welche er zu fordern schien, verlangen könn- te; oder doch wenigstens begreifen, daß man ihn nicht sonderlich fürchte. Allein meine Hofnung schlug fehl. Er blieb bey der gu- ten Meinung, die er von sich hatte, und ließ eine Art von Manifest in daß 49te Stück der Hamburgischen Berichte von 1735 rücken, in welchem er von meinen Anmer- kungen aufs verächtlichste redete, mich ei- nen luci fugam nennete, und sich nicht un- deutlich mercken ließ, er glaube, daß ich aus Furcht meinen Nahmen verhehlet hät- te. Jch benahm ihm diese vornehme Ein- bildung durch eine kurze und nachdrückliche Antwort auf sein trotziges Manifest, wel- che ich in das 54te Stück der nieders. Nach- richten von 1735 setzen ließ. Dabey ist es ge- blieben, und ich habe mich weiter um den Hr. Prof. Manzel nicht bekümmert.
Weil ich mir vorgenommen habe, in dieser Vorrede meinen Lesern auch von mei- ner Schrift gegen Jhn Rede und Antwort zu geben, so habe ich seiner nothwendig er- wehnen müssen. Es ist mir leid, daß ich nicht so viel gutes von ihm habe sagen kön- nen, als ich wohl gewünschet hätte. Er kan glauben, daß alles, was ich von ihm gesaget habe, nicht den geringsten Haß ge-
gen
(o)
welche er zu fordern ſchien, verlangen koͤnn- te; oder doch wenigſtens begreifen, daß man ihn nicht ſonderlich fuͤrchte. Allein meine Hofnung ſchlug fehl. Er blieb bey der gu- ten Meinung, die er von ſich hatte, und ließ eine Art von Manifeſt in daß 49te Stuͤck der Hamburgiſchen Berichte von 1735 ruͤcken, in welchem er von meinen Anmer- kungen aufs veraͤchtlichſte redete, mich ei- nen luci fugam nennete, und ſich nicht un- deutlich mercken ließ, er glaube, daß ich aus Furcht meinen Nahmen verhehlet haͤt- te. Jch benahm ihm dieſe vornehme Ein- bildung durch eine kurze und nachdruͤckliche Antwort auf ſein trotziges Manifeſt, wel- che ich in das 54te Stuͤck der niederſ. Nach- richten von 1735 ſetzen ließ. Dabey iſt es ge- blieben, und ich habe mich weiter um den Hr. Prof. Manzel nicht bekuͤmmert.
Weil ich mir vorgenommen habe, in dieſer Vorrede meinen Leſern auch von mei- ner Schrift gegen Jhn Rede und Antwort zu geben, ſo habe ich ſeiner nothwendig er- wehnen muͤſſen. Es iſt mir leid, daß ich nicht ſo viel gutes von ihm habe ſagen koͤn- nen, als ich wohl gewuͤnſchet haͤtte. Er kan glauben, daß alles, was ich von ihm geſaget habe, nicht den geringſten Haß ge-
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[84[584]/0676]
(o)
welche er zu fordern ſchien, verlangen koͤnn-
te; oder doch wenigſtens begreifen, daß man
ihn nicht ſonderlich fuͤrchte. Allein meine
Hofnung ſchlug fehl. Er blieb bey der gu-
ten Meinung, die er von ſich hatte, und ließ
eine Art von Manifeſt in daß 49te Stuͤck
der Hamburgiſchen Berichte von 1735
ruͤcken, in welchem er von meinen Anmer-
kungen aufs veraͤchtlichſte redete, mich ei-
nen luci fugam nennete, und ſich nicht un-
deutlich mercken ließ, er glaube, daß ich
aus Furcht meinen Nahmen verhehlet haͤt-
te. Jch benahm ihm dieſe vornehme Ein-
bildung durch eine kurze und nachdruͤckliche
Antwort auf ſein trotziges Manifeſt, wel-
che ich in das 54te Stuͤck der niederſ. Nach-
richten von 1735 ſetzen ließ. Dabey iſt es ge-
blieben, und ich habe mich weiter um den
Hr. Prof. Manzel nicht bekuͤmmert.
Weil ich mir vorgenommen habe, in
dieſer Vorrede meinen Leſern auch von mei-
ner Schrift gegen Jhn Rede und Antwort
zu geben, ſo habe ich ſeiner nothwendig er-
wehnen muͤſſen. Es iſt mir leid, daß ich
nicht ſo viel gutes von ihm habe ſagen koͤn-
nen, als ich wohl gewuͤnſchet haͤtte. Er
kan glauben, daß alles, was ich von ihm
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 84[584]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/676>, abgerufen am 22.11.2024.
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