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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843.

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men Sie!" bat Therese freundlich dringend und
beängstigt durch des jungen Mannes Schweigen,
"kommen Sie doch! und nicht so traurig, es
thut mir zu leid!" -- "Liebes, sanftes Kind!"
seufzte Reinhard aus tiefster Brust und ergriff
Theresens Hand. So standen sie beisammen,
als Jenny mit einigen Andern in das Cabinet
kam, und, sowie sie Reinhard mit Theresen in
dieser traulichen Vereinigung entdeckte, mit ei-
nem leise unterdrückten Ausruf hinaus und auf
ihr Zimmer eilte. Dorthin war Madame Meier,
welcher dieser Vorfall nicht entgangen, ihr ge-
folgt, aber kein Zureden vermochte Jenny, den
Grund ihrer plötzlichen Entfernung anzugeben
oder wieder zur Gesellschaft zurückzukehren; und
ihre Mutter sah sich genöthigt, zu erklären,
Jenny sei unwohl geworden und es müsse wol
die große Wärme des Zimmers gewesen sein,
die dem immer gesunden Mädchen den Anfall
hervorgebracht habe.

men Sie!“ bat Thereſe freundlich dringend und
beängſtigt durch des jungen Mannes Schweigen,
„kommen Sie doch! und nicht ſo traurig, es
thut mir zu leid!“ — „Liebes, ſanftes Kind!“
ſeufzte Reinhard aus tiefſter Bruſt und ergriff
Thereſens Hand. So ſtanden ſie beiſammen,
als Jenny mit einigen Andern in das Cabinet
kam, und, ſowie ſie Reinhard mit Thereſen in
dieſer traulichen Vereinigung entdeckte, mit ei-
nem leiſe unterdrückten Ausruf hinaus und auf
ihr Zimmer eilte. Dorthin war Madame Meier,
welcher dieſer Vorfall nicht entgangen, ihr ge-
folgt, aber kein Zureden vermochte Jenny, den
Grund ihrer plötzlichen Entfernung anzugeben
oder wieder zur Geſellſchaft zurückzukehren; und
ihre Mutter ſah ſich genöthigt, zu erklären,
Jenny ſei unwohl geworden und es müſſe wol
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[222/0234] men Sie!“ bat Thereſe freundlich dringend und beängſtigt durch des jungen Mannes Schweigen, „kommen Sie doch! und nicht ſo traurig, es thut mir zu leid!“ — „Liebes, ſanftes Kind!“ ſeufzte Reinhard aus tiefſter Bruſt und ergriff Thereſens Hand. So ſtanden ſie beiſammen, als Jenny mit einigen Andern in das Cabinet kam, und, ſowie ſie Reinhard mit Thereſen in dieſer traulichen Vereinigung entdeckte, mit ei- nem leiſe unterdrückten Ausruf hinaus und auf ihr Zimmer eilte. Dorthin war Madame Meier, welcher dieſer Vorfall nicht entgangen, ihr ge- folgt, aber kein Zureden vermochte Jenny, den Grund ihrer plötzlichen Entfernung anzugeben oder wieder zur Geſellſchaft zurückzukehren; und ihre Mutter ſah ſich genöthigt, zu erklären, Jenny ſei unwohl geworden und es müſſe wol die große Wärme des Zimmers geweſen ſein, die dem immer geſunden Mädchen den Anfall hervorgebracht habe.

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Zitationshilfe: Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/234>, abgerufen am 23.11.2024.