Brüder, gleiche Kappen, welche der Hr. Prof. Philippi gemacht haben soll."vier satyrischer Schrifren, als 1) des "Send-Schreibens von fünf Schwe- "stern. 2) DerConfiscirten Satyre Brion- "tes. 3) DesExtractsaus den Nieder- "Sächsischen Nachrichten. 4) Eines "Auszuges aus den Schifbeckischen "Zeitungen, ertheiler vonF. E. Philippi. "p.p.
"Der Endzweck des Hn. Prof. Philippi "ist hauptsächlich, sich wieder den Verfasser "des Briontes zu verantworten. Eine jede "Verantwortung nennet er eine Kappe. Er "stehet in dem Wahn, daß die Satyre Brion- "tes und das Send-Schreiben der fünf "Schwestern aus einer Feder geflossen sey. "Weil er aber den Nahmen des Verfassers "nicht recht weiß, so will er denselben, Hr. von "Bockshorn nennen, weil dieses Wort in dem "Schreiben des Ritters Clifton an den "Samojeden oft vorkommt. Diesen Hrn. "von Bockshorn rühmt er nun wegen seines "Credits bey dem Frauen-Zimmer, insonder- "heit bey der Dorilis: Wundert sich, warum "derselbe einige Verse aus dem Baudius vor "dem Briontes setzen lassen, und doch nicht "vermuttersprachet, und sagt bey der Gelegen- "heit, Baudius sey ein grosser Säufer, und "ein eben so grosser Jungfern-Knecht gewesen, "als der englisch gebildete Clifton. Er "übersetzt die Verse, die, wie er klagt nicht ein- "mahl in allen Editionen des Baudius stehen, "zum besten der Einfältigen auf folgende Art:
Stax
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Bruͤder, gleiche Kappen, welche der Hr. Prof. Philippi gemacht haben ſoll.„vier ſatyriſcher Schrifren, als 1) des „Send-Schreibens von fuͤnf Schwe- „ſtern. 2) DerConfiſcirten Satyre Brion- „tes. 3) DesExtractsaus den Nieder- „Saͤchſiſchen Nachrichten. 4) Eines „Auszuges aus den Schifbeckiſchen „Zeitungen, ertheiler vonF. E. Philippi. „p.p.
“Der Endzweck des Hn. Prof. Philippi „iſt hauptſaͤchlich, ſich wieder den Verfaſſer „des Briontes zu verantworten. Eine jede „Verantwortung nennet er eine Kappe. Er „ſtehet in dem Wahn, daß die Satyre Brion- „tes und das Send-Schreiben der fuͤnf „Schweſtern aus einer Feder gefloſſen ſey. „Weil er aber den Nahmen des Verfaſſers „nicht recht weiß, ſo will er denſelben, Hr. von „Bockshorn nennen, weil dieſes Wort in dem „Schreiben des Ritters Clifton an den „Samojeden oft vorkommt. Dieſen Hrn. „von Bockshorn ruͤhmt er nun wegen ſeines „Credits bey dem Frauen-Zimmer, inſonder- „heit bey der Dorilis: Wundert ſich, warum „derſelbe einige Verſe aus dem Baudius vor „dem Briontes ſetzen laſſen, und doch nicht „vermutterſprachet, und ſagt bey der Gelegen- „heit, Baudius ſey ein groſſer Saͤufer, und „ein eben ſo groſſer Jungfern-Knecht geweſen, „als der engliſch gebildete Clifton. Er „uͤberſetzt die Verſe, die, wie er klagt nicht ein- „mahl in allen Editionen des Baudius ſtehen, „zum beſten der Einfaͤltigen auf folgende Art:
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(o)
„vier ſatyriſcher Schrifren, als 1) des
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„ſtern. 2) Der Confiſcirten Satyre Brion-
„tes. 3) Des Extracts aus den Nieder-
„Saͤchſiſchen Nachrichten. 4) Eines
„Auszuges aus den Schifbeckiſchen
„Zeitungen, ertheiler von F. E. Philippi.
„p.p.
Bruͤder,
gleiche
Kappen,
welche der
Hr. Prof.
Philippi
gemacht
haben ſoll.
“Der Endzweck des Hn. Prof. Philippi
„iſt hauptſaͤchlich, ſich wieder den Verfaſſer
„des Briontes zu verantworten. Eine jede
„Verantwortung nennet er eine Kappe. Er
„ſtehet in dem Wahn, daß die Satyre Brion-
„tes und das Send-Schreiben der fuͤnf
„Schweſtern aus einer Feder gefloſſen ſey.
„Weil er aber den Nahmen des Verfaſſers
„nicht recht weiß, ſo will er denſelben, Hr. von
„Bockshorn nennen, weil dieſes Wort in dem
„Schreiben des Ritters Clifton an den
„Samojeden oft vorkommt. Dieſen Hrn.
„von Bockshorn ruͤhmt er nun wegen ſeines
„Credits bey dem Frauen-Zimmer, inſonder-
„heit bey der Dorilis: Wundert ſich, warum
„derſelbe einige Verſe aus dem Baudius vor
„dem Briontes ſetzen laſſen, und doch nicht
„vermutterſprachet, und ſagt bey der Gelegen-
„heit, Baudius ſey ein groſſer Saͤufer, und
„ein eben ſo groſſer Jungfern-Knecht geweſen,
„als der engliſch gebildete Clifton. Er
„uͤberſetzt die Verſe, die, wie er klagt nicht ein-
„mahl in allen Editionen des Baudius ſtehen,
„zum beſten der Einfaͤltigen auf folgende Art:
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/382>, abgerufen am 25.11.2024.
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