gefallen ist. In Cayenne fiel in 24 StunTa- gen 12 Fuss. Alles dies hängt von Größe der Tropfen und von Dichtigkeit in der sie fallen und Schnelligkeit ab. -
Der Schnee ist auch nach Tropen verschieden,3) Der Schnee
die Crystallisation des Schnees und des Eises ist noch nicht bekannt. Einige sagten daß das Eis sich in hexaetrischen Prismen krystalli- sirt, andere daß in romboeden unter Winkeln von 60-120°. Mitszerlich hat aber nachge- wiesen daßdas Eis sich nach Umständen ver- schieden krystallisirt. Im Schnee ist eine größere Quantitaet der Luft als im Eise denn wenn das Wasser gefriert, so wird fast die Hälfte der Luft ausge- stoßen, der Schnee ist aber nur halber- frorene Feuchtigkeit, daher man aus diesem mehr Luft ausziehen kann. In Tropen auf Höhen von 16000 Fuss fällt ein sehr scharfer Schnee, mit harten und zugespitzten Nadeln, die dem Steigenden das Gesicht zerschneiden. Es scheint häufiger un- ter den Tropen zu schneien, wenn die Temperatur über dem Gefrier Punkt ist, als wenn sie unter ihm ist. Es versteht sich,
gefallen iſt. In Cayenne fiel in 24 StunTa- gen 12 Fuss. Alles dies hängt von Größe der Tropfen und von Dichtigkeit in der ſie fallen und Schnelligkeit ab. –
Der Schnee iſt auch nach Tropen verſchieden,3) Der Schnee
die Cryſtallisation des Schnees und des Eises iſt noch nicht bekannt. Einige ſagten daß das Eis ſich in hexaetriſchen Prismen kryſtalli- sirt, andere daß in romboeden unter Winkeln von 60–120°. Mitszerlich hat aber nachge- wiesen daßdas Eis ſich nach Umſtänden ver- ſchieden kryſtallisirt. Im Schnee iſt eine größere Quantitaet der Luft als im Eise deñ weñ das Waſſer gefriert, ſo wird fast die Hälfte der Luft ausge- ſtoßen, der Schnee iſt aber nur halber- frorene Feuchtigkeit, daher man aus dieſem mehr Luft ausziehen kañ. In Tropen auf Höhen von 16000 Fuss fällt ein ſehr ſcharfer Schnee, mit harten und zugespitzten Nadeln, die dem Steigenden das Geſicht zerſchneiden. Es ſcheint häufiger un- ter den Tropen zu ſchneien, weñ die Temperatur über dem Gefrier Punkt iſt, als weñ ſie unter ihm iſt. Es verſteht ſich,
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gen 12 Fuss. Alles dies hängt von Größe
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fallen ud Schnelligkeit ab. –
Der Schnee iſt auch nach Tropen verſchieden,
die Cryſtallisation des Schnees ud des Eises
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das Eis ſich in hexaetriſchen Prismen kryſtalli-
sirt, andere dß in romboeden unter Winkeln
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wiesen dß ds Eis ſich nach Umſtänden ver-
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Eise deñ weñ das Waſſer gefriert, ſo
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dieſem mehr Luft ausziehen kañ. In
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ſcharfer Schnee, mit harten und zugespitzten
Nadeln, die dem Steigenden das Geſicht
zerſchneiden. Es ſcheint häufiger un-
ter den Tropen zu ſchneien, weñ die
Temperatur über dem Gefrier P. iſt, als
weñ ſie unter ihm iſt. Es verſteht ſich,
3) Der Schnee
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um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz
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(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/196>, abgerufen am 26.06.2024.
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