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Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835.

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Sterngruppen und Nebelmassen des Himmels.
gegeben. Der jüngere Herschel hat erst in den letzten Jahren die
meisten dieser Gegenstände revidirt und nach seinen eigenen Beob-
achtungen ein Verzeichniß von 2306 Nebeln und Gruppen in den
Phil. Transact. für d. J. 1833 gegeben. Noch besitzen wir ein
anderes, kleineres Verzeichniß dieser Art von Messier (Mem. de
l'Acad. de Paris
1771 und Conn. des temps 1783 und 1784),
welches aber nur diejenigen Gegenstände enthält, die noch mit
Fernröhren von 3 bis 4 Zoll Oeffnung gesehen werden können.

§. 233. (Nothwendigkeit guter Fernröhre zur Beobachtung
dieser Himmelskörper.) Viele dieser Gegenstände sind nämlich
so lichtschwach, daß sie nur durch unsere besten Fernröhre gut ge-
sehen werden können, und die meisten derselben erfordern auch dann
noch die zur Beobachtung vortheilhaftesten Umstände, eine durchaus
reine, wolkenleere Atmosphäre, Entfernung von Dämmerung,
Mondlicht, Beleuchtung durch Lampen u. f. Wie verschieden viele
dieser Himmelskörper durch verschiedene Fernröhre erkannt wer-
den, kann man sehen, wenn man die Beschreibungen vergleicht,
die Herschel und Messier von denselben Nebeln in ihren Katalogen
gegeben haben.

§. 234. (Vertheilung derselben am Himmel.) Wenn man die er-
wähnten Kataloge näher betrachtet, so sieht man, daß einige Gegenden
des Himmels sehr reich an diesen Gegenständen sind, während andere
beinahe nichts von ihnen enthalten. Gewöhnlich trifft man sie in ganzen
Lagern neben einander geschichtet an. Ja man kann sogar sagen, daß
die meisten derselben eine Art Zodiacus, eine Zone bilden, die in der
Gestalt eines größten Kreises, wie die der Milchstraße, über den
ganzen Himmel zieht. Diese Nebelzone durchschneidet die eigentliche
Milchstraße unter rechten Winkeln und geht nahe durch die beiden
Nachtgleichen-Punkte, oder durch 0h und 12h der Rectascension.
In dieser Zone findet man sie am häufigsten, und zwar am meisten
gedrängt in den Sternbildern der Jungfrau, der Berenice und
des großen Bären.

Gewöhnlich ist die äußerste Gränze dieser Nebellager scharf
abgeschnitten und unmittelbar an diesen Nebeln ist der Himmel
sehr rein. Der ältere Herschel fand diese Bemerkung so allgemein,
daß er immer, so oft er auf eine solche ganz nebelleere Stelle des

Sterngruppen und Nebelmaſſen des Himmels.
gegeben. Der jüngere Herſchel hat erſt in den letzten Jahren die
meiſten dieſer Gegenſtände revidirt und nach ſeinen eigenen Beob-
achtungen ein Verzeichniß von 2306 Nebeln und Gruppen in den
Phil. Transact. für d. J. 1833 gegeben. Noch beſitzen wir ein
anderes, kleineres Verzeichniß dieſer Art von Messier (Mém. de
l’Acad. de Paris
1771 und Conn. des temps 1783 und 1784),
welches aber nur diejenigen Gegenſtände enthält, die noch mit
Fernröhren von 3 bis 4 Zoll Oeffnung geſehen werden können.

§. 233. (Nothwendigkeit guter Fernröhre zur Beobachtung
dieſer Himmelskörper.) Viele dieſer Gegenſtände ſind nämlich
ſo lichtſchwach, daß ſie nur durch unſere beſten Fernröhre gut ge-
ſehen werden können, und die meiſten derſelben erfordern auch dann
noch die zur Beobachtung vortheilhafteſten Umſtände, eine durchaus
reine, wolkenleere Atmoſphäre, Entfernung von Dämmerung,
Mondlicht, Beleuchtung durch Lampen u. f. Wie verſchieden viele
dieſer Himmelskörper durch verſchiedene Fernröhre erkannt wer-
den, kann man ſehen, wenn man die Beſchreibungen vergleicht,
die Herſchel und Meſſier von denſelben Nebeln in ihren Katalogen
gegeben haben.

§. 234. (Vertheilung derſelben am Himmel.) Wenn man die er-
wähnten Kataloge näher betrachtet, ſo ſieht man, daß einige Gegenden
des Himmels ſehr reich an dieſen Gegenſtänden ſind, während andere
beinahe nichts von ihnen enthalten. Gewöhnlich trifft man ſie in ganzen
Lagern neben einander geſchichtet an. Ja man kann ſogar ſagen, daß
die meiſten derſelben eine Art Zodiacus, eine Zone bilden, die in der
Geſtalt eines größten Kreiſes, wie die der Milchſtraße, über den
ganzen Himmel zieht. Dieſe Nebelzone durchſchneidet die eigentliche
Milchſtraße unter rechten Winkeln und geht nahe durch die beiden
Nachtgleichen-Punkte, oder durch 0h und 12h der Rectaſcenſion.
In dieſer Zone findet man ſie am häufigſten, und zwar am meiſten
gedrängt in den Sternbildern der Jungfrau, der Berenice und
des großen Bären.

Gewöhnlich iſt die äußerſte Gränze dieſer Nebellager ſcharf
abgeſchnitten und unmittelbar an dieſen Nebeln iſt der Himmel
ſehr rein. Der ältere Herſchel fand dieſe Bemerkung ſo allgemein,
daß er immer, ſo oft er auf eine ſolche ganz nebelleere Stelle des

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[361/0371] Sterngruppen und Nebelmaſſen des Himmels. gegeben. Der jüngere Herſchel hat erſt in den letzten Jahren die meiſten dieſer Gegenſtände revidirt und nach ſeinen eigenen Beob- achtungen ein Verzeichniß von 2306 Nebeln und Gruppen in den Phil. Transact. für d. J. 1833 gegeben. Noch beſitzen wir ein anderes, kleineres Verzeichniß dieſer Art von Messier (Mém. de l’Acad. de Paris 1771 und Conn. des temps 1783 und 1784), welches aber nur diejenigen Gegenſtände enthält, die noch mit Fernröhren von 3 bis 4 Zoll Oeffnung geſehen werden können. §. 233. (Nothwendigkeit guter Fernröhre zur Beobachtung dieſer Himmelskörper.) Viele dieſer Gegenſtände ſind nämlich ſo lichtſchwach, daß ſie nur durch unſere beſten Fernröhre gut ge- ſehen werden können, und die meiſten derſelben erfordern auch dann noch die zur Beobachtung vortheilhafteſten Umſtände, eine durchaus reine, wolkenleere Atmoſphäre, Entfernung von Dämmerung, Mondlicht, Beleuchtung durch Lampen u. f. Wie verſchieden viele dieſer Himmelskörper durch verſchiedene Fernröhre erkannt wer- den, kann man ſehen, wenn man die Beſchreibungen vergleicht, die Herſchel und Meſſier von denſelben Nebeln in ihren Katalogen gegeben haben. §. 234. (Vertheilung derſelben am Himmel.) Wenn man die er- wähnten Kataloge näher betrachtet, ſo ſieht man, daß einige Gegenden des Himmels ſehr reich an dieſen Gegenſtänden ſind, während andere beinahe nichts von ihnen enthalten. Gewöhnlich trifft man ſie in ganzen Lagern neben einander geſchichtet an. Ja man kann ſogar ſagen, daß die meiſten derſelben eine Art Zodiacus, eine Zone bilden, die in der Geſtalt eines größten Kreiſes, wie die der Milchſtraße, über den ganzen Himmel zieht. Dieſe Nebelzone durchſchneidet die eigentliche Milchſtraße unter rechten Winkeln und geht nahe durch die beiden Nachtgleichen-Punkte, oder durch 0h und 12h der Rectaſcenſion. In dieſer Zone findet man ſie am häufigſten, und zwar am meiſten gedrängt in den Sternbildern der Jungfrau, der Berenice und des großen Bären. Gewöhnlich iſt die äußerſte Gränze dieſer Nebellager ſcharf abgeſchnitten und unmittelbar an dieſen Nebeln iſt der Himmel ſehr rein. Der ältere Herſchel fand dieſe Bemerkung ſo allgemein, daß er immer, ſo oft er auf eine ſolche ganz nebelleere Stelle des

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Zitationshilfe: Littrow, Joseph Johann von: Die Wunder des Himmels, oder gemeinfaßliche Darstellung des Weltsystems. Bd. 2. Stuttgart, 1835, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/littrow_weltsystem02_1835/371>, abgerufen am 22.11.2024.