Man hat gewöhnlich geglaubt, daß unter dem Equator die größte Dichtigkeit ist Humboldt hat aber nachgewiesen daß es um die Erde gewisse Zonen giebt, wo die Dichtigkeit des Wassers die größte ist, und die alle eine Curve bilden. Indessen bewährt sich auch dieses völlig. Die Bestandtheile betragen 31/2 procent der Dichtigkeit des Wassers, wie die Versuche von Guelisac im Jordanund bei Ceylon gezeigt haben. Die Unterschiede der Länge haben größeren Einfluß auf die Dichtigkeit, als die Unterschiede der Breite. Daß in großen Tiefen das Wasser salziger sein sollte ist nicht immer der Fall. Als chemische bestand- theile des Wassers gelten 1) salzsaueres Natron 2,6 Theile 2) dickende 3) Schwefelsauers Natron 4) Kalksalzsäure. Die neueren Stoffe, die man im Meerwasser gefunden hat ist 1) der Stoff Jode der sich auch in vielen Pflanzen befindet, und, von Bellard, auch im Mittel Meer gefunden wurde, 2) salzsaueres Cali nur als 1/2000, 3) Kohlensauere Kalkerde die sich frei vorfindet und wahrscheinlich den Stoff aller Conchylienschaalen ausmacht.
Man hat gewöhnlich geglaubt, daß unter dem Equator die größte Dichtigkeit iſt Humboldt hat aber nachgewiesen daß es um die Erde gewiſſe Zonen giebt, wo die Dichtigkeit des Waſſers die größte iſt, und die alle eine Curve bilden. Indeſſen bewährt ſich auch dieſes völlig. Die Bestandtheile betragen 3½ procent der Dichtigkeit des Waſſers, wie die Verſuche von Guelisac im Jordanund bei Ceylon gezeigt haben. Die Unterſchiede der Länge haben größeren Einfluß auf die Dichtigkeit, als die Unterſchiede der Breite. Daß in großen Tiefen das Waſſer ſalziger ſein ſollte iſt nicht im̃er der Fall. Als chemiſche beſtand- theile des Waſſers gelten 1) ſalzsaueres Natron 2,6 Theile 2) dickende 3) Schwefelsauers Natron 4) Kalkſalzsäure. Die neueren Stoffe, die man im Meerwaſſer gefunden hat iſt 1) der Stoff Jode der ſich auch in vielen Pflanzen befindet, und, von Bellard, auch im Mittel Meer gefunden wurde, 2) ſalzsaueres Cali nur als 1/2000, 3) Kohlensauere Kalkerde die ſich frei vorfindet und wahrſcheinlich den Stoff aller Conchylienſchaalen ausmacht.
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Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich
um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
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(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/147>, abgerufen am 16.06.2024.
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