Der Verfasser dieses Gedichts vergleicht eine krätzige Hand mit den Thuilleries, und spricht:
Quel plaisir, quelle joye egale Celle de visiter sa galle Lorsque l' on a quelque loisir? Deux mains diversement fleuries Par cent objets divers viennent plaire a nos yeux. Et ces objets delicieux Valent au moins les Thuilleries.
Er ist noch nicht zufrieden, daß er die Krätze mit den Thuilleries in Vergleichung gezo- gen hat. Er wagt sich auch an die Grossen, und niemand ist so vornehm, dem derjenige, der die Krätze hat, nicht gleich zu schätzen sey.
Un galeux, schreibt er, est par tout distin- gue respecte Comme un homme de qualite, Par exemple vent-il manger ou boire, Il a toaujours son fait a part, Toaujors son verre est a l' ecart, Aucun ne le prophane, & n'y porte la bouche On n'ose toucher ce qu'il touche.
Ja endlich sagt er gar, die Krätze, sey zu allen Zeiten ein Bild der Weisheit gewesen, sie mache die Leute klug, und habe eine grosse Aehnlichkeit mit der Philosophie.
De plus la galle de tout temps Fut un Simbole de Sagesse,
Un
(o)
Der Verfaſſer dieſes Gedichts vergleicht eine kraͤtzige Hand mit den Thuilleries, und ſpricht:
Quel plaiſir, quelle joye égale Celle de viſiter ſa galle Lorsque l’ on a quelque loiſir? Deux mains diverſement fleuries Par cent objets divers viennent plaire à nos yeux. Et ces objets delicieux Valent au moins les Thuilleries.
Er iſt noch nicht zufrieden, daß er die Kraͤtze mit den Thuilleries in Vergleichung gezo- gen hat. Er wagt ſich auch an die Groſſen, und niemand iſt ſo vornehm, dem derjenige, der die Kraͤtze hat, nicht gleich zu ſchaͤtzen ſey.
Un galeux, ſchreibt er, eſt par tout diſtin- gué reſpecté Comme un homme de qualite, Par exemple vent-il manger ou boire, Il a toûjours ſon fait à part, Toûjors ſon verre eſt à l’ écart, Aucun ne le prophane, & n’y porte la bouche On n’oſe toucher ce qu’il touche.
Ja endlich ſagt er gar, die Kraͤtze, ſey zu allen Zeiten ein Bild der Weisheit geweſen, ſie mache die Leute klug, und habe eine groſſe Aehnlichkeit mit der Philoſophie.
De plus la galle de tout temps Fut un Simbole de Sageſſe,
Un
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(o)
Der Verfaſſer dieſes Gedichts vergleicht eine
kraͤtzige Hand mit den Thuilleries, und
ſpricht:
Quel plaiſir, quelle joye égale
Celle de viſiter ſa galle
Lorsque l’ on a quelque loiſir?
Deux mains diverſement fleuries
Par cent objets divers viennent plaire
à nos yeux.
Et ces objets delicieux
Valent au moins les Thuilleries.
Er iſt noch nicht zufrieden, daß er die Kraͤtze
mit den Thuilleries in Vergleichung gezo-
gen hat. Er wagt ſich auch an die Groſſen, und
niemand iſt ſo vornehm, dem derjenige, der die
Kraͤtze hat, nicht gleich zu ſchaͤtzen ſey.
Un galeux, ſchreibt er, eſt par tout diſtin-
gué reſpecté
Comme un homme de qualite,
Par exemple vent-il manger ou boire,
Il a toûjours ſon fait à part,
Toûjors ſon verre eſt à l’ écart,
Aucun ne le prophane, & n’y porte
la bouche
On n’oſe toucher ce qu’il touche.
Ja endlich ſagt er gar, die Kraͤtze, ſey zu
allen Zeiten ein Bild der Weisheit geweſen,
ſie mache die Leute klug, und habe eine groſſe
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De plus la galle de tout temps
Fut un Simbole de Sageſſe,
Un
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/315>, abgerufen am 26.11.2024.
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