Hamburg. Wer unter der Menge von neuen gedruckten Sachen das scharfsinnige liebt, der lese folgende Schrift: Unpartheyische Untersuchung der Frage: Ob die bekannte Satyre, Briontes der jün- gere, oder Lobrede auf den Herrn D.Joh. Ernst Philippi, Prof. der deutschen Wohlredenheit auf der Universität Halle, mit entsetzlichen Religions- Spöttereyen angefüllet, und eine strafbare Schrift sey? Bey welcher Gelegenheit zugleich augenschein- lich gezeiget wird, daß der Hr. Prof. Philippi die Schrift: Gleiche Brüder, gleiche Kappen etc. unmöglich gemacht haben könne. Leipzig. 1733. in 8. von 9. Bogen. Ob der Herr Verfasser des Briontes und sein ietziger Vertheidiger in einem Lei- be wohnen, oder ob man zwey Personen daraus machen könne? darum mögen sich andre bekümmern. Was das übrige betrift, so wird ein jeder unpar- theyischer Leser mit uns gestehen müssen, daß der elende Schneider-Geselle, welcher die sogenannten Kappen aus alten Lumpen zusammengeflickt, auf eine wohlverdiente Weise sey gezwagt, auch dessen gemachte Vorwürfe der Religions-Spötterey, ver- lezten Ehre u. d. g. sehr nachdrücklich abgewiesen wor- den, und das auf eine angenehme und besondere Art, die mit lauter nützlichen Regeln und Urtheilen unter- menget ist. Denn es sind darinn zwar kurtz, aber sehr wohl, und nicht auf gemeine Art vorgestellt, was eigentlich eine gute Satyre sey, was darzu gehöret, und was sie vor Schicksalen unterworfen? ferner: was eine Jronie erfodert, beym Unterscheid eines
Gleich-
(o)
No. XI.
Hamburg. Wer unter der Menge von neuen gedruckten Sachen das ſcharfſinnige liebt, der leſe folgende Schrift: Unpartheyiſche Unterſuchung der Frage: Ob die bekannte Satyre, Briontes der juͤn- gere, oder Lobrede auf den Herrn D.Joh. Ernſt Philippi, Prof. der deutſchen Wohlredenheit auf der Univerſitaͤt Halle, mit entſetzlichen Religions- Spoͤttereyen angefuͤllet, und eine ſtrafbare Schrift ſey? Bey welcher Gelegenheit zugleich augenſchein- lich gezeiget wird, daß der Hr. Prof. Philippi die Schrift: Gleiche Bruͤder, gleiche Kappen ꝛc. unmoͤglich gemacht haben koͤnne. Leipzig. 1733. in 8. von 9. Bogen. Ob der Herr Verfaſſer des Briontes und ſein ietziger Vertheidiger in einem Lei- be wohnen, oder ob man zwey Perſonen daraus machen koͤnne? darum moͤgen ſich andre bekuͤmmern. Was das uͤbrige betrift, ſo wird ein jeder unpar- theyiſcher Leſer mit uns geſtehen muͤſſen, daß der elende Schneider-Geſelle, welcher die ſogenannten Kappen aus alten Lumpen zuſammengeflickt, auf eine wohlverdiente Weiſe ſey gezwagt, auch deſſen gemachte Vorwuͤrfe der Religions-Spoͤtterey, ver- lezten Ehre u. d. g. ſehr nachdruͤcklich abgewieſen wor- den, und das auf eine angenehme und beſondere Art, die mit lauter nuͤtzlichen Regeln und Urtheilen unter- menget iſt. Denn es ſind darinn zwar kurtz, aber ſehr wohl, und nicht auf gemeine Art vorgeſtellt, was eigentlich eine gute Satyre ſey, was darzu gehoͤret, und was ſie vor Schickſalen unterworfen? ferner: was eine Jronie erfodert, beym Unterſcheid eines
Gleich-
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No. XI.
Hamburg. Wer unter der Menge von neuen
gedruckten Sachen das ſcharfſinnige liebt, der leſe
folgende Schrift: Unpartheyiſche Unterſuchung der
Frage: Ob die bekannte Satyre, Briontes der juͤn-
gere, oder Lobrede auf den Herrn D. Joh. Ernſt
Philippi, Prof. der deutſchen Wohlredenheit auf
der Univerſitaͤt Halle, mit entſetzlichen Religions-
Spoͤttereyen angefuͤllet, und eine ſtrafbare Schrift
ſey? Bey welcher Gelegenheit zugleich augenſchein-
lich gezeiget wird, daß der Hr. Prof. Philippi die
Schrift: Gleiche Bruͤder, gleiche Kappen
ꝛc. unmoͤglich gemacht haben koͤnne. Leipzig. 1733.
in 8. von 9. Bogen. Ob der Herr Verfaſſer des
Briontes und ſein ietziger Vertheidiger in einem Lei-
be wohnen, oder ob man zwey Perſonen daraus
machen koͤnne? darum moͤgen ſich andre bekuͤmmern.
Was das uͤbrige betrift, ſo wird ein jeder unpar-
theyiſcher Leſer mit uns geſtehen muͤſſen, daß der
elende Schneider-Geſelle, welcher die ſogenannten
Kappen aus alten Lumpen zuſammengeflickt, auf
eine wohlverdiente Weiſe ſey gezwagt, auch deſſen
gemachte Vorwuͤrfe der Religions-Spoͤtterey, ver-
lezten Ehre u. d. g. ſehr nachdruͤcklich abgewieſen wor-
den, und das auf eine angenehme und beſondere Art,
die mit lauter nuͤtzlichen Regeln und Urtheilen unter-
menget iſt. Denn es ſind darinn zwar kurtz, aber
ſehr wohl, und nicht auf gemeine Art vorgeſtellt, was
eigentlich eine gute Satyre ſey, was darzu gehoͤret,
und was ſie vor Schickſalen unterworfen? ferner:
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 827. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/919>, abgerufen am 25.11.2024.
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