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Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591.

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in seinem Reich auff vnd angenommen wird. Vnd wer darfür helt / das der Exorcismus dann zumal in derselben Action gantz vnnütz sey / vnd ohne Frucht abgehe / dadurch der Nahme GOTtes vergeblich geführt werde / der verstehet noch nicht die krafft des Ampts im Newen Testament / vnd vergisset der Verheissung CHRIsti / welche Er / Marei 16. dem Ministerio / ja / allen Christen hinderlassen hat: Das sie werden in seinem Nahmen Teuffel austreiben / Welche Verheissung nicht allein in der Ersten Kirchen bey den Aposteln sichtbarer Gestalt krefftig gewesen / Sondern noch auff den heutigen Tag / bey den wahren Dienern IHEsu CHRIsti / in allweg Vnsichtbar vnd Geistlich krefftig ist.

So ist er auch nit wider das Dritte Gebot / dieweil er nicht dienet zu verachtung Göttlichs Worts / Sondern viel mehr zu nützlicher erinnerung / das man allein GOTtes Wort / vnd die dasselb hören vnd lernen / heilig halten sollen. Zuuor aber vnd ehe die Kinder zu solchem Wort GOTtes gebracht werden / seindt sie Vnrein vnd Vnheilig.

Wider die vbrige Gebot ist Er nicht / dieweil in keinem Wege dem Nechsten dardurch geschadet / sondern viel mehr aus Christlicher Lieb / vnd sonderlich dem Täuffling / der durch das Ampt des Worts vnnd der Sacramenten / aus des Teuffels Reich gerissen werden sol / gedienet wird.

Darnach ist auch der Exorcismus nicht wieder die Articul des Glaubens / Nicht allein darumb / dieweil keines andern GOttes / denn allein des rechten waren Christen Gottes / den wir in den dreyen Articuln des Glaubens erkennen vnnd bekennen / gedacht wird: Sondern / dieweil auch durch den Exorcismum alle Menschen / so bey der Tauff stehen / erinnert werden / das / ob wohl vnser lieber HERR vnd Heylandt IHEsus CHristus / alle Ver -

in seinem Reich auff vnd angenommen wird. Vnd wer darfür helt / das der Exorcismus dann zumal in derselben Action gantz vnnütz sey / vnd ohne Frucht abgehe / dadurch der Nahme GOTtes vergeblich geführt werde / der verstehet noch nicht die krafft des Ampts im Newen Testament / vnd vergisset der Verheissung CHRIsti / welche Er / Marei 16. dem Ministerio / ja / allen Christen hinderlassen hat: Das sie werden in seinem Nahmen Teuffel austreiben / Welche Verheissung nicht allein in der Ersten Kirchen bey den Aposteln sichtbarer Gestalt krefftig gewesen / Sondern noch auff den heutigen Tag / bey den wahren Dienern IHEsu CHRIsti / in allweg Vnsichtbar vnd Geistlich krefftig ist.

So ist er auch nit wider das Dritte Gebot / dieweil er nicht dienet zu verachtung Göttlichs Worts / Sondern viel mehr zu nützlicher erinnerung / das man allein GOTtes Wort / vnd die dasselb hören vnd lernen / heilig halten sollen. Zuuor aber vnd ehe die Kinder zu solchem Wort GOTtes gebracht werden / seindt sie Vnrein vnd Vnheilig.

Wider die vbrige Gebot ist Er nicht / dieweil in keinem Wege dem Nechsten dardurch geschadet / sondern viel mehr aus Christlicher Lieb / vnd sonderlich dem Täuffling / der durch das Ampt des Worts vnnd der Sacramenten / aus des Teuffels Reich gerissen werden sol / gedienet wird.

Darnach ist auch der Exorcismus nicht wieder die Articul des Glaubens / Nicht allein darumb / dieweil keines andern GOttes / denn allein des rechten waren Christen Gottes / den wir in den dreyen Articuln des Glaubens erkennen vnnd bekennen / gedacht wird: Sondern / dieweil auch durch den Exorcismum alle Menschen / so bey der Tauff stehen / erinnert werden / das / ob wohl vnser lieber HERR vnd Heylandt IHEsus CHristus / alle Ver -

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[0008] in seinem Reich auff vnd angenommen wird. Vnd wer darfür helt / das der Exorcismus dann zumal in derselben Action gantz vnnütz sey / vnd ohne Frucht abgehe / dadurch der Nahme GOTtes vergeblich geführt werde / der verstehet noch nicht die krafft des Ampts im Newen Testament / vnd vergisset der Verheissung CHRIsti / welche Er / Marei 16. dem Ministerio / ja / allen Christen hinderlassen hat: Das sie werden in seinem Nahmen Teuffel austreiben / Welche Verheissung nicht allein in der Ersten Kirchen bey den Aposteln sichtbarer Gestalt krefftig gewesen / Sondern noch auff den heutigen Tag / bey den wahren Dienern IHEsu CHRIsti / in allweg Vnsichtbar vnd Geistlich krefftig ist. So ist er auch nit wider das Dritte Gebot / dieweil er nicht dienet zu verachtung Göttlichs Worts / Sondern viel mehr zu nützlicher erinnerung / das man allein GOTtes Wort / vnd die dasselb hören vnd lernen / heilig halten sollen. Zuuor aber vnd ehe die Kinder zu solchem Wort GOTtes gebracht werden / seindt sie Vnrein vnd Vnheilig. Wider die vbrige Gebot ist Er nicht / dieweil in keinem Wege dem Nechsten dardurch geschadet / sondern viel mehr aus Christlicher Lieb / vnd sonderlich dem Täuffling / der durch das Ampt des Worts vnnd der Sacramenten / aus des Teuffels Reich gerissen werden sol / gedienet wird. Darnach ist auch der Exorcismus nicht wieder die Articul des Glaubens / Nicht allein darumb / dieweil keines andern GOttes / denn allein des rechten waren Christen Gottes / den wir in den dreyen Articuln des Glaubens erkennen vnnd bekennen / gedacht wird: Sondern / dieweil auch durch den Exorcismum alle Menschen / so bey der Tauff stehen / erinnert werden / das / ob wohl vnser lieber HERR vnd Heylandt IHEsus CHristus / alle Ver -

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Zitationshilfe: Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_bedencken_1591/8>, abgerufen am 03.05.2024.