Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591.vnd in Missglauben / Verzweifelung / vnd andere grosse Schand vnd Laster verführet / vnnd also das letzte erger denn das erste mit jhm werde / sondern gib / das es allweg wider den Teuffel den Sieg behalte / vnd endlich von allem Vbel erlöset / mit gnaden aus diesem jammerthal / in den Himel auff vnd angenomen werde / Amen. Das dieses der eigentliche verstandt des Exorcismi in vnsern Kirchen sey / das werden alle bekennen / welche den Sachen in Gottes furcht / ohne sucht der Newerung nachgedacht haben. Fürs Vierde: So ist der Exorcismus auch nicht wider die Heilige Tauff: Vnd dasselb so gar nicht / das er den Nutz vnnd Frucht der Tauff recht erkleret vnd zu erkennen gibt. Dann: Was gibt oder nützt die Tauffe? R. Sie wircket vergebung der Sünden / Erlöset vom Todte vnd Teuffel / Wie solches vns vnser Catechismus lehret. Das aber in der Tauff / ein Kindt Warhafft vnd Krefftig von dem Teuffel erlöset sey / Das gibt der Exorcismus zuuerstehen. Vnd wann dann nun die Kinder / so noch nicht getaufft sindt / wegen des Teuffels gantz vnd gar kein noht hetten / So würden sie nicht allein des Exorcismi / wie diese newe disputirsüchtige Leut fürgeben / Sondern auch der Tauff selbs nichts bedürffen. Welches nichts anders ist / denn den nutz vnd die wirckung der heiligen tauff / auff einmal gantz vnd gar auffheben / vnd vnsern Catechismum Lügen straffen. Alldieweil dann aus diesem allem kund vnd offenbar ist / das der Exorcismus bey der Heiligen Tauff / in dem Verstandt / wie er in den Euangelischen Kirchen gebraucht / vnd solches den Einfeltigen in der Lehre des Catechismi erkleret wird / wider kein Heuptstück vnserer Christlichen Religion leuffet / Sondern vielmehr mit denselben gantz füglich einstimmet / vnd etlicher verstand nützlich erkleret / so kan auch niemandts / dann allein / Wen der Vnruhige Geist treibt / vnd der mit lauter zancksucht vmbgehet / sagen / das es eine verwerffliche / vnnützliche / abschewliche vnd vnleidliche Ceremonia sey. vnd in Missglauben / Verzweifelung / vnd andere grosse Schand vnd Laster verführet / vnnd also das letzte erger denn das erste mit jhm werde / sondern gib / das es allweg wider den Teuffel den Sieg behalte / vnd endlich von allem Vbel erlöset / mit gnaden aus diesem jammerthal / in den Himel auff vnd angenomen werde / Amen. Das dieses der eigentliche verstandt des Exorcismi in vnsern Kirchen sey / das werden alle bekennen / welche den Sachen in Gottes furcht / ohne sucht der Newerung nachgedacht haben. Fürs Vierde: So ist der Exorcismus auch nicht wider die Heilige Tauff: Vnd dasselb so gar nicht / das er den Nutz vnnd Frucht der Tauff recht erkleret vnd zu erkennen gibt. Dann: Was gibt oder nützt die Tauffe? R. Sie wircket vergebung der Sünden / Erlöset vom Todte vnd Teuffel / Wie solches vns vnser Catechismus lehret. Das aber in der Tauff / ein Kindt Warhafft vnd Krefftig von dem Teuffel erlöset sey / Das gibt der Exorcismus zuuerstehen. Vnd wann dann nun die Kinder / so noch nicht getaufft sindt / wegen des Teuffels gantz vnd gar kein noht hetten / So würden sie nicht allein des Exorcismi / wie diese newe disputirsüchtige Leut fürgeben / Sondern auch der Tauff selbs nichts bedürffen. Welches nichts anders ist / denn den nutz vnd die wirckung der heiligen tauff / auff einmal gantz vnd gar auffheben / vnd vnsern Catechismum Lügen straffen. Alldieweil dann aus diesem allem kund vnd offenbar ist / das der Exorcismus bey der Heiligen Tauff / in dem Verstandt / wie er in den Euangelischen Kirchen gebraucht / vnd solches den Einfeltigen in der Lehre des Catechismi erkleret wird / wider kein Heuptstück vnserer Christlichen Religion leuffet / Sondern vielmehr mit denselben gantz füglich einstimmet / vnd etlicher verstand nützlich erkleret / so kan auch niemandts / dann allein / Wen der Vnruhige Geist treibt / vnd der mit lauter zancksucht vmbgehet / sagen / das es eine verwerffliche / vnnützliche / abschewliche vnd vnleidliche Ceremonia sey. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0010"/> vnd in Missglauben / Verzweifelung / vnd andere grosse Schand vnd Laster verführet / vnnd also das letzte erger denn das erste mit jhm werde / sondern gib / das es allweg wider den Teuffel den Sieg behalte / vnd endlich von allem Vbel erlöset / mit gnaden aus diesem jammerthal / in den Himel auff vnd angenomen werde / Amen.</p> <p>Das dieses der eigentliche verstandt des Exorcismi in vnsern Kirchen sey / das werden alle bekennen / welche den Sachen in Gottes furcht / ohne sucht der Newerung nachgedacht haben.</p> <p>Fürs Vierde: So ist der Exorcismus auch nicht wider die Heilige Tauff: Vnd dasselb so gar nicht / das er den Nutz vnnd Frucht der Tauff recht erkleret vnd zu erkennen gibt. 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Welches nichts anders ist / denn den nutz vnd die wirckung der heiligen tauff / auff einmal gantz vnd gar auffheben / vnd vnsern Catechismum Lügen straffen.</p> <p>Alldieweil dann aus diesem allem kund vnd offenbar ist / das der Exorcismus bey der Heiligen Tauff / in dem Verstandt / wie er in den Euangelischen Kirchen gebraucht / vnd solches den Einfeltigen in der Lehre des Catechismi erkleret wird / wider kein Heuptstück vnserer Christlichen Religion leuffet / Sondern vielmehr mit denselben gantz füglich einstimmet / vnd etlicher verstand nützlich erkleret / so kan auch niemandts / dann allein / Wen der Vnruhige Geist treibt / vnd der mit lauter zancksucht vmbgehet / sagen / das es eine verwerffliche / vnnützliche / abschewliche vnd vnleidliche Ceremonia sey.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0010]
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Das dieses der eigentliche verstandt des Exorcismi in vnsern Kirchen sey / das werden alle bekennen / welche den Sachen in Gottes furcht / ohne sucht der Newerung nachgedacht haben.
Fürs Vierde: So ist der Exorcismus auch nicht wider die Heilige Tauff: Vnd dasselb so gar nicht / das er den Nutz vnnd Frucht der Tauff recht erkleret vnd zu erkennen gibt. Dann: Was gibt oder nützt die Tauffe? R. Sie wircket vergebung der Sünden / Erlöset vom Todte vnd Teuffel / Wie solches vns vnser Catechismus lehret.
Das aber in der Tauff / ein Kindt Warhafft vnd Krefftig von dem Teuffel erlöset sey / Das gibt der Exorcismus zuuerstehen. Vnd wann dann nun die Kinder / so noch nicht getaufft sindt / wegen des Teuffels gantz vnd gar kein noht hetten / So würden sie nicht allein des Exorcismi / wie diese newe disputirsüchtige Leut fürgeben / Sondern auch der Tauff selbs nichts bedürffen. Welches nichts anders ist / denn den nutz vnd die wirckung der heiligen tauff / auff einmal gantz vnd gar auffheben / vnd vnsern Catechismum Lügen straffen.
Alldieweil dann aus diesem allem kund vnd offenbar ist / das der Exorcismus bey der Heiligen Tauff / in dem Verstandt / wie er in den Euangelischen Kirchen gebraucht / vnd solches den Einfeltigen in der Lehre des Catechismi erkleret wird / wider kein Heuptstück vnserer Christlichen Religion leuffet / Sondern vielmehr mit denselben gantz füglich einstimmet / vnd etlicher verstand nützlich erkleret / so kan auch niemandts / dann allein / Wen der Vnruhige Geist treibt / vnd der mit lauter zancksucht vmbgehet / sagen / das es eine verwerffliche / vnnützliche / abschewliche vnd vnleidliche Ceremonia sey.
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Zitationshilfe: | Leyser, Polycarp: Christliches Bedencken, was von dem Exorcismo bey der Tauff, und abschaffung desselben zu halten sey. Magdeburg, 1591, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leyser_bedencken_1591/10>, abgerufen am 26.07.2024. |