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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739.

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(o)
Unfug anrichten, und ehrlichen Leuten Ver-
druß machen können, und hoffe demnach es
werde mein Unternehmen, welches auf die
Rettung der Unschuld zielet, von keinem, der
Entschul-
digung
an den
Leser.
die Billigkeit liebet, getadelt werden. Nur
will ich meine Leser ersuchen, daß sie es mir
nicht übel, oder zur Einfalt deuten, wenn ich
Dinge widerlege, die es kaum zu verdienen
scheinen. Die Schuld ist nicht meine, son-
dern derer, die vor gut befunden haben, so
schwache Beweißthümer ihrer Beschuldigung
vorzubringen. "Quod si forte inepta vide-
"bor & oppido frivola velle defendere, il-
"lis debet ea res vitio verti quibus turpe
"est ... haec objectasse: non mihiculpae
"dari, cui honestum erit ... haec diluisse.
Apulejus in Apologia p. m.
442.

Beweiß,
daß der
Verfasser
des Bri-
ontes ein
Religions-
Spötter,
ist sehr
schwach.

Meine Untersuchung der Gründe, wodurch
man darthun will, daß in dem Briontes Re-
ligions-Spöttereyen enthalten sind, braucht
dieser Entschuldigung unumgänglich. Denn
es sind diese Gründe von Hertzen schwach, und
zeugen von einer grossen Verzweifelung; da-
her ich auch niemand als den Herrn Prof.
Philippi vor den Urheber derselben halten kan.
Unpartheyische Leser des Briontes sehen leicht,
daß die Stellen, die man als verdächtig ange-
geben hat, nichts in sich fassen, das auch dem
eigensinnigsten und heiligsten ärgerlich schei-
nen könne.

Worin die
Religions-

Es sind diese Stellen drey. Der Ver-
fasser des Briontes soll ein Religions-

Spötter

(o)
Unfug anrichten, und ehrlichen Leuten Ver-
druß machen koͤnnen, und hoffe demnach es
werde mein Unternehmen, welches auf die
Rettung der Unſchuld zielet, von keinem, der
Entſchul-
digung
an den
Leſer.
die Billigkeit liebet, getadelt werden. Nur
will ich meine Leſer erſuchen, daß ſie es mir
nicht uͤbel, oder zur Einfalt deuten, wenn ich
Dinge widerlege, die es kaum zu verdienen
ſcheinen. Die Schuld iſt nicht meine, ſon-
dern derer, die vor gut befunden haben, ſo
ſchwache Beweißthuͤmer ihrer Beſchuldigung
vorzubringen. „Quod ſi fortè inepta vide-
„bor & oppidò frivola velle defendere, il-
„lis debet ea res vitio verti quibus turpe
„eſt … hæc objectaſſe: non mihiculpæ
„dari, cui honeſtum erit … hæc diluiſſe.
Apulejus in Apologia p. m.
442.

Beweiß,
daß der
Verfaſſer
des Bri-
ontes ein
Religions-
Spoͤtter,
iſt ſehr
ſchwach.

Meine Unterſuchung der Gruͤnde, wodurch
man darthun will, daß in dem Briontes Re-
ligions-Spoͤttereyen enthalten ſind, braucht
dieſer Entſchuldigung unumgaͤnglich. Denn
es ſind dieſe Gruͤnde von Hertzen ſchwach, und
zeugen von einer groſſen Verzweifelung; da-
her ich auch niemand als den Herrn Prof.
Philippi vor den Urheber derſelben halten kan.
Unpartheyiſche Leſer des Briontes ſehen leicht,
daß die Stellen, die man als verdaͤchtig ange-
geben hat, nichts in ſich faſſen, das auch dem
eigenſinnigſten und heiligſten aͤrgerlich ſchei-
nen koͤnne.

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Religions-

Es ſind dieſe Stellen drey. Der Ver-
faſſer des Briontes ſoll ein Religions-

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[212/0304] (o) Unfug anrichten, und ehrlichen Leuten Ver- druß machen koͤnnen, und hoffe demnach es werde mein Unternehmen, welches auf die Rettung der Unſchuld zielet, von keinem, der die Billigkeit liebet, getadelt werden. Nur will ich meine Leſer erſuchen, daß ſie es mir nicht uͤbel, oder zur Einfalt deuten, wenn ich Dinge widerlege, die es kaum zu verdienen ſcheinen. Die Schuld iſt nicht meine, ſon- dern derer, die vor gut befunden haben, ſo ſchwache Beweißthuͤmer ihrer Beſchuldigung vorzubringen. „Quod ſi fortè inepta vide- „bor & oppidò frivola velle defendere, il- „lis debet ea res vitio verti quibus turpe „eſt … hæc objectaſſe: non mihiculpæ „dari, cui honeſtum erit … hæc diluiſſe. Apulejus in Apologia p. m. 442. Entſchul- digung an den Leſer. Meine Unterſuchung der Gruͤnde, wodurch man darthun will, daß in dem Briontes Re- ligions-Spoͤttereyen enthalten ſind, braucht dieſer Entſchuldigung unumgaͤnglich. Denn es ſind dieſe Gruͤnde von Hertzen ſchwach, und zeugen von einer groſſen Verzweifelung; da- her ich auch niemand als den Herrn Prof. Philippi vor den Urheber derſelben halten kan. Unpartheyiſche Leſer des Briontes ſehen leicht, daß die Stellen, die man als verdaͤchtig ange- geben hat, nichts in ſich faſſen, das auch dem eigenſinnigſten und heiligſten aͤrgerlich ſchei- nen koͤnne. Es ſind dieſe Stellen drey. Der Ver- faſſer des Briontes ſoll ein Religions- Spoͤtter

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Zitationshilfe: [Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/304>, abgerufen am 25.11.2024.