Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.Cap. XXIII. von Machinen zum Fall der Cörper. Tab. LXX. Perpendicular-Linie, da es aber nur dort von der ordentlichen Bewegung und aequilibriogehandelt worden, so ist hier nöthig zu zeigen: was vor Effect erfolget, wenn die Cörper darauf im Fall oder Abschiessen seyn; denn gleichwie ein Unterscheid ist zwischen dem Druck und Krafft eines still-liegenden Cörpers und zwischen eben diesen, wenn er perpendicular he- rabfället, also auch mit einem Cörper auf einer hangenden Fläche oder Plano inclinato. Es hat dieses seinen vielfältigen Nutzen bey der Mechanic, zum Exempel dienet wiederum der Rammel, welcher wenn er schreg fallen soll, nicht den Effect hat, als wenn es gerade ge- schiehet. §. 607. Die Machine zum Experiment ist Figura IV. Tabula LXX. zu sehen und bestehet (1) aus einem bey 3 biß 4 Ellen langen Stück Pfoste A B C D so in der Mitte eine kleine Höhlung a b c d hat, daß eine eiserne Kugel E etwa von 4-6 oder 8 Pfund darin- nen lauffen kan, neben der Rundung ist auf beyden Seiten eine ebene Fläche D f, iede 1 Zoll breit, damit auf solchen ein Bret mit vier Rädern entweder wie F und G lauffen kan. An beyden Enden stehen zwey Leisten g h, damit solche Breter F oder G nicht zur Seite her- ab lauffen, an die Pfoste ist unten eine Leiste i k feste, so unter diesem Buchstaben zwey scharf- fe Stiffte hat. Die Pfoste hat (2) eine Stellage H J K L auf welcher sie mit der Leiste J K und oben auf dem Balcken Z L aufruhet, dadurch höher und niedriger zu richten, welche Stellage nach Belieben kan eingerichtet werden, oder bloß nur an eine Wand angeleget wird. Ferner ist (3) ein starck Stück Bret F mit vier Rädlein und einem perpendicular stehenden Bret m, an dieses Bret sind zwey Schnüre n n, o o, feste, so bey B und M über zwey bewegliche Scheiben gehen und einen oder zwey Hacken N P haben, woran eine Waagschale oder Gewicht kan angehangen werden. Das Bret wird durch einen vorgeschla- genen Stifft X verhindert, daß es durch das Gewicht am Hacken N P nicht höher hinauf kan, als bis an die Linie, wo sich die Theilung des ersten Schuhes bey r anfänget, masen die Fläche A B unter dieser Linie in zehen oder mehr kleine Theile oder Zoll und über die Linie r in Schuhe und deren Zoll abgetheilet ist. Von dem Bret F gehet ein Stifft t herüber, welcher die Theilung abschneidet. Weiter ist (4) noch ein Stück Pfoste G ebenfalls mit vier Rädlein, daß zwischen denen Leisten g h füglich lauffen kan, auch denen Flächen e f gleich, wie das Bret F, solches Bret hat eine Vertieffung, daß man die Kugel E oder ein ander Gewicht hinein legen kan, hat auch bey t einen eisernen Stifft, daß man auf der Fläche A B die Grade damit bemercken kan. Derowegen der Anfang des ersten Fußes so weit von r oder dem Bret m abstehet, als der Stifft t von der äussersten Fläche der Kugel gegen dem Bret m. Endlich ist auch ein halber Circkel oder nur ein Quadrant R an der Pfoste feste, oder §. 608. Der Gebrauch ist dieser: Wollet ihr erfahren, wie die Krafft eines herabschiessenden Gewichts auf einer schrägen Richtet eure Pfoste A B C D daß sie nach denen Graden des Quadranten bey Als, die Kugel wäre, nebst dem Bret G zusammen 5 Pfund, das Gegen-Gewicht an N P
Cap. XXIII. von Machinen zum Fall der Coͤrper. Tab. LXX. Perpendicular-Linie, da es aber nur dort von der ordentlichen Bewegung und æquilibriogehandelt worden, ſo iſt hier noͤthig zu zeigen: was vor Effect erfolget, wenn die Coͤrper darauf im Fall oder Abſchieſſen ſeyn; denn gleichwie ein Unterſcheid iſt zwiſchen dem Druck und Krafft eines ſtill-liegenden Coͤrpers und zwiſchen eben dieſen, wenn er perpendicular he- rabfaͤllet, alſo auch mit einem Coͤrper auf einer hangenden Flaͤche oder Plano inclinato. Es hat dieſes ſeinen vielfaͤltigen Nutzen bey der Mechanic, zum Exempel dienet wiederum der Rammel, welcher wenn er ſchreg fallen ſoll, nicht den Effect hat, als wenn es gerade ge- ſchiehet. §. 607. Die Machine zum Experiment iſt Figura IV. Tabula LXX. zu ſehen und beſtehet (1) aus einem bey 3 biß 4 Ellen langen Stuͤck Pfoſte A B C D ſo in der Mitte eine kleine Hoͤhlung a b c d hat, daß eine eiſerne Kugel E etwa von 4-6 oder 8 Pfund darin- nen lauffen kan, neben der Rundung iſt auf beyden Seiten eine ebene Flaͤche D f, iede 1 Zoll breit, damit auf ſolchen ein Bret mit vier Raͤdern entweder wie F und G lauffen kan. An beyden Enden ſtehen zwey Leiſten g h, damit ſolche Breter F oder G nicht zur Seite her- ab lauffen, an die Pfoſte iſt unten eine Leiſte i k feſte, ſo unter dieſem Buchſtaben zwey ſcharf- fe Stiffte hat. Die Pfoſte hat (2) eine Stellage H J K L auf welcher ſie mit der Leiſte J K und oben auf dem Balcken Z L aufruhet, dadurch hoͤher und niedriger zu richten, welche Stellage nach Belieben kan eingerichtet werden, oder bloß nur an eine Wand angeleget wird. Ferner iſt (3) ein ſtarck Stuͤck Bret F mit vier Raͤdlein und einem perpendicular ſtehenden Bret m, an dieſes Bret ſind zwey Schnuͤre n n, o o, feſte, ſo bey B und M uͤber zwey bewegliche Scheiben gehen und einen oder zwey Hacken N P haben, woran eine Waagſchale oder Gewicht kan angehangen werden. Das Bret wird durch einen vorgeſchla- genen Stifft X verhindert, daß es durch das Gewicht am Hacken N P nicht hoͤher hinauf kan, als bis an die Linie, wo ſich die Theilung des erſten Schuhes bey r anfaͤnget, maſen die Flaͤche A B unter dieſer Linie in zehen oder mehr kleine Theile oder Zoll und uͤber die Linie r in Schuhe und deren Zoll abgetheilet iſt. Von dem Bret F gehet ein Stifft t heruͤber, welcher die Theilung abſchneidet. Weiter iſt (4) noch ein Stuͤck Pfoſte G ebenfalls mit vier Raͤdlein, daß zwiſchen denen Leiſten g h fuͤglich lauffen kan, auch denen Flaͤchen e f gleich, wie das Bret F, ſolches Bret hat eine Vertieffung, daß man die Kugel E oder ein ander Gewicht hinein legen kan, hat auch bey t einen eiſernen Stifft, daß man auf der Flaͤche A B die Grade damit bemercken kan. Derowegen der Anfang des erſten Fußes ſo weit von r oder dem Bret m abſtehet, als der Stifft t von der aͤuſſerſten Flaͤche der Kugel gegen dem Bret m. Endlich iſt auch ein halber Circkel oder nur ein Quadrant R an der Pfoſte feſte, oder §. 608. Der Gebrauch iſt dieſer: Wollet ihr erfahren, wie die Krafft eines herabſchieſſenden Gewichts auf einer ſchraͤgen Richtet eure Pfoſte A B C D daß ſie nach denen Graden des Quadranten bey Als, die Kugel waͤre, nebſt dem Bret G zuſammen 5 Pfund, das Gegen-Gewicht an N P
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Cap. XXIII. von Machinen zum Fall der Coͤrper. Tab. LXX.
Perpendicular-Linie, da es aber nur dort von der ordentlichen Bewegung und æquilibrio
gehandelt worden, ſo iſt hier noͤthig zu zeigen: was vor Effect erfolget, wenn die Coͤrper
darauf im Fall oder Abſchieſſen ſeyn; denn gleichwie ein Unterſcheid iſt zwiſchen dem Druck
und Krafft eines ſtill-liegenden Coͤrpers und zwiſchen eben dieſen, wenn er perpendicular he-
rabfaͤllet, alſo auch mit einem Coͤrper auf einer hangenden Flaͤche oder Plano inclinato.
Es hat dieſes ſeinen vielfaͤltigen Nutzen bey der Mechanic, zum Exempel dienet wiederum
der Rammel, welcher wenn er ſchreg fallen ſoll, nicht den Effect hat, als wenn es gerade ge-
ſchiehet.
§. 607.
Die Machine zum Experiment iſt Figura IV. Tabula LXX. zu ſehen und beſtehet
(1) aus einem bey 3 biß 4 Ellen langen Stuͤck Pfoſte A B C D ſo in der Mitte eine
kleine Hoͤhlung a b c d hat, daß eine eiſerne Kugel E etwa von 4-6 oder 8 Pfund darin-
nen lauffen kan, neben der Rundung iſt auf beyden Seiten eine ebene Flaͤche D f, iede 1 Zoll
breit, damit auf ſolchen ein Bret mit vier Raͤdern entweder wie F und G lauffen kan. An
beyden Enden ſtehen zwey Leiſten g h, damit ſolche Breter F oder G nicht zur Seite her-
ab lauffen, an die Pfoſte iſt unten eine Leiſte i k feſte, ſo unter dieſem Buchſtaben zwey ſcharf-
fe Stiffte hat. Die Pfoſte hat
(2) eine Stellage H J K L auf welcher ſie mit der Leiſte J K und oben auf
dem Balcken Z L aufruhet, dadurch hoͤher und niedriger zu richten, welche Stellage nach
Belieben kan eingerichtet werden, oder bloß nur an eine Wand angeleget wird. Ferner iſt
(3) ein ſtarck Stuͤck Bret F mit vier Raͤdlein und einem perpendicular ſtehenden
Bret m, an dieſes Bret ſind zwey Schnuͤre n n, o o, feſte, ſo bey B und M uͤber
zwey bewegliche Scheiben gehen und einen oder zwey Hacken N P haben, woran eine
Waagſchale oder Gewicht kan angehangen werden. Das Bret wird durch einen vorgeſchla-
genen Stifft X verhindert, daß es durch das Gewicht am Hacken N P nicht hoͤher hinauf
kan, als bis an die Linie, wo ſich die Theilung des erſten Schuhes bey r anfaͤnget, maſen die
Flaͤche A B unter dieſer Linie in zehen oder mehr kleine Theile oder Zoll und uͤber die Linie r
in Schuhe und deren Zoll abgetheilet iſt. Von dem Bret F gehet ein Stifft t heruͤber,
welcher die Theilung abſchneidet. Weiter iſt
(4) noch ein Stuͤck Pfoſte G ebenfalls mit vier Raͤdlein, daß zwiſchen denen Leiſten
g h fuͤglich lauffen kan, auch denen Flaͤchen e f gleich, wie das Bret F, ſolches Bret hat
eine Vertieffung, daß man die Kugel E oder ein ander Gewicht hinein legen kan, hat auch
bey t einen eiſernen Stifft, daß man auf der Flaͤche A B die Grade damit bemercken kan.
Derowegen der Anfang des erſten Fußes ſo weit von r oder dem Bret m abſtehet, als der
Stifft t von der aͤuſſerſten Flaͤche der Kugel gegen dem Bret m.
Endlich iſt auch ein halber Circkel oder nur ein Quadrant R an der Pfoſte feſte, oder
kan auch nur angehalten werden, dadurch zu erfahren, wie hoch ſolche erhoben iſt. Man kan
auch die Grade der Perpendicular-Linie und der Linie der Flaͤche darauf bringen.
§. 608.
Der Gebrauch iſt dieſer:
Wollet ihr erfahren, wie die Krafft eines herabſchieſſenden Gewichts auf einer ſchraͤgen
Flaͤche iſt, die ſich gegen die Perpendicular-Linie verhaͤlt wie 2 zu 1, ſo verfahret alſo:
Richtet eure Pfoſte A B C D daß ſie nach denen Graden des Quadranten bey
30 Grad eleviret iſt, oder die perpendicular I und die Flaͤche darauf 2 Theil giebet, haͤn-
get an die Hacken N und P das Gewichte zum Widerſtand und die Pfoſte oder Waͤglein
G mit dem Gewicht ſetzet auf die Pfoſte.
Als, die Kugel waͤre, nebſt dem Bret G zuſammen 5 Pfund, das Gegen-Gewicht an
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