Jch sage indessen nochmahl, ein jeder mag sagen, was ihm beliebt: ich werde auch die widrigsten Urtheile mit Gelassenheit anhören, weil dasjenige, was dem Hn. M. Sievers begegnet ist, mich völlig über- führet, daß dergleichen Urtheile nichts, als Neid und Einfalt zum Grunde haben.
Unpartheyische urtheilen gantz anders von den Anmerckungen dieses wackern Mannes, als derjenige, dessen hämisches Urtheil man in den hamburgischen Cor- respondenten gerücket hat. Jch redete noch neulich mit einem ehrlichen Manne, der nicht studiret hat, der bekannte mir auf- richtig, daß er wünsche, daß viele solche Bücher geschrieben würden: Denn, sprach er, wann ich des Hn. M. Sievers An- merckungen lese, so düncke ich mir gantz ge- lehrt. Dieses Bekänntniß gereichet dem Hn. M. Sievers zu grossen Ehren. Denn da der Entzweck eines Scribenten ist, seine Leser zu unterrichten, so ist es ja unstreitig, daß derjenige seine Sachen sehr wohl müsse gemachet haben, dessen Schrif- ten die Leser gleichsam zwingen, zu beken- nen, daß sie eine Veränderung in ihrem
Ver-
Vorrede.
gruͤnen Holtz, was will am duͤrren wer- den?
Jch ſage indeſſen nochmahl, ein jeder mag ſagen, was ihm beliebt: ich werde auch die widrigſten Urtheile mit Gelaſſenheit anhoͤren, weil dasjenige, was dem Hn. M. Sievers begegnet iſt, mich voͤllig uͤber- fuͤhret, daß dergleichen Urtheile nichts, als Neid und Einfalt zum Grunde haben.
Unpartheyiſche urtheilen gantz anders von den Anmerckungen dieſes wackern Mannes, als derjenige, deſſen haͤmiſches Urtheil man in den hamburgiſchen Cor- reſpondenten geruͤcket hat. Jch redete noch neulich mit einem ehrlichen Manne, der nicht ſtudiret hat, der bekannte mir auf- richtig, daß er wuͤnſche, daß viele ſolche Buͤcher geſchrieben wuͤrden: Denn, ſprach er, wann ich des Hn. M. Sievers An- merckungen leſe, ſo duͤncke ich mir gantz ge- lehrt. Dieſes Bekaͤnntniß gereichet dem Hn. M. Sievers zu groſſen Ehren. Denn da der Entzweck eines Scribenten iſt, ſeine Leſer zu unterrichten, ſo iſt es ja unſtreitig, daß derjenige ſeine Sachen ſehr wohl muͤſſe gemachet haben, deſſen Schrif- ten die Leſer gleichſam zwingen, zu beken- nen, daß ſie eine Veraͤnderung in ihrem
Ver-
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Vorrede.
gruͤnen Holtz, was will am duͤrren wer-
den?
Jch ſage indeſſen nochmahl, ein jeder mag
ſagen, was ihm beliebt: ich werde auch
die widrigſten Urtheile mit Gelaſſenheit
anhoͤren, weil dasjenige, was dem Hn.
M. Sievers begegnet iſt, mich voͤllig uͤber-
fuͤhret, daß dergleichen Urtheile nichts, als
Neid und Einfalt zum Grunde haben.
Unpartheyiſche urtheilen gantz anders
von den Anmerckungen dieſes wackern
Mannes, als derjenige, deſſen haͤmiſches
Urtheil man in den hamburgiſchen Cor-
reſpondenten geruͤcket hat. Jch redete noch
neulich mit einem ehrlichen Manne,
der nicht ſtudiret hat, der bekannte mir auf-
richtig, daß er wuͤnſche, daß viele ſolche
Buͤcher geſchrieben wuͤrden: Denn, ſprach
er, wann ich des Hn. M. Sievers An-
merckungen leſe, ſo duͤncke ich mir gantz ge-
lehrt. Dieſes Bekaͤnntniß gereichet dem
Hn. M. Sievers zu groſſen Ehren.
Denn da der Entzweck eines Scribenten
iſt, ſeine Leſer zu unterrichten, ſo iſt es ja
unſtreitig, daß derjenige ſeine Sachen ſehr
wohl muͤſſe gemachet haben, deſſen Schrif-
ten die Leſer gleichſam zwingen, zu beken-
nen, daß ſie eine Veraͤnderung in ihrem
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[Liscow, Christian Ludwig]: Samlung Satyrischer und Ernsthafter Schriften. Frankfurt u. a., 1739, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liscow_samlung_1739/101>, abgerufen am 21.11.2024.
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