darzu haben. Müssen nicht unsere Feinde selbst beken- nen, daß es uns wohl anstehet, wann wir ohne Ur- sache lachen? Dieses ist, nach einem bekannten Sprichwort, ein proprium quarti modi kleiner Geister.
Lachet demnach, meine Brüder, lachet überlaut, wie es kleinen Geistern zustehet und gebühret, ob ihr gleich nicht wisset warum; damit dem Herrn Prof. Philippi die viele und saure Mühe, welche ihn die arti- gen Spöttereyen, mit welchen er uns angreifen wol- len, gekostet haben, einiger massen belohnet werde. Denn wenn ihr nicht lachen wollet, wer will es dann thun (9)? Ja lache du selbst mit, unvergleichlicher Philippi, und ergetze dich mit uns über die sinnrei- chen Einfälle, die dich des Platzes, den unsere Ge- sellschaft dir zugedacht hat, so würdig machen. Oder, wofern dir dein Zorn dieses nicht zulässet, so erkenne doch wenigstens aus unserm Gelächter, wie ange- uehm es uns seyn müsse, daß durch deine so vollkom- men nach dem Geschmack unserer Gesellschaft eingerichtete Spöttereyen unsere, auf deine außeror- dentliche Person gefallene, Wahl rechtfertigen wollen.
Gewiß wir hätten die Ehre und Aufnahme unserer Gesellschaft nicht besser befordern können, als durch diese so glückliche Wahl. Denn ob du gleich, gros- ser Philippi, dich desfals gar kaltsinnig und hönisch gegen uns bedanckest, und nicht undeutlich zu verstehen giebst, daß du die Ehre, welche wir dir anbieten, vor eine
grosse
(9) Hier lachten sie alle, als wenn sie gekützelt würden: Der Leser wird so gut seyn, und hieraus abnehmen, wie kräftig meine Beredsamkeit sey.
(o)
darzu haben. Muͤſſen nicht unſere Feinde ſelbſt beken- nen, daß es uns wohl anſtehet, wann wir ohne Ur- ſache lachen? Dieſes iſt, nach einem bekannten Sprichwort, ein proprium quarti modi kleiner Geiſter.
Lachet demnach, meine Bruͤder, lachet uͤberlaut, wie es kleinen Geiſtern zuſtehet und gebuͤhret, ob ihr gleich nicht wiſſet warum; damit dem Herrn Prof. Philippi die viele und ſaure Muͤhe, welche ihn die arti- gen Spoͤttereyen, mit welchen er uns angreifen wol- len, gekoſtet haben, einiger maſſen belohnet werde. Denn wenn ihr nicht lachen wollet, wer will es dann thun (9)? Ja lache du ſelbſt mit, unvergleichlicher Philippi, und ergetze dich mit uns uͤber die ſinnrei- chen Einfaͤlle, die dich des Platzes, den unſere Ge- ſellſchaft dir zugedacht hat, ſo wuͤrdig machen. Oder, wofern dir dein Zorn dieſes nicht zulaͤſſet, ſo erkenne doch wenigſtens aus unſerm Gelaͤchter, wie ange- uehm es uns ſeyn muͤſſe, daß durch deine ſo vollkom- men nach dem Geſchmack unſerer Geſellſchaft eingerichtete Spoͤttereyen unſere, auf deine außeror- dentliche Perſon gefallene, Wahl rechtfertigen wollen.
Gewiß wir haͤtten die Ehre und Aufnahme unſerer Geſellſchaft nicht beſſer befordern koͤnnen, als durch dieſe ſo gluͤckliche Wahl. Denn ob du gleich, groſ- ſer Philippi, dich desfals gar kaltſinnig und hoͤniſch gegen uns bedanckeſt, uñ nicht undeutlich zu verſtehen giebſt, daß du die Ehre, welche wir dir anbietẽ, vor eine
groſſe
(9) Hier lachten ſie alle, als wenn ſie gekuͤtzelt wuͤrden: Der Leſer wird ſo gut ſeyn, und hieraus abnehmen, wie kraͤftig meine Beredſamkeit ſey.
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darzu haben. Muͤſſen nicht unſere Feinde ſelbſt beken-
nen, daß es uns wohl anſtehet, wann wir ohne Ur-
ſache lachen? Dieſes iſt, nach einem bekannten
Sprichwort, ein proprium quarti modi kleiner
Geiſter.
Lachet demnach, meine Bruͤder, lachet uͤberlaut,
wie es kleinen Geiſtern zuſtehet und gebuͤhret, ob ihr
gleich nicht wiſſet warum; damit dem Herrn Prof.
Philippi die viele und ſaure Muͤhe, welche ihn die arti-
gen Spoͤttereyen, mit welchen er uns angreifen wol-
len, gekoſtet haben, einiger maſſen belohnet werde.
Denn wenn ihr nicht lachen wollet, wer will es dann
thun (9)? Ja lache du ſelbſt mit, unvergleichlicher
Philippi, und ergetze dich mit uns uͤber die ſinnrei-
chen Einfaͤlle, die dich des Platzes, den unſere Ge-
ſellſchaft dir zugedacht hat, ſo wuͤrdig machen. Oder,
wofern dir dein Zorn dieſes nicht zulaͤſſet, ſo erkenne
doch wenigſtens aus unſerm Gelaͤchter, wie ange-
uehm es uns ſeyn muͤſſe, daß durch deine ſo vollkom-
men nach dem Geſchmack unſerer Geſellſchaft
eingerichtete Spoͤttereyen unſere, auf deine außeror-
dentliche Perſon gefallene, Wahl rechtfertigen
wollen.
Gewiß wir haͤtten die Ehre und Aufnahme unſerer
Geſellſchaft nicht beſſer befordern koͤnnen, als durch
dieſe ſo gluͤckliche Wahl. Denn ob du gleich, groſ-
ſer Philippi, dich desfals gar kaltſinnig und hoͤniſch
gegen uns bedanckeſt, uñ nicht undeutlich zu verſtehen
giebſt, daß du die Ehre, welche wir dir anbietẽ, vor eine
groſſe
(9) Hier lachten ſie alle, als wenn ſie gekuͤtzelt wuͤrden:
Der Leſer wird ſo gut ſeyn, und hieraus abnehmen,
wie kraͤftig meine Beredſamkeit ſey.
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/456>, abgerufen am 22.11.2024.
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