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Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.

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kanntniß deß heiligen Bernardi: Ich hab vbel gelebt / aber deß tröste ich mich / daß mein HERR Jesus Christus das Himmelreich jnnen hat durch zweyerley Recht / erstlich / als der eingeborne Gottes Sohn / solches Recht behelt er für sich / darnach daß ers er worben durch seinen heiligen Gehorsam den er Gott dem Vatter geleistet / vnd sein bitter Leiden vnd Tod / so er vmb vnsernt willen gelitten / das schenckt er mir vnd deß tröste ich mich. Welches Bekanntniß Bernardi seiner G. alle zeit lieb gewesen.

Wie es vmb acht Vhr war / fragten seine G. den Jungen / so bey vns bey dem Beth / wie viel es geschlagen / ward geantwort Achte / sagten dieselben der Jung solt die Sandzeiger vmbwenden / antwortet der Jung / sie sind beyde vmbgewendet.

Es sitzt die Edle vieltugentsame Fraw von der Schulenburg hart an S. G. seiten vnd weinet. Fragte der Juncker Elsa weinstu / antwortet sie / Fritz von der Schulenburg / Ich bette. Darauff S. G. sie dreymal mit beyden Armen ergriff / vnd mit weinendem Gemüht hertzete. Was es bedeute / weiß der Allmächtige allein.

Wie ich solches vmbfahen vnd hertzen sahe / erinnerte ich S. G. der Liebe deß Himmlischen Bräutigams deß HErren Jesu Christi gegen vns / wie er sich mit vns verlobet vnd gäntzlichen vertrawet in Ewigkeit / in Gerechtigkeit / GerichtOsce 2. / in Gnad vnnd Barmhertzigkeit / welches wir müssen im Glauben fassen.

Sagte S. G. darauff den Glauben vor / vnd widerholete den andern vnd dritten Artickel / vnd fragte / G. Juncker / gläuben E. G. daß euch der HERR Jesus Christus / warhafftiger Gott vnd Mensch von allen Sünden / vom Fluch deß Gesetzes / vom Zorn Gottes / vnd von der ewigen Verdammniß erlöset hat? Antworten S. G. Amen / Ja. Gläuben E. G. Vergebung aller Sünden groß vnnd klein / sie seyen

kanntniß deß heiligen Bernardi: Ich hab vbel gelebt / aber deß tröste ich mich / daß mein HERR Jesus Christus das Him̃elreich jnnen hat durch zweyerley Recht / erstlich / als der eingeborne Gottes Sohn / solches Recht behelt er für sich / darnach daß ers er worben durch seinen heiligẽ Gehorsam den er Gott dem Vatter geleistet / vñ sein bitter Leiden vnd Tod / so er vmb vnsernt willen gelitten / das schenckt er mir vnd deß tröste ich mich. Welches Bekanntniß Bernardi seiner G. alle zeit lieb gewesen.

Wie es vmb acht Vhr war / fragten seine G. den Jungen / so bey vns bey dem Beth / wie viel es geschlagen / ward geantwort Achte / sagten dieselben der Jung solt die Sandzeiger vmbwendẽ / antwortet der Jung / sie sind beyde vmbgewendet.

Es sitzt die Edle vieltugentsame Fraw võ der Schulenburg hart an S. G. seiten vnd weinet. Fragte der Juncker Elsa weinstu / antwortet sie / Fritz võ der Schulenburg / Ich bette. Darauff S. G. sie dreymal mit beyden Armen ergriff / vnd mit weinendem Gemüht hertzete. Was es bedeute / weiß der Allmächtige allein.

Wie ich solches vmbfahen vnd hertzen sahe / erinnerte ich S. G. der Liebe deß Him̃lischen Bräutigams deß HErren Jesu Christi gegen vns / wie er sich mit vns verlobet vnd gäntzlichen vertrawet in Ewigkeit / in Gerechtigkeit / GerichtOsce 2. / in Gnad vnnd Barmhertzigkeit / welches wir müssen im Glauben fassen.

Sagte S. G. darauff den Glauben vor / vñ widerholete den andern vñ dritten Artickel / vñ fragte / G. Juncker / gläuben E. G. daß euch der HERR Jesus Christus / warhafftiger Gott vnd Mensch von allen Sünden / vom Fluch deß Gesetzes / vom Zorn Gottes / vnd von der ewigen Verdam̃niß erlöset hat? Antworten S. G. Amen / Ja. Gläuben E. G. Vergebung aller Sünden groß vnnd klein / sie seyen

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[59/0059] kanntniß deß heiligen Bernardi: Ich hab vbel gelebt / aber deß tröste ich mich / daß mein HERR Jesus Christus das Him̃elreich jnnen hat durch zweyerley Recht / erstlich / als der eingeborne Gottes Sohn / solches Recht behelt er für sich / darnach daß ers er worben durch seinen heiligẽ Gehorsam den er Gott dem Vatter geleistet / vñ sein bitter Leiden vnd Tod / so er vmb vnsernt willen gelitten / das schenckt er mir vnd deß tröste ich mich. Welches Bekanntniß Bernardi seiner G. alle zeit lieb gewesen. Wie es vmb acht Vhr war / fragten seine G. den Jungen / so bey vns bey dem Beth / wie viel es geschlagen / ward geantwort Achte / sagten dieselben der Jung solt die Sandzeiger vmbwendẽ / antwortet der Jung / sie sind beyde vmbgewendet. Es sitzt die Edle vieltugentsame Fraw võ der Schulenburg hart an S. G. seiten vnd weinet. Fragte der Juncker Elsa weinstu / antwortet sie / Fritz võ der Schulenburg / Ich bette. Darauff S. G. sie dreymal mit beyden Armen ergriff / vnd mit weinendem Gemüht hertzete. Was es bedeute / weiß der Allmächtige allein. Wie ich solches vmbfahen vnd hertzen sahe / erinnerte ich S. G. der Liebe deß Him̃lischen Bräutigams deß HErren Jesu Christi gegen vns / wie er sich mit vns verlobet vnd gäntzlichen vertrawet in Ewigkeit / in Gerechtigkeit / Gericht / in Gnad vnnd Barmhertzigkeit / welches wir müssen im Glauben fassen. Osce 2. Sagte S. G. darauff den Glauben vor / vñ widerholete den andern vñ dritten Artickel / vñ fragte / G. Juncker / gläuben E. G. daß euch der HERR Jesus Christus / warhafftiger Gott vnd Mensch von allen Sünden / vom Fluch deß Gesetzes / vom Zorn Gottes / vnd von der ewigen Verdam̃niß erlöset hat? Antworten S. G. Amen / Ja. Gläuben E. G. Vergebung aller Sünden groß vnnd klein / sie seyen

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Zitationshilfe: Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_leichpredigt_1589/59>, abgerufen am 07.05.2024.