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Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589.

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sem Exempel auch in dem folgen / daß sie Gottes Wort fleissig vnd gern hören / sich darinnen ohne vnderlaß vben / auch die Heiligen Sacramenta wirdiglich gebrauchen. Dann eins ist nöhtig / spricht Christus im Euangelio zu der MarthaLuc. 10. / nemlich Gottes Wort hören / vnnd dieses ist der beste Theil / der nicht von vns genommen werden soll. Vnd solche fleissige Zuhörer deß Worts / die Tag vnnd Nacht jhre Lust am Gesetz Gottes haben / die segnet auch Gott / daß sie sind wie die fruchtbare Bäum / an den Wasserbächen gepflantzetPsalm. 1. / deren Bletter nicht verwelcken / sondern was sie machen das geräht wol.

Diesen Schatz wölle ja niemands verachten noch versaumen / besonders / weil wir auß Gottes Wort viel vnd offt bericht werden / daß zu diesen letzten Zeiten böse Zeiten zuMat. 24. gewarten seyen / da die Leut also vom Glauben abtretten werden / daß wann deß Menschen Sohn kommen wirdt / erLuc. 18. wol fast kein Glauben finden wirdt / darumb so last vns gegen dem Wort Gottes vns also erzeigen / daß Gott vnd die Welt spüren mögen / daß wir es von Hertzen lieb vnd wehrt haben / damit nicht Gott vnsers Vndancks wegen verursachet werde / solches von vns zunemmen.

Fürs fünfft vnd letzte (diß einige Stück noch hinan zuhengen)5. so hat er seinen richtigen Glauben / auch darmit herrlich erweiset / daß er mit seiner eigenen Hand / die fürnemste Stück / welche er täglich seinen vnd vnserm Gott in seinem Gebett fürgetragen hat / zusammen gezeichnet / vnd darmit alle tag Gott dem HERRN das Opffer seiner Lippen gantz eyferig vnd innbrünstig bezahlet.

Vnd damit wir die Summam seines Gebetts kurtz fassen / so hat er erstlich eine gemeine Dancksagung zu Gott dem HERRN angestellt / für folgende Stück. Daß jn Gott der HERR als einen vernünfftigen Menschen / der anfänglich nach seinem Ebenbild erschaffen war / hette in diese

sem Exempel auch in dem folgẽ / daß sie Gottes Wort fleissig vnd gern hören / sich darinnen ohne vnderlaß vben / auch die Heiligen Sacramenta wirdiglich gebrauchen. Dann eins ist nöhtig / spricht Christus im Euangelio zu der MarthaLuc. 10. / nemlich Gottes Wort hören / vnnd dieses ist der beste Theil / der nicht von vns genommen werden soll. Vnd solche fleissige Zuhörer deß Worts / die Tag vnnd Nacht jhre Lust am Gesetz Gottes haben / die segnet auch Gott / daß sie sind wie die fruchtbare Bäum / an den Wasserbächen gepflantzetPsalm. 1. / deren Bletter nicht verwelcken / sondern was sie machen das geräht wol.

Diesen Schatz wölle ja niemands verachten noch versaumen / besonders / weil wir auß Gottes Wort viel vñ offt bericht werden / daß zu diesen letzten Zeiten böse Zeiten zuMat. 24. gewarten seyen / da die Leut also vom Glauben abtretten werden / daß wann deß Menschen Sohn kommen wirdt / erLuc. 18. wol fast kein Glauben finden wirdt / darumb so last vns gegen dem Wort Gottes vns also erzeigen / daß Gott vnd die Welt spüren mögen / daß wir es von Hertzen lieb vnd wehrt haben / damit nicht Gott vnsers Vndancks wegen verursachet werde / solches von vns zunemmen.

Fürs fünfft vnd letzte (diß einige Stück noch hinan zuhengen)5. so hat er seinen richtigen Glauben / auch darmit herrlich erweiset / daß er mit seiner eigenen Hand / die fürnemste Stück / welche er täglich seinen vnd vnserm Gott in seinem Gebett fürgetragen hat / zusam̃en gezeichnet / vnd darmit alle tag Gott dem HERRN das Opffer seiner Lippen gantz eyferig vnd innbrünstig bezahlet.

Vnd damit wir die Sum̃am seines Gebetts kurtz fassen / so hat er erstlich eine gemeine Dancksagung zu Gott dem HERRN angestellt / für folgende Stück. Daß jn Gott der HERR als einen vernünfftigen Menschen / der anfänglich nach seinem Ebenbild erschaffen war / hette in diese

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[33/0035] sem Exempel auch in dem folgẽ / daß sie Gottes Wort fleissig vnd gern hören / sich darinnen ohne vnderlaß vben / auch die Heiligen Sacramenta wirdiglich gebrauchen. Dann eins ist nöhtig / spricht Christus im Euangelio zu der Martha / nemlich Gottes Wort hören / vnnd dieses ist der beste Theil / der nicht von vns genommen werden soll. Vnd solche fleissige Zuhörer deß Worts / die Tag vnnd Nacht jhre Lust am Gesetz Gottes haben / die segnet auch Gott / daß sie sind wie die fruchtbare Bäum / an den Wasserbächen gepflantzet / deren Bletter nicht verwelcken / sondern was sie machen das geräht wol. Luc. 10. Psalm. 1. Diesen Schatz wölle ja niemands verachten noch versaumen / besonders / weil wir auß Gottes Wort viel vñ offt bericht werden / daß zu diesen letzten Zeiten böse Zeiten zu gewarten seyen / da die Leut also vom Glauben abtretten werden / daß wann deß Menschen Sohn kommen wirdt / er wol fast kein Glauben finden wirdt / darumb so last vns gegen dem Wort Gottes vns also erzeigen / daß Gott vnd die Welt spüren mögen / daß wir es von Hertzen lieb vnd wehrt haben / damit nicht Gott vnsers Vndancks wegen verursachet werde / solches von vns zunemmen. Mat. 24. Luc. 18. Fürs fünfft vnd letzte (diß einige Stück noch hinan zuhengen) so hat er seinen richtigen Glauben / auch darmit herrlich erweiset / daß er mit seiner eigenen Hand / die fürnemste Stück / welche er täglich seinen vnd vnserm Gott in seinem Gebett fürgetragen hat / zusam̃en gezeichnet / vnd darmit alle tag Gott dem HERRN das Opffer seiner Lippen gantz eyferig vnd innbrünstig bezahlet. 5. Vnd damit wir die Sum̃am seines Gebetts kurtz fassen / so hat er erstlich eine gemeine Dancksagung zu Gott dem HERRN angestellt / für folgende Stück. Daß jn Gott der HERR als einen vernünfftigen Menschen / der anfänglich nach seinem Ebenbild erschaffen war / hette in diese

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Zitationshilfe: Leyser, Polycarp: Eine Christliche Leichpredigt/ Bey der Begräbnuß/ deß ... Fritzen von der Schullenburg ... Frankfurt (Main), 1589, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_leichpredigt_1589/35>, abgerufen am 24.11.2024.