Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.keit möge halten / vnd jederman gleichs vnd rechts begegnen lassen. Item / Er hat gebetten vmb Gesundtheit / vnd frommer Leut Gunst / daß auch Gott allen Mißgünstigen steuren vnd wehren wolte: für sein liebes Ehegemahl / vnd etliche andere nahever wandte Personen / insonderheit vnd mit Namen: für alle betrübte Wittwen vnd Waisen: für sein gantzes Haußgesind. Vber das / daß jhm Gott verleihen wölle die Krafft seines H. Geistes / damit er nach seinen heiligen Gebotten sein Leben anstellen möge / Vnd dann endtlich / weil niemands wissen köndte / wann / wo vnnd welcher gestallt der Todt einen angreiffen möchte / so hat er gebetten / daß jm Gott ein seliges Christliches Ende / auß diesem Jammerthal ab zuscheiden auß Gnaden verleihen wölle. Was bedünckt euch meine Geliebte im HErrn Christo / von diesem Christlichen Adelichen Kriegßmann / solte es nit schier gnug seyn / wann ein Theologns täglich sein andächtiges Gebett mit solchem fleiß zu Gott richtete? Nu / es sind viel / welche / wann sie vermahnet werden / daß sie auch fleissig betten sollen / sagen dörffen: Laß die Pfaffen betten / die haben jre Besoldung darvon. Aber hie sollen die vom Adel / von dieser Adelichen Person ein Exempel nemmen / vnd lehrnen / wie sie jre andere Adeliche Tugenden mit dem Gottseligen Gebett zieren sollen. Ich kan allhier nit vmbgang haben / neben dieses Exempel ein anderß zusetzen / menniglich darmit desto mehr zu dem Gebett zuvermögen. Wir haben vnlengst auch einen Gottseligen vnnd ansehenlichen vom Adel Achatium von Veldtheym dieses verstorbenen Juncker nehesten Schwager einen begraben / welcher auch diesen Gebrauch gehalten / daß er täglich seine gewisse Bettstund gehabt / vnd dieselbige mit solchem fleiß verrichtet / daß jhm kein Mensch so lieb gewesen / welchem er Audientz vnd Gehör gegeben hette / zuvor vnnd ehe dann er sein Gebett verrichtet hatte. Ich hatte schier besorget es solte mit dem selben alle andacht zu betten keit möge halten / vnd jederman gleichs vñ rechts begegnen lassen. Item / Er hat gebetten vmb Gesundtheit / vñ frommer Leut Gunst / daß auch Gott allen Mißgünstigen steuren vnd wehren wolte: für sein liebes Ehegemahl / vñ etliche andere nahever wandte Personen / insonderheit vñ mit Namen: für alle betrübte Wittwen vñ Waisen: für sein gantzes Haußgesind. Vber das / daß jhm Gott verleihen wölle die Krafft seines H. Geistes / damit er nach seinen heiligen Gebotten sein Leben anstellen möge / Vnd dann endtlich / weil niemands wissen köndte / wann / wo vnnd welcher gestallt der Todt einen angreiffen möchte / so hat er gebetten / daß jm Gott ein seliges Christliches Ende / auß diesem Jam̃erthal ab zuscheiden auß Gnaden verleihen wölle. Was bedünckt euch meine Geliebte im HErrn Christo / von diesem Christlichen Adelichen Kriegßmañ / solte es nit schier gnug seyn / wañ ein Theologns täglich sein andächtiges Gebett mit solchem fleiß zu Gott richtete? Nu / es sind viel / welche / wañ sie vermahnet werden / daß sie auch fleissig betten sollen / sagen dörffen: Laß die Pfaffen betten / die haben jre Besoldung darvon. Aber hie sollen die vom Adel / von dieser Adelichen Person ein Exempel nem̃en / vnd lehrnen / wie sie jre andere Adeliche Tugenden mit dem Gottseligen Gebett zieren sollen. Ich kan allhier nit vmbgang haben / neben dieses Exempel ein anderß zusetzen / menniglich darmit desto mehr zu dem Gebett zuvermögen. Wir haben vnlengst auch einen Gottseligen vnnd ansehenlichen vom Adel Achatium von Veldtheym dieses verstorbenẽ Juncker nehesten Schwager einen begrabẽ / welcher auch diesen Gebrauch gehaltẽ / daß er täglich seine gewisse Bettstund gehabt / vñ dieselbige mit solchem fleiß verrichtet / daß jhm kein Mensch so lieb gewesen / welchem er Audientz vnd Gehör gegeben hette / zuvor vnnd ehe dann er sein Gebett verrichtet hatte. Ich hatte schier besorget es solte mit dem selben alle andacht zu betten <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0037" n="35"/> keit möge halten / vnd jederman gleichs vñ rechts begegnen lassen. 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keit möge halten / vnd jederman gleichs vñ rechts begegnen lassen. Item / Er hat gebetten vmb Gesundtheit / vñ frommer Leut Gunst / daß auch Gott allen Mißgünstigen steuren vnd wehren wolte: für sein liebes Ehegemahl / vñ etliche andere nahever wandte Personen / insonderheit vñ mit Namen: für alle betrübte Wittwen vñ Waisen: für sein gantzes Haußgesind. Vber das / daß jhm Gott verleihen wölle die Krafft seines H. Geistes / damit er nach seinen heiligen Gebotten sein Leben anstellen möge / Vnd dann endtlich / weil niemands wissen köndte / wann / wo vnnd welcher gestallt der Todt einen angreiffen möchte / so hat er gebetten / daß jm Gott ein seliges Christliches Ende / auß diesem Jam̃erthal ab zuscheiden auß Gnaden verleihen wölle.
Was bedünckt euch meine Geliebte im HErrn Christo / von diesem Christlichen Adelichen Kriegßmañ / solte es nit schier gnug seyn / wañ ein Theologns täglich sein andächtiges Gebett mit solchem fleiß zu Gott richtete? Nu / es sind viel / welche / wañ sie vermahnet werden / daß sie auch fleissig betten sollen / sagen dörffen: Laß die Pfaffen betten / die haben jre Besoldung darvon. Aber hie sollen die vom Adel / von dieser Adelichen Person ein Exempel nem̃en / vnd lehrnen / wie sie jre andere Adeliche Tugenden mit dem Gottseligen Gebett zieren sollen.
Ich kan allhier nit vmbgang haben / neben dieses Exempel ein anderß zusetzen / menniglich darmit desto mehr zu dem Gebett zuvermögen. Wir haben vnlengst auch einen Gottseligen vnnd ansehenlichen vom Adel Achatium von Veldtheym dieses verstorbenẽ Juncker nehesten Schwager einen begrabẽ / welcher auch diesen Gebrauch gehaltẽ / daß er täglich seine gewisse Bettstund gehabt / vñ dieselbige mit solchem fleiß verrichtet / daß jhm kein Mensch so lieb gewesen / welchem er Audientz vnd Gehör gegeben hette / zuvor vnnd ehe dann er sein Gebett verrichtet hatte. Ich hatte schier besorget es solte mit dem selben alle andacht zu betten
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