Hydrographische Be- schaffenheit der Luft. Der Orden der Luft macht Unterschied in Hinsicht ihrer hydrographischenBeschaffenheit. Es scheint daß da wo die Luft immer in berührung mit dem Meere ist das Maximum der Sättigung mit dem Wasser- gas statt finden sollte. Indessen ist dasMaxi- mum nur 0,95 der Feuchtigkeit, in den temperirten Zonen nur 0,78 in den Tropen 0,88. Nach Guellisac soll es Folge der Salzigkeit des Wassers sein, wo der Sättigungspunkt auf 88° herabkommt. Diese Menge der Feuchtigkeit in der Luft ist ein wesentliches Bedürfniß für die Vegetation, in Gegenden wo es selten regnet, z.B. in Margaritainsel nördlich von America wo es durch 3 Jahre nicht geregnet hat, und doch eine schöne Vege- tation immer statt fand. Denn eine große Menge der Feuchtigkeit erhaltet sich als Dämpfe in der Atmosphere,und wird von den Pflanzen vermöge ihrer besonderen Organi- sation eingesaugt oder absorbirt, die Trockenheit auf den Bergen ist sehr beträchtlich. Sossure hat sie mit einem Hydrometer mit der in Genf verglichen. Die hydrometrischen In- strumente
Hydrographiſche Be- ſchaffenheit der Luft. Der Orden der Luft macht Unterſchied in Hinſicht ihrer hydrographiſchenBeschaffenheit. Es ſcheint daß da wo die Luft im̃er in berührung mit dem Meere iſt das Maximum der Sättigung mit dem Waſſer- gas ſtatt finden ſollte. Indeſſen iſt dasMaxi- mum nur 0,95 der Feuchtigkeit, in den temperirten Zonen nur 0,78 in den Tropen 0,88. Nach Guellisac ſoll es Folge der Salzigkeit des Waſſers ſein, wo der Sättigungspunkt auf 88° herabkom̃t. Dieſe Menge der Feuchtigkeit in der Luft iſt ein weſentliches Bedürfniß für die Vegetation, in Gegenden wo es ſelten regnet, z.B. in Margaritainſel nördlich von America wo es durch 3 Jahre nicht geregnet hat, und doch eine ſchöne Vege- tation im̃er ſtatt fand. Deñ eine große Menge der Feuchtigkeit erhaltet ſich als Dämpfe in der Atmosphere,und wird von den Pflanzen vermöge ihrer beſonderen Organi- sation eingesaugt oder absorbirt, die Trockenheit auf den Bergen iſt ſehr beträchtlich. Sosſure hat ſie mit einem Hydrometer mit der in Genf verglichen. Die hydrometriſchen In- strumente
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der Luft. –
45. Vorlesung, 29. März 1828
Der Orden der Luft macht Unterſchied
in Hinſicht ihrer hydrogr. beſchaffenheit.
Es ſcheint daß da wo die Luft im̃er in
berührung mit dem Meere iſt das
Maximum der Sättigung mit dem Waſſer-
gas ſtatt finden ſollte. Indeſſen iſt ds Maxi-
mum nur 0,95 der Feuchtigkeit, in den
temperirten Zonen nur 0,78 in den Tropen
0,88. Nach Guellisac ſoll es Folge der
Salzigkeit des Waſſers ſein, wo der
Sättigungspunkt auf 88° herabkom̃t.
Dieſe Menge der Feuchtigkeit in der
Luft iſt ein weſentliches Bedürfniß
für die Vegetation, in Gegenden wo es
ſelten regnet, z.B. in Margaritainſel
nördl. von America wo es durch 3 Jahre
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tation im̃er ſtatt fand. Deñ eine große
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Pflanzen vermöge ihrer beſonderen Organi-
sation eingesaugt oder absorbirt, die Trockenheit
auf den Bergen iſt ſehr beträchtlich. Sosſure
hat ſie mit einem Hydrometer mit der in
Genf verglichen. Die hydrometriſchen In-
strumente
Hydrographiſche Be-
ſchaffenheit dr Luft.
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Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich
um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz
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(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/185>, abgerufen am 22.07.2024.
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