versorgt zu sehen. Wie angenehm mußte es ihn also überraschen, als die Commerzienräthin, die das freundliche Verhältniß ihres Mannes zu der Tochter stets mit gewohnter Gleichgültigkeit be- trachtet hatte, ihm einst ganz unvermuthet die Frage vorlegte, ob es jetzt, da Clara bereits im zwanzigsten Jahre sei, nicht Zeit werde, an die Verheirathung derselben zu denken. Sie theilte ihm mit, daß sie schon seit längerer Zeit mit ihrer in England verheiratheten Schwester, welche nur einen Sohn hatte, den Plan entworfen, diesen mit Clara zu verbinden. Sie bewies, daß ihr Schwager Hughes, nach englischer Sitte an die Bevorzugung des ältesten Erben gewöhnt, gern bereit sein werde, Ferdinand im Besitze des väterlichen Vermögens zu lassen, und daß auch ohne dieses Clara reicher und glänzender ver- sorgt sein würde, als es in Deutschland jemals der Fall sein könnte. Der Plan, den die Commerzienräthin dabei hatte, war, einst die
verſorgt zu ſehen. Wie angenehm mußte es ihn alſo überraſchen, als die Commerzienräthin, die das freundliche Verhältniß ihres Mannes zu der Tochter ſtets mit gewohnter Gleichgültigkeit be- trachtet hatte, ihm einſt ganz unvermuthet die Frage vorlegte, ob es jetzt, da Clara bereits im zwanzigſten Jahre ſei, nicht Zeit werde, an die Verheirathung derſelben zu denken. Sie theilte ihm mit, daß ſie ſchon ſeit längerer Zeit mit ihrer in England verheiratheten Schweſter, welche nur einen Sohn hatte, den Plan entworfen, dieſen mit Clara zu verbinden. Sie bewies, daß ihr Schwager Hughes, nach engliſcher Sitte an die Bevorzugung des älteſten Erben gewöhnt, gern bereit ſein werde, Ferdinand im Beſitze des väterlichen Vermögens zu laſſen, und daß auch ohne dieſes Clara reicher und glänzender ver- ſorgt ſein würde, als es in Deutſchland jemals der Fall ſein könnte. Der Plan, den die Commerzienräthin dabei hatte, war, einſt die
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verſorgt zu ſehen. Wie angenehm mußte es ihn
alſo überraſchen, als die Commerzienräthin, die
das freundliche Verhältniß ihres Mannes zu der
Tochter ſtets mit gewohnter Gleichgültigkeit be-
trachtet hatte, ihm einſt ganz unvermuthet die
Frage vorlegte, ob es jetzt, da Clara bereits im
zwanzigſten Jahre ſei, nicht Zeit werde, an die
Verheirathung derſelben zu denken. Sie theilte
ihm mit, daß ſie ſchon ſeit längerer Zeit mit
ihrer in England verheiratheten Schweſter, welche
nur einen Sohn hatte, den Plan entworfen,
dieſen mit Clara zu verbinden. Sie bewies,
daß ihr Schwager Hughes, nach engliſcher Sitte
an die Bevorzugung des älteſten Erben gewöhnt,
gern bereit ſein werde, Ferdinand im Beſitze des
väterlichen Vermögens zu laſſen, und daß auch
ohne dieſes Clara reicher und glänzender ver-
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der Fall ſein könnte. Der Plan, den die
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Lewald, Fanny: Jenny. Bd. 1. Leipzig, 1843, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lewald_jenny01_1843/128>, abgerufen am 24.11.2024.
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