Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. VIII. von großen Schrauben. Tab. XX. nen Schrauben-Stock gespannet, von oben dem Dicken angefangen und immer ein Stücknach dem andern geschnitten biß zum Ende. §. 142. Es werden auch Schrauben in der Dreh-Banck geschnitten, auf solche Weise, Es sind hier eben nicht alle Umstände und Stücke gantz eigentlich beschrieben, wie es Von den großen Hebzeugen/ oder Schrauben und Muttern von Holtz/ wie solche zu machen. §. 143. Erstlich müssen die Spindeln wohl beschlagen, das übrige Holtz hinweg genommen oder Die grossen Muttern, worzu solche Bohrer (wie Fig. XIV. Tab. XIX. die zu Erstlich, richtet ein starckes Stück Pfoste zu, wie Figura I. in Profil, und III. im Zum andern, drehet eine solche Spindel, welche dieses Loch völlig ausfüllet, in der Form, dicken
Cap. VIII. von großen Schrauben. Tab. XX. nen Schrauben-Stock geſpannet, von oben dem Dicken angefangen und immer ein Stuͤcknach dem andern geſchnitten biß zum Ende. §. 142. Es werden auch Schrauben in der Dreh-Banck geſchnitten, auf ſolche Weiſe, Es ſind hier eben nicht alle Umſtaͤnde und Stuͤcke gantz eigentlich beſchrieben, wie es Von den großen Hebzeugen/ oder Schrauben und Muttern von Holtz/ wie ſolche zu machen. §. 143. Erſtlich muͤſſen die Spindeln wohl beſchlagen, das uͤbrige Holtz hinweg genommen oder Die groſſen Muttern, worzu ſolche Bohrer (wie Fig. XIV. Tab. XIX. die zu Erſtlich, richtet ein ſtarckes Stuͤck Pfoſte zu, wie Figura I. in Profil, und III. im Zum andern, drehet eine ſolche Spindel, welche dieſes Loch voͤllig ausfuͤllet, in der Form, dicken
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Cap. VIII. von großen Schrauben. Tab. XX.
nen Schrauben-Stock geſpannet, von oben dem Dicken angefangen und immer ein Stuͤck
nach dem andern geſchnitten biß zum Ende.
§. 142.
Es werden auch Schrauben in der Dreh-Banck geſchnitten, auf ſolche Weiſe,
wie Fig. XX. zeiget: A iſt die Spindel, welche bey B in einer Docke, und in der Docke H J
hin und her lauffen kan, C iſt eine Schraube, laͤufft in einer Mutter D hin und her, und zu-
gleich auch die Spindel B, wenn ſolche durch die Schnur E umgetrieben wird, wenn nun
der Meiſel F, welcher accurat alſo eingefeilet iſt, wie das Gewinde der Schraube C, feſte
und unverruͤckt an die Spindel G gehalten wird, ſo giebt es durch hin und her lauffen eben ein
ſolches Gewinde als die Schraube C hat, es ſey die Spindel G groß oder klein; dergleichen
geſchiehet auch mit der Mutter durchs Schraub-Eiſen H.
Es ſind hier eben nicht alle Umſtaͤnde und Stuͤcke gantz eigentlich beſchrieben, wie es
noͤthig, weil ſolches kuͤnfftig von der Dreh- oder Drechſel-Kunſt weitlaͤufftiger und vollkom-
mener wird gezeiget werden.
Von den großen Hebzeugen/ oder Schrauben und
Muttern von Holtz/ wie ſolche zu machen.
§. 143.
Erſtlich muͤſſen die Spindeln wohl beſchlagen, das uͤbrige Holtz hinweg genommen oder
gehauen, ſodann fein gleich und von einer Staͤrcke auf der Dreh-Banck abgedrehet werden.
Wie nach dieſem die Theilung aufzutragen, ſo wohl durch den Circkel, als mit dem Blech oder
Pappe, iſt vorhero §. 130. gezeiget worden, nur iſt jetzo noch beyzubringen die Art, wie die
Werck-Leuthe die Schrauben-Gaͤnge nach der Dicke der Spindel austheilen;
nemlich, ſie nehmen den Diameter der Spindel, welcher hier Fig. VII. Tab. XX. a b
iſt, machen damit einen Quadranten a b c, deſſen Centrum a iſt, theilen ſolchen in drey
Theil, als c d, d e, und e b, einen von dieſen theilen ſie wieder in vier Theil, iſt hier
zwiſchen e und b, ein Theil nun von dieſem giebt ihnen die Hoͤhe eines Ganges, welches hier
b f iſt, ſolches tragen ſie entweder mit dem Circkel, oder nach der andern Art, auf die Spin-
del g h, wann nun die Linien gezogen ſind, werden die Gaͤnge durch Saͤgen und Meiſel ein-
gelaſſen, und hernach mit einer hierzu gemachten dreyeckigten Holtz-Raſpel Fig. IX. die
accurat die Tieffe und Weite giebt, rein ausgefeilet, und mit einer dergleichen gantz klahren
glatt gemacht, und iſt hierbey zu beobachten, daß allezeit die zuerſt aufgetragene Funda-
mental-Linie ſtehen bleibet; wie denn ohnedem allzuſcharffe Gaͤnge nicht gut ſeyn, weil ſie
leichte Schaden leiden, und iſt beſſer, daß ſie an ſtatt der Schaͤrffe eine kleine Flaͤche haben,
als wie hier unten Fig. V. das Stuͤck B. Wann nun die Spindel in ſo weit fertig, ſo muß
die Mutter gemachet werden.
Die groſſen Muttern, worzu ſolche Bohrer (wie Fig. XIV. Tab. XIX. die zu
den kleinern gebraucht worden,) nicht angehen, oder, wegen ihrer Groͤſſe auch nicht leichte
zu machen ſind, werden auf folgende Art verfertiget.
Erſtlich, richtet ein ſtarckes Stuͤck Pfoſte zu, wie Figura I. in Profil, und III. im
Grund weiſet, nach Groͤſſe und Staͤrcke der Spindel, machet ein rund und gleichweites Loch
darein, doch nur accurat ſo weit als die Spindel ohne die Dicke der Gaͤnge iſt.
Zum andern, drehet eine ſolche Spindel, welche dieſes Loch voͤllig ausfuͤllet, in der Form,
wie die erſte Figur weiſet, und traget auf ſelbige recht ſcharff die Weite eurer Schrauben-
Gaͤnge der Spindel, dazu die Mutter kommen ſoll, und ſchneidet ſolche mit einer ſtarcken oder
dicken
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