von dem Viehe auch eine Infection auf die Menſchen kommen. §. 54. Vors Dritte/ ſo ſind nicht Wenige in Sor- gen/ es moͤchten der Heuſchrecken Heere groſſe feindliche Heere bedeuten/ welche in unſere Laͤnder bald kommen moͤchten. Denn es iſt der Chriſtlichen Ausleger faſt ge- meine Meinung/ daß durch die Heer der Heuſchrecken feindliche Heere abgebildet und vorbedeutet werden. Der ſeel. Herr Lutherus, wenn er/ ob angezogener Maſſen uͤber den Propheten Joel/ der Heuſchrecken/ ſo im vorigen Se- culo

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Zitationshilfe: Loeber, Christoph Heinrich: Eigentliche Beschreibung Des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers Welches [...] Bey und unweit Jena [...] erschienen. Jena, [1693], S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loeber_heuschrecken_1693/32>, abgerufen am 24.11.2024.