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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843.

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hen und Walter, der dadurch Jenny's hohen
Werth täglich mehr erkennen und schätzen
lernte, äußerte nach einiger Zeit gegen William
und Clara, daß Jenny ihm vor allen Frauen
interessant und bedeutend erscheine.

"Und nicht auch schön?" fragte Clara.

"Sehr schön!" antwortete der Graf", und
um so anziehender, als man ihren Augen an-
zusehen glaubt, daß sie schon geweint, ihrem
Munde, daß er einst vor Schmerz gebebt.
Solch feucht verklärten Augen gegenüber fühlt
man den Beruf zu trösten, zu vergüten, und
so ruhig heiter Jenny auch erscheint, ist mir
doch immer, als hätte die Zukunft bei ihr noch
Vieles gut zu machen, als müsse sie durch
Glück für früheres Leid entschädigt und belohnt
werden."

"Das klingt sehr warm, lieber Graf!"
sagte William scherzend, "und fast, als ob Sie
nicht abgeneigt wären, die Entschädigung zu

hen und Walter, der dadurch Jenny's hohen
Werth täglich mehr erkennen und ſchätzen
lernte, äußerte nach einiger Zeit gegen William
und Clara, daß Jenny ihm vor allen Frauen
intereſſant und bedeutend erſcheine.

„Und nicht auch ſchön?“ fragte Clara.

„Sehr ſchön!“ antwortete der Graf“, und
um ſo anziehender, als man ihren Augen an-
zuſehen glaubt, daß ſie ſchon geweint, ihrem
Munde, daß er einſt vor Schmerz gebebt.
Solch feucht verklärten Augen gegenüber fühlt
man den Beruf zu tröſten, zu vergüten, und
ſo ruhig heiter Jenny auch erſcheint, iſt mir
doch immer, als hätte die Zukunft bei ihr noch
Vieles gut zu machen, als müſſe ſie durch
Glück für früheres Leid entſchädigt und belohnt
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„Das klingt ſehr warm, lieber Graf!“
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[182/0192] hen und Walter, der dadurch Jenny's hohen Werth täglich mehr erkennen und ſchätzen lernte, äußerte nach einiger Zeit gegen William und Clara, daß Jenny ihm vor allen Frauen intereſſant und bedeutend erſcheine. „Und nicht auch ſchön?“ fragte Clara. „Sehr ſchön!“ antwortete der Graf“, und um ſo anziehender, als man ihren Augen an- zuſehen glaubt, daß ſie ſchon geweint, ihrem Munde, daß er einſt vor Schmerz gebebt. Solch feucht verklärten Augen gegenüber fühlt man den Beruf zu tröſten, zu vergüten, und ſo ruhig heiter Jenny auch erſcheint, iſt mir doch immer, als hätte die Zukunft bei ihr noch Vieles gut zu machen, als müſſe ſie durch Glück für früheres Leid entſchädigt und belohnt werden.“ „Das klingt ſehr warm, lieber Graf!“ ſagte William ſcherzend, „und faſt, als ob Sie nicht abgeneigt wären, die Entſchädigung zu

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 2. Leipzig, 1843, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny02_1843/192>, abgerufen am 22.11.2024.