Die Menge des Kochsalzes zu den übrigen Bestandtheilen ist wie 2,6 : 1.
Die Reinigung des Seewassers von denBe-ReinigungdesSeewassers
standtheilen macht entweder die Natur oder die Kunst. In den Sandbänken findet man überall süße Quellen, die weit von dem Gebürge entfernt sind, und also nicht durch den hydrostetischen Druck entstehen können, wie bei der Insel Cuba. Die dortigen See- kühe haben diese süßen Quellen aufge- funden wahrscheinlich durch Geruch sie getrieben. Die künstlicheReinigungdes Seewassers, ist durch Distillation. Fresine auf seiner Weltreise hat es durch Fülltriren gereiniget, und zwar durch einen 15 Fuss hohen trockenen Sand, indessen ist diese Reinigung unvollkommen. Bei den Alten war schon das Fülltriren üblich, man hat das Wasser durch Wachskugeln gehen lassen. Der süße Tau, als niedergeschlagene Meerdämpfe hat sie darauf geführt, sie haben das Meerwasser verdampfen lassen, die Dämpfe am kalten Schwamm aufge- fangen, und bekamen süßes Wasser. Die Uebelkeit welche das Meerwasser verursacht, hängt von einem bitteren Schleim ab, der in den Meeren verbreitet ist
Die Menge des Kochſalzes zu den übrigen Bestandtheilen iſt wie 2,6 : 1.
Die Reinigung des Seewaſſers von denBe-ReinigungdesSeewaſſers
ſtandtheilen macht entweder die Natur oder die Kunst. In den Sandbänken findet man überall ſüße Quellen, die weit von dem Gebürge entfernt ſind, und alſo nicht durch den hydroſtetiſchen Druck entſtehen köñen, wie bei der Inſel Cuba. Die dortigen See- kühe haben dieſe ſüßen Quellen aufge- funden wahrſcheinlich durch Geruch ſie getrieben. Die künstlicheReinigungdes Seewaſſers, iſt durch Diſtillation. Freſiné auf ſeiner Weltreise hat es durch Fülltriren gereiniget, und zwar durch einen 15 Fuss hohen ⎡trockenen Sand, indeſſen iſt dieſe Reinigung unvollkom̃en. Bei den Alten war ſchon das Fülltriren üblich, man hat das Waſſer durch Wachskugeln gehen laſſen. Der ſüße Tau, als niedergeſchlagene Meerdämpfe hat ſie darauf geführt, ſie haben das Meerwaſſer verdampfen laſſen, die Dämpfe am kalten Schwam̃ aufge- fangen, und bekamen ſüßes Waſſer. Die Uebelkeit welche das Meerwaſſer verursacht, hängt von einem bitteren Schleim ab, der in den Meeren verbreitet iſt
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Die Menge des Kochſalzes zu den übrigen
Beſtandthlen iſt wie 2,6 : 1.
Die Reinigug des Seewaſſers vonden Be-
ſtandtheilen macht entweder die Ntr oder die
Kunst. In den Sandbänken findet man
überall ſüße Quellen, die weit von dem
Gebürge entfernt ſind, ud alſo nicht durch
den hydroſtetiſchen Druck entſtehen köñen,
wie bei der Inſel Cuba. Die dortigen See-
kühe haben dieſe ſüßen Quellen aufge-
funden wahrſchnlich durch Geruch ſie getrieben.
Die künstliche Reinigug ds Seewaſſers, iſt
durch Diſtillation. Freſiné auf ſnr Weltreise
hat es durch Fülltriren gereiniget, ud zwar
durch einen 15 Fuss hohen trockenen Sand, indeſſen iſt dſe
Reinigug unvollkom̃en. Bei den Alten war
ſchon das Fülltriren üblich, man hat das
Waſſer durch Wachskugeln gehen
laſſen. Der ſüße Tau, als niedergeſchlagene
Meerdämpfe hat ſie darauf geführt, ſie
haben ds Meerwaſſer verdampfen laſſen,
die Dämpfe am kalten Schwam̃ aufge-
fangen, ud bekamen ſüßes Waſſer.
Die Uebelkeit welche ds Meerwaſſer
verursacht, hängt von einem bitteren Schleim
ab, der in den Meeren verbreitet iſt
Reinigug ds Seewaſſes
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mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
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417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/148>, abgerufen am 16.06.2024.
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