war es, was ich fürchtete! Dergleichen konnte nicht ausbleiben!" sagte er, wie zu sich selbst. Dann zu Walter sich wendend: "und was willst Du thun?"
"Können Sie noch fragen?" antwortete dieser. "Der Unverschämte soll mir Genug- thuung geben für die Beleidigung. Ich eile, einen meiner Freunde aufzusuchen. Ich werde Sie nicht hinausbegleiten, Onkel!"
"Ruhig, ruhig, Walter!" sagte der alte Graf. "Ich werde ebenso wenig hinausfahren. Die Angelegenheit mit Werner ist mir fatal! Indeß muß sie ernst und rasch beseitigt werden, darin stimme ich Dir bei. Es ist das Beste, Du weisest jede Vermittelung ab, zeigst gleich jetzt, daß Du in der Beziehung keine Scherze liebst, und damit man sieht, wie wir Achtung vor Deiner Braut hegen, will ich selbst Dei- nen Secundanten machen. Das Handwerk ist mir etwas fremd geworden -- indeß ich finde
war es, was ich fürchtete! Dergleichen konnte nicht ausbleiben!“ ſagte er, wie zu ſich ſelbſt. Dann zu Walter ſich wendend: „und was willſt Du thun?“
„Können Sie noch fragen?“ antwortete dieſer. „Der Unverſchämte ſoll mir Genug- thuung geben für die Beleidigung. Ich eile, einen meiner Freunde aufzuſuchen. Ich werde Sie nicht hinausbegleiten, Onkel!“
„Ruhig, ruhig, Walter!“ ſagte der alte Graf. „Ich werde ebenſo wenig hinausfahren. Die Angelegenheit mit Werner iſt mir fatal! Indeß muß ſie ernſt und raſch beſeitigt werden, darin ſtimme ich Dir bei. Es iſt das Beſte, Du weiſeſt jede Vermittelung ab, zeigſt gleich jetzt, daß Du in der Beziehung keine Scherze liebſt, und damit man ſieht, wie wir Achtung vor Deiner Braut hegen, will ich ſelbſt Dei- nen Secundanten machen. Das Handwerk iſt mir etwas fremd geworden — indeß ich finde
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war es, was ich fürchtete! Dergleichen konnte
nicht ausbleiben!“ ſagte er, wie zu ſich ſelbſt.
Dann zu Walter ſich wendend: „und was
willſt Du thun?“
„Können Sie noch fragen?“ antwortete
dieſer. „Der Unverſchämte ſoll mir Genug-
thuung geben für die Beleidigung. Ich eile,
einen meiner Freunde aufzuſuchen. Ich werde
Sie nicht hinausbegleiten, Onkel!“
„Ruhig, ruhig, Walter!“ ſagte der alte
Graf. „Ich werde ebenſo wenig hinausfahren.
Die Angelegenheit mit Werner iſt mir fatal!
Indeß muß ſie ernſt und raſch beſeitigt werden,
darin ſtimme ich Dir bei. Es iſt das Beſte,
Du weiſeſt jede Vermittelung ab, zeigſt gleich
jetzt, daß Du in der Beziehung keine Scherze
liebſt, und damit man ſieht, wie wir Achtung
vor Deiner Braut hegen, will ich ſelbſt Dei-
nen Secundanten machen. Das Handwerk iſt
mir etwas fremd geworden — indeß ich finde
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/309>, abgerufen am 05.12.2024.
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