ben bewegen können, seine, zur Fortpflantzung des menschlichen Geschlechts dienende, Gliedmassen, nach der Absicht seines Schöpfers, so zu Hervorbrin- gung seines gleichen anzuwenden. Wer hatte ihm ge- sagt, daß wenn er diese Gliedmassen auf eine gewisse Art gebrauchte, ein ihm ähnliches Thier, nach Ver- lauf einer gewissen Zeit, zum Vorschein kommen wür- de? Man mag seinen Verstand noch einmahl so groß machen, als der Hr. Prof. Manzel gethan hat, so wird man doch nicht begreiflich machen, wie es möglich ge- wesen sey, daß er durch denselben zur Erkänntniß die- ser Wahrheit gekommen.
Eine Ofenbahrung in diesem Fall vorzuwenden, würde lächerlich, und der Vollkommenheit des ersten Menschen nachtheilig seyn. Denn was wäre es nicht vor eine elende, dumme Creatur, die zu den nöthigsten und natürlichsten Verrichtungen allemahl einer An- leitung ihres Schöpfers bedürfte? Ein Mädgen von 12. Jahren ist in diesen letzten Zeiten weit klüger. Es ist also nöthig gewesen, daß der erste Mensch einen innerlichen Trieb in sich gespüret habe, seine Ge- buhrts-Glieder so, und nicht anders zu gebrauchen: Er muß sich aus diesem Gebrauch eine sonderliche Lust versprochen haben: Er muß diese Lust würcklich empfunden haben, denn sonst hätte er den Gebrauch nicht wiederhohlet.
Man siehet also, daß, wenn gleich, wie der heil. Au- gustinus sagt, die Gebuhrts-Glieder durch den Wil- len beweget worden; dennoch dieser Wille erst durch etwas anders in dem Menschen habe gewür- cketwerden müssen. Denn es ist unbegreiflich wie der Mensch sonst auf eine Handlung verfallen können,
die,
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(o)
ben bewegen koͤnnen, ſeine, zur Fortpflantzung des menſchlichen Geſchlechts dienende, Gliedmaſſen, nach der Abſicht ſeines Schoͤpfers, ſo zu Hervorbrin- gung ſeines gleichen anzuwenden. Wer hatte ihm ge- ſagt, daß wenn er dieſe Gliedmaſſen auf eine gewiſſe Art gebrauchte, ein ihm aͤhnliches Thier, nach Ver- lauf einer gewiſſen Zeit, zum Vorſchein kommen wuͤr- de? Man mag ſeinen Verſtand noch einmahl ſo groß machen, als der Hr. Prof. Manzel gethan hat, ſo wird man doch nicht begreiflich machen, wie es moͤglich ge- weſen ſey, daß er durch denſelben zur Erkaͤnntniß die- ſer Wahrheit gekommen.
Eine Ofenbahrung in dieſem Fall vorzuwenden, wuͤrde laͤcherlich, und der Vollkommenheit des erſten Menſchen nachtheilig ſeyn. Denn was waͤre es nicht vor eine elende, dumme Creatur, die zu den noͤthigſten und natuͤrlichſten Verrichtungen allemahl einer An- leitung ihres Schoͤpfers beduͤrfte? Ein Maͤdgen von 12. Jahren iſt in dieſen letzten Zeiten weit kluͤger. Es iſt alſo noͤthig geweſen, daß der erſte Menſch einen innerlichen Trieb in ſich geſpuͤret habe, ſeine Ge- buhrts-Glieder ſo, und nicht anders zu gebrauchen: Er muß ſich aus dieſem Gebrauch eine ſonderliche Luſt verſprochen haben: Er muß dieſe Luſt wuͤrcklich empfunden haben, denn ſonſt haͤtte er den Gebrauch nicht wiederhohlet.
Man ſiehet alſo, daß, wenn gleich, wie der heil. Au- guſtinus ſagt, die Gebuhrts-Glieder durch den Wil- len beweget worden; dennoch dieſer Wille erſt durch etwas anders in dem Menſchen habe gewuͤr- cketwerden muͤſſen. Denn es iſt unbegreiflich wie der Menſch ſonſt auf eine Handlung verfallen koͤnnen,
die,
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ben bewegen koͤnnen, ſeine, zur Fortpflantzung des
menſchlichen Geſchlechts dienende, Gliedmaſſen,
nach der Abſicht ſeines Schoͤpfers, ſo zu Hervorbrin-
gung ſeines gleichen anzuwenden. Wer hatte ihm ge-
ſagt, daß wenn er dieſe Gliedmaſſen auf eine gewiſſe
Art gebrauchte, ein ihm aͤhnliches Thier, nach Ver-
lauf einer gewiſſen Zeit, zum Vorſchein kommen wuͤr-
de? Man mag ſeinen Verſtand noch einmahl ſo groß
machen, als der Hr. Prof. Manzel gethan hat, ſo wird
man doch nicht begreiflich machen, wie es moͤglich ge-
weſen ſey, daß er durch denſelben zur Erkaͤnntniß die-
ſer Wahrheit gekommen.
Eine Ofenbahrung in dieſem Fall vorzuwenden,
wuͤrde laͤcherlich, und der Vollkommenheit des erſten
Menſchen nachtheilig ſeyn. Denn was waͤre es nicht
vor eine elende, dumme Creatur, die zu den noͤthigſten
und natuͤrlichſten Verrichtungen allemahl einer An-
leitung ihres Schoͤpfers beduͤrfte? Ein Maͤdgen
von 12. Jahren iſt in dieſen letzten Zeiten weit kluͤger.
Es iſt alſo noͤthig geweſen, daß der erſte Menſch einen
innerlichen Trieb in ſich geſpuͤret habe, ſeine Ge-
buhrts-Glieder ſo, und nicht anders zu gebrauchen:
Er muß ſich aus dieſem Gebrauch eine ſonderliche
Luſt verſprochen haben: Er muß dieſe Luſt wuͤrcklich
empfunden haben, denn ſonſt haͤtte er den Gebrauch
nicht wiederhohlet.
Man ſiehet alſo, daß, wenn gleich, wie der heil. Au-
guſtinus ſagt, die Gebuhrts-Glieder durch den Wil-
len beweget worden; dennoch dieſer Wille erſt
durch etwas anders in dem Menſchen habe gewuͤr-
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 745. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/837>, abgerufen am 23.11.2024.
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