Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.Sterngruppen und Nebelmassen des Himmels. beschrieben und abgebildet. Spätere Beschreibungen und Zeich-nungen desselben Gegenstandes haben wir von Derham, Godin, Mairan, Picard, Legentil und Messiers. In den neuern Zeiten hat sich Schröter und zuletzt der jüngere Herschel vorzugsweise damit beschäftiget, und der Letztere hat in den Mem. of the astron. Society eine Zeichnung dieses Nebels gegeben, die alle andern an Genauigkeit und Schönheit der Ausführung weit hinter sich zurückläßt. Man sieht davon eine verkleinerte Abbildung in Fig. am Ende dieses Theils. Dieser Nebel ist durch die Schönheit seines Anblicks, durch Um einige der vorzüglichsten Theile dieses großen Nebels Sterngruppen und Nebelmaſſen des Himmels. beſchrieben und abgebildet. Spätere Beſchreibungen und Zeich-nungen deſſelben Gegenſtandes haben wir von Derham, Godin, Mairan, Picard, Legentil und Meſſiers. In den neuern Zeiten hat ſich Schröter und zuletzt der jüngere Herſchel vorzugsweiſe damit beſchäftiget, und der Letztere hat in den Mem. of the astron. Society eine Zeichnung dieſes Nebels gegeben, die alle andern an Genauigkeit und Schönheit der Ausführung weit hinter ſich zurückläßt. Man ſieht davon eine verkleinerte Abbildung in Fig. am Ende dieſes Theils. Dieſer Nebel iſt durch die Schönheit ſeines Anblicks, durch Um einige der vorzüglichſten Theile dieſes großen Nebels <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0393" n="383"/><fw place="top" type="header">Sterngruppen und Nebelmaſſen des Himmels.</fw><lb/> beſchrieben und abgebildet. Spätere Beſchreibungen und Zeich-<lb/> nungen deſſelben Gegenſtandes haben wir von Derham, Godin,<lb/> Mairan, Picard, Legentil und Meſſiers. In den neuern Zeiten<lb/> hat ſich Schröter und zuletzt der jüngere Herſchel vorzugsweiſe<lb/> damit beſchäftiget, und der Letztere hat in den <hi rendition="#aq">Mem. of the astron.<lb/> Society</hi> eine Zeichnung dieſes Nebels gegeben, die alle andern<lb/> an Genauigkeit und Schönheit der Ausführung weit hinter ſich<lb/> zurückläßt. Man ſieht davon eine verkleinerte Abbildung in<lb/> Fig. am Ende dieſes Theils.</p><lb/> <p>Dieſer Nebel iſt durch die Schönheit ſeines Anblicks, durch<lb/> die Eigenthümlichkeit ſeiner Geſtalt, durch die ſonderbare Ab-<lb/> wechslung des auf ihm vertheilten Lichtes, durch ſeine große Aus-<lb/> breitung und durch das Unerklärbare ſeines ganzen Weſens vor<lb/> allen anderen ausgezeichnet. Legentil vergleicht ſeine Geſtalt nicht<lb/> unangemeſſen mit der des geöffneten Rachens eines Thiers. Ein<lb/> Theil dieſes Nebels iſt ungemein hell, ein anderer ſehr blaß und<lb/> matt, und wieder ein anderer ganz dunkel bis zur völligen<lb/> Schwärze. Der hellſte Theil ſcheint nicht ſowohl in einem ſtetigen<lb/> Lichte zu glänzen, als vielmehr in beweglichen Flammen zu lodern.<lb/> Die dunklen Stellen ſind von den hellen, ohne Abſtufung des<lb/> Lichtes, ſcharf getrennt. Die in dieſem Nebel, ſelbſt in den helleren<lb/> Theilen deſſelben ſtehenden Fixſterne zeichnen ſich alle durch einen<lb/> beſonders lebhaften Glanz aus und ihre Stellung ſcheint eine<lb/> beſondere Beziehung auf den Nebel ſelbſt zu haben. Im Gegen-<lb/> theile findet man zur Seite dieſes Nebels nach allen Seiten eine<lb/> Menge größerer und kleinerer Sterne, die ſämmtlich nur in einem<lb/> düſtern Lichte ſchimmern und mit eigenen Nebelatmoſphären<lb/> umgeben ſind, wie denn überhaupt dieſe ganze Gegend des Himmels<lb/> an Nebeln ungemein reich iſt.</p><lb/> <p>Um einige der vorzüglichſten Theile dieſes großen Nebels<lb/> näher anzugeben, bemerken wir zuerſt das ſogenannte <hi rendition="#g">Trapez</hi>,<lb/> ein faſt regelmäßiges Viereck, von vier Sternen gebildet, von<lb/> welchen der eine, θ Orion, der <hi rendition="#aq">IV.</hi>, und die drei anderen der<lb/><hi rendition="#aq">VI., VII.</hi> und <hi rendition="#aq">VIII.</hi> Größe ſind. Dieſer vierfache Stern iſt von<lb/> einem ſehr hellen Nebel umgeben, der aber nicht bis zu dieſen<lb/> Sternen ſelbſt vordringt, ſondern ſich vielmehr von ihnen nach<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [383/0393]
Sterngruppen und Nebelmaſſen des Himmels.
beſchrieben und abgebildet. Spätere Beſchreibungen und Zeich-
nungen deſſelben Gegenſtandes haben wir von Derham, Godin,
Mairan, Picard, Legentil und Meſſiers. In den neuern Zeiten
hat ſich Schröter und zuletzt der jüngere Herſchel vorzugsweiſe
damit beſchäftiget, und der Letztere hat in den Mem. of the astron.
Society eine Zeichnung dieſes Nebels gegeben, die alle andern
an Genauigkeit und Schönheit der Ausführung weit hinter ſich
zurückläßt. Man ſieht davon eine verkleinerte Abbildung in
Fig. am Ende dieſes Theils.
Dieſer Nebel iſt durch die Schönheit ſeines Anblicks, durch
die Eigenthümlichkeit ſeiner Geſtalt, durch die ſonderbare Ab-
wechslung des auf ihm vertheilten Lichtes, durch ſeine große Aus-
breitung und durch das Unerklärbare ſeines ganzen Weſens vor
allen anderen ausgezeichnet. Legentil vergleicht ſeine Geſtalt nicht
unangemeſſen mit der des geöffneten Rachens eines Thiers. Ein
Theil dieſes Nebels iſt ungemein hell, ein anderer ſehr blaß und
matt, und wieder ein anderer ganz dunkel bis zur völligen
Schwärze. Der hellſte Theil ſcheint nicht ſowohl in einem ſtetigen
Lichte zu glänzen, als vielmehr in beweglichen Flammen zu lodern.
Die dunklen Stellen ſind von den hellen, ohne Abſtufung des
Lichtes, ſcharf getrennt. Die in dieſem Nebel, ſelbſt in den helleren
Theilen deſſelben ſtehenden Fixſterne zeichnen ſich alle durch einen
beſonders lebhaften Glanz aus und ihre Stellung ſcheint eine
beſondere Beziehung auf den Nebel ſelbſt zu haben. Im Gegen-
theile findet man zur Seite dieſes Nebels nach allen Seiten eine
Menge größerer und kleinerer Sterne, die ſämmtlich nur in einem
düſtern Lichte ſchimmern und mit eigenen Nebelatmoſphären
umgeben ſind, wie denn überhaupt dieſe ganze Gegend des Himmels
an Nebeln ungemein reich iſt.
Um einige der vorzüglichſten Theile dieſes großen Nebels
näher anzugeben, bemerken wir zuerſt das ſogenannte Trapez,
ein faſt regelmäßiges Viereck, von vier Sternen gebildet, von
welchen der eine, θ Orion, der IV., und die drei anderen der
VI., VII. und VIII. Größe ſind. Dieſer vierfache Stern iſt von
einem ſehr hellen Nebel umgeben, der aber nicht bis zu dieſen
Sternen ſelbſt vordringt, ſondern ſich vielmehr von ihnen nach
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