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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836.

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Ebbe u. Fluth d. Meeres und d. Atmosphäre d. Erde.

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Berg-op-Zom 3 St. 0 Min.
Antwerpen . 4 -- 25 --
Dünkirchen 11 -- 45 --
Boulogne . 10 -- 40 --
Cherbourg . 7 -- 45 --

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Brest . . 3 St. 45 Min.
Cadix . . 1 -- 15 --
Portsmouth 11 -- 40 --
Lwerpool . 11 -- 0 --
Bristol . . 6 -- 45 --

Es wäre sehr wünschenswerth, diese Angaben, so wie auch
die Höhen der Fluthen für mehrere Orte mit großer Genauigkeit
zu haben, da von ihnen die Berechnung der künftigen Fluthen
abhängen, deren Kenntniß für die Bewohner der Meeresufer so
nützlich und selbst nothwendig ist, um die Unfälle zu vermeiden,
die so oft aus den Ueberschwemmungen dieser Ufer entstehen. Man
nennt Totalfluth (maree totale) die halbe Summe zweier
nächsten Hochmeere über dem Niveau der zwischen ihnen liegenden
tiefsten Ebbe. Beträgt z. B. die Höhe der ersten Fluth 4,4 Toi-
sen über dem Niveau der nächstfolgenden Ebbe, und die der zweiten
Fluth 3,6 Toisen, so ist die Totalfluth 4 Toisen. Diese Total-
fluth beträgt im Mittel aus sehr vielen Beobachtungen für Brest
3,21, für Cherbourg 2,70, für St. Malo 5,98, und für Dieppe
2,87 Meter. In den französischen Häfen ereignen sich die größ-
ten
Fluthen immer ein und einen halben Tag nach dem Neu-
und Vollmonde, und diese größten Fluthen sind es, deren Kenntniß
besonders interessant ist. Man findet sie aber auf folgende Art.

§. 112. (Berechnung der Ebbe und Fluth.) Laplace hat in
seiner Mec. celeste Vol. II. p. 289 einen einfachen Ausdruck
gegeben, durch welchen man die Höhe der Fluth für alle Neu-
und Vollmondstage eines Jahres berechnen kann. Die Resultate
dieser Berechnung werden von den Astronomen in Paris jährlich
bekannt gemacht. So hat man z. B. für das Jahr 1834 ge-
funden:

Fluthhöhe
10 März Neumond um 11 Uhr Morgens . 0,84 Meter
25 -- Vollmond um 6 Uhr Morgens . 1,13

Um nun zu wissen, welches die größte Fluthhöhe für Brest
im Monat März des Jahres 1834 seyn wird, multiplicirt man
die größere der beiden vorhergehenden Zahlen, nämlich 1,13 durch
die Totalfluth von Brest, d. h. durch 3,21, wodurch man für die
gesuchte größte Fluth 3,63 Meter erhält, und da diese anderthalb

Ebbe u. Fluth d. Meeres und d. Atmoſphäre d. Erde.

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Berg-op-Zom 3 St. 0 Min.
Antwerpen . 4 — 25 —
Dünkirchen 11 — 45 —
Boulogne . 10 — 40 —
Cherbourg . 7 — 45 —

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Breſt . . 3 St. 45 Min.
Cadix . . 1 — 15 —
Portsmouth 11 — 40 —
Lwerpool . 11 — 0 —
Briſtol . . 6 — 45 —

Es wäre ſehr wünſchenswerth, dieſe Angaben, ſo wie auch
die Höhen der Fluthen für mehrere Orte mit großer Genauigkeit
zu haben, da von ihnen die Berechnung der künftigen Fluthen
abhängen, deren Kenntniß für die Bewohner der Meeresufer ſo
nützlich und ſelbſt nothwendig iſt, um die Unfälle zu vermeiden,
die ſo oft aus den Ueberſchwemmungen dieſer Ufer entſtehen. Man
nennt Totalfluth (marée totale) die halbe Summe zweier
nächſten Hochmeere über dem Niveau der zwiſchen ihnen liegenden
tiefſten Ebbe. Beträgt z. B. die Höhe der erſten Fluth 4,4 Toi-
ſen über dem Niveau der nächſtfolgenden Ebbe, und die der zweiten
Fluth 3,6 Toiſen, ſo iſt die Totalfluth 4 Toiſen. Dieſe Total-
fluth beträgt im Mittel aus ſehr vielen Beobachtungen für Breſt
3,21, für Cherbourg 2,70, für St. Malo 5,98, und für Dieppe
2,87 Meter. In den franzöſiſchen Häfen ereignen ſich die größ-
ten
Fluthen immer ein und einen halben Tag nach dem Neu-
und Vollmonde, und dieſe größten Fluthen ſind es, deren Kenntniß
beſonders intereſſant iſt. Man findet ſie aber auf folgende Art.

§. 112. (Berechnung der Ebbe und Fluth.) Laplace hat in
ſeiner Mec. céleste Vol. II. p. 289 einen einfachen Ausdruck
gegeben, durch welchen man die Höhe der Fluth für alle Neu-
und Vollmondstage eines Jahres berechnen kann. Die Reſultate
dieſer Berechnung werden von den Aſtronomen in Paris jährlich
bekannt gemacht. So hat man z. B. für das Jahr 1834 ge-
funden:

Fluthhöhe
10 März Neumond um 11 Uhr Morgens . 0,84 Meter
25 — Vollmond um 6 Uhr Morgens . 1,13

Um nun zu wiſſen, welches die größte Fluthhöhe für Breſt
im Monat März des Jahres 1834 ſeyn wird, multiplicirt man
die größere der beiden vorhergehenden Zahlen, nämlich 1,13 durch
die Totalfluth von Breſt, d. h. durch 3,21, wodurch man für die
geſuchte größte Fluth 3,63 Meter erhält, und da dieſe anderthalb

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[158/0170] Ebbe u. Fluth d. Meeres und d. Atmoſphäre d. Erde. Berg-op-Zom 3 St. 0 Min. Antwerpen . 4 — 25 — Dünkirchen 11 — 45 — Boulogne . 10 — 40 — Cherbourg . 7 — 45 — Breſt . . 3 St. 45 Min. Cadix . . 1 — 15 — Portsmouth 11 — 40 — Lwerpool . 11 — 0 — Briſtol . . 6 — 45 — Es wäre ſehr wünſchenswerth, dieſe Angaben, ſo wie auch die Höhen der Fluthen für mehrere Orte mit großer Genauigkeit zu haben, da von ihnen die Berechnung der künftigen Fluthen abhängen, deren Kenntniß für die Bewohner der Meeresufer ſo nützlich und ſelbſt nothwendig iſt, um die Unfälle zu vermeiden, die ſo oft aus den Ueberſchwemmungen dieſer Ufer entſtehen. Man nennt Totalfluth (marée totale) die halbe Summe zweier nächſten Hochmeere über dem Niveau der zwiſchen ihnen liegenden tiefſten Ebbe. Beträgt z. B. die Höhe der erſten Fluth 4,4 Toi- ſen über dem Niveau der nächſtfolgenden Ebbe, und die der zweiten Fluth 3,6 Toiſen, ſo iſt die Totalfluth 4 Toiſen. Dieſe Total- fluth beträgt im Mittel aus ſehr vielen Beobachtungen für Breſt 3,21, für Cherbourg 2,70, für St. Malo 5,98, und für Dieppe 2,87 Meter. In den franzöſiſchen Häfen ereignen ſich die größ- ten Fluthen immer ein und einen halben Tag nach dem Neu- und Vollmonde, und dieſe größten Fluthen ſind es, deren Kenntniß beſonders intereſſant iſt. Man findet ſie aber auf folgende Art. §. 112. (Berechnung der Ebbe und Fluth.) Laplace hat in ſeiner Mec. céleste Vol. II. p. 289 einen einfachen Ausdruck gegeben, durch welchen man die Höhe der Fluth für alle Neu- und Vollmondstage eines Jahres berechnen kann. Die Reſultate dieſer Berechnung werden von den Aſtronomen in Paris jährlich bekannt gemacht. So hat man z. B. für das Jahr 1834 ge- funden: Fluthhöhe 10 März Neumond um 11 Uhr Morgens . 0,84 Meter 25 — Vollmond um 6 Uhr Morgens . 1,13 Um nun zu wiſſen, welches die größte Fluthhöhe für Breſt im Monat März des Jahres 1834 ſeyn wird, multiplicirt man die größere der beiden vorhergehenden Zahlen, nämlich 1,13 durch die Totalfluth von Breſt, d. h. durch 3,21, wodurch man für die geſuchte größte Fluth 3,63 Meter erhält, und da dieſe anderthalb

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Zitationshilfe: Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 3. Stuttgart, 1836, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem03_1836/170>, abgerufen am 24.11.2024.