langen, hellblonden Locken ab, die ihr bis auf die Schultern herabfielen. Die Freude, welche ihr dieser Besuch einflößte, der Wunsch, den Eltern des Geliebten zu gefallen, verursachten ihr eine lebhafte Bewegung, die unendlich an- muthig an ihr erschien. Jenny konnte nicht aufhören, sie zu betrachten, und Madame Meier empfing sie mit jener Freude, mit der eine zärt- liche Mutter die Auserwählte ihres Sohnes be- grüßt. Sie fand Clara noch schöner und lie- benswürdiger, als sie sich dieselbe gedacht hatte. Der Ton von Demuth in ihrer Stimme, das Weiche, Milde in ihrer Erscheinung, welches sich Eduard gegenüber zu verdoppeln schien, waren fast unwiderstehlich. Die ungeheuchelte Freude, mit der sie die Schätze des Treibhauses bewunderte, das an den Tanzsaal grenzte, die Kindlichkeit, mit der sie Eduard und Jenny glücklich pries, in diesem Hause zu wohnen, machte die Andern mit ihr froh, und selbst Jo-
langen, hellblonden Locken ab, die ihr bis auf die Schultern herabfielen. Die Freude, welche ihr dieſer Beſuch einflößte, der Wunſch, den Eltern des Geliebten zu gefallen, verurſachten ihr eine lebhafte Bewegung, die unendlich an- muthig an ihr erſchien. Jenny konnte nicht aufhören, ſie zu betrachten, und Madame Meier empfing ſie mit jener Freude, mit der eine zärt- liche Mutter die Auserwählte ihres Sohnes be- grüßt. Sie fand Clara noch ſchöner und lie- benswürdiger, als ſie ſich dieſelbe gedacht hatte. Der Ton von Demuth in ihrer Stimme, das Weiche, Milde in ihrer Erſcheinung, welches ſich Eduard gegenüber zu verdoppeln ſchien, waren faſt unwiderſtehlich. Die ungeheuchelte Freude, mit der ſie die Schätze des Treibhauſes bewunderte, das an den Tanzſaal grenzte, die Kindlichkeit, mit der ſie Eduard und Jenny glücklich pries, in dieſem Hauſe zu wohnen, machte die Andern mit ihr froh, und ſelbſt Jo-
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langen, hellblonden Locken ab, die ihr bis auf
die Schultern herabfielen. Die Freude, welche
ihr dieſer Beſuch einflößte, der Wunſch, den
Eltern des Geliebten zu gefallen, verurſachten
ihr eine lebhafte Bewegung, die unendlich an-
muthig an ihr erſchien. Jenny konnte nicht
aufhören, ſie zu betrachten, und Madame Meier
empfing ſie mit jener Freude, mit der eine zärt-
liche Mutter die Auserwählte ihres Sohnes be-
grüßt. Sie fand Clara noch ſchöner und lie-
benswürdiger, als ſie ſich dieſelbe gedacht hatte.
Der Ton von Demuth in ihrer Stimme, das
Weiche, Milde in ihrer Erſcheinung, welches
ſich Eduard gegenüber zu verdoppeln ſchien,
waren faſt unwiderſtehlich. Die ungeheuchelte
Freude, mit der ſie die Schätze des Treibhauſes
bewunderte, das an den Tanzſaal grenzte, die
Kindlichkeit, mit der ſie Eduard und Jenny
glücklich pries, in dieſem Hauſe zu wohnen,
machte die Andern mit ihr froh, und ſelbſt Jo-
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/204>, abgerufen am 25.11.2024.
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