Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite
Cap. XXIII. von Machinen zum Fall der Cörper. Tab. LXX.
10. Man könte eine stählerne Feder machen, welche von Anfang biß zum Ende des
Ausziehens einen gleichen Widerstand hätte und behielte. Denn wenn der Feder ihre Thei-
le, so dem Centro am nächsten sind, stärcker gemachet werden, als die andern in geziemender
Proportion, und darnach das Anziehen im Centro geschicht, so wird der Widerstand gantz
gleich seyn können, allein es wird die Proportion schwehr zu finden seyn.


Das XXIII. Capitel.
Etliche Machinen/ die Krafft der fallenden
Cörper zu untersuchen.
§. 601.

Weil es einem Mechanico höchst nöthig zu wissen ist, was ein Cörper,
nachdem er hoch oder niedrig herunter fället, auch vor eine Krafft
hat. Als zum Exempel: Bey dem Rammel soll man sagen, ob
mit dem Heine oder Klotz, der 6 Centner schwehr ist, mehr auszu-
richten, wenn er von 18 Personen in einer Viertel-Stunde oder 15
Minuten 60 mahl, jedes mahl 4 Fuß aufgezogen wird, als wenn er
in 15 Minuten nur 15 mahl aufgezogen wird, jedes mahl 16 Fuß hoch? so folgen
hier dergleichen Machinen, solche Experimenta damit anzustellen.

§. 602.

Die erste Machine Tabula LXX. Figura I. hat Herr Gravesand in obangezo-
genem Buche: A B ist ein eiserner Waag-Balcken, so mit seiner Achse in einer Gabel in-
nen lieget, welche auf einem Dreyfuß D feste. An dieser Gabel ist ein Winckelhacken,
dessen eines Ende g h so hoch, daß der Arm A des Balckens darauf im horizontalen
Stande ruhet, g f aber eine stählerne linde Feder, welche aufgebogen wird, daß sie mit der
Spitze f an einen kleinen Zapffen bey e, so im Arm A feste ist, anlieget, und den Bal-
cken etwas steiff erhält. Uber diesen Arm gehet ein Blech, darinnen der Zapffen vom Bal-
cken stehet, und die Waag-Schale hanget. Auf der andern Seite am Ende des Arms B ist
ein Loch durchgemachet, durch welches eine Schnur, die oben an der Decke des Zimmers, oder
sonst an einem Arm feste ist, unten aber eine Kugel oder Gewichte hat, damit sie steiff und per-
pendicular
hanget. An dieser Schnur lässet man bey dem Experimentiren ein Gewich-
te M, so ebenfalls in der Mitte durchlöchert ist, nach gewisser oder beliebiger Höhe herab fal-
len. Hiermit ist zu erweisen, wenn das Gewichte P in der Waag-Schale 1 Pfund schwehr
ist, und man lässet das Gewichte 3 Zoll hoch vom Balcken herab fallen, so wird es das Ge-
wichte M heben, ist das Gewichte P 2 Pfund schwehr, muß das Gewichte 12 Zoll hoch
herab fallen, so es aber 3 Pfund, ist nöthig, das Gewichte 27 Zoll hoch fallen zu lassen.

§. 603.

Ich habe die Machine nachgemachet, allein wenn man die Proportion nicht vorhe-
ro weiß, kan man solche schwehrlich finden, weil es eben auch dieses thut, wenn man das Gewich-
te höher fallen lässet, anderer Umstände zu geschweigen. Derowegen habe auf eine andere
Machine gedacht, da man nicht nur sehen kan, wie hoch das Gewichte fallen muß, ehe es das
darunter stehende Gewicht zu bewegen vermögend ist, und wie weit es den widerstehenden
Cörper forttreibet. Es kan geschehen ohne oder mit gar weniger Friction, als mit ei-

ner
Cap. XXIII. von Machinen zum Fall der Coͤrper. Tab. LXX.
10. Man koͤnte eine ſtaͤhlerne Feder machen, welche von Anfang biß zum Ende des
Ausziehens einen gleichen Widerſtand haͤtte und behielte. Denn wenn der Feder ihre Thei-
le, ſo dem Centro am naͤchſten ſind, ſtaͤrcker gemachet werden, als die andern in geziemender
Proportion, und darnach das Anziehen im Centro geſchicht, ſo wird der Widerſtand gantz
gleich ſeyn koͤnnen, allein es wird die Proportion ſchwehr zu finden ſeyn.


Das XXIII. Capitel.
Etliche Machinen/ die Krafft der fallenden
Coͤrper zu unterſuchen.
§. 601.

Weil es einem Mechanico hoͤchſt noͤthig zu wiſſen iſt, was ein Coͤrper,
nachdem er hoch oder niedrig herunter faͤllet, auch vor eine Krafft
hat. Als zum Exempel: Bey dem Rammel ſoll man ſagen, ob
mit dem Heine oder Klotz, der 6 Centner ſchwehr iſt, mehr auszu-
richten, wenn er von 18 Perſonen in einer Viertel-Stunde oder 15
Minuten 60 mahl, jedes mahl 4 Fuß aufgezogen wird, als wenn er
in 15 Minuten nur 15 mahl aufgezogen wird, jedes mahl 16 Fuß hoch? ſo folgen
hier dergleichen Machinen, ſolche Experimenta damit anzuſtellen.

§. 602.

Die erſte Machine Tabula LXX. Figura I. hat Herr Graveſand in obangezo-
genem Buche: A B iſt ein eiſerner Waag-Balcken, ſo mit ſeiner Achſe in einer Gabel in-
nen lieget, welche auf einem Dreyfuß D feſte. An dieſer Gabel iſt ein Winckelhacken,
deſſen eines Ende g h ſo hoch, daß der Arm A des Balckens darauf im horizontalen
Stande ruhet, g f aber eine ſtaͤhlerne linde Feder, welche aufgebogen wird, daß ſie mit der
Spitze f an einen kleinen Zapffen bey e, ſo im Arm A feſte iſt, anlieget, und den Bal-
cken etwas ſteiff erhaͤlt. Uber dieſen Arm gehet ein Blech, darinnen der Zapffen vom Bal-
cken ſtehet, und die Waag-Schale hanget. Auf der andern Seite am Ende des Arms B iſt
ein Loch durchgemachet, durch welches eine Schnur, die oben an der Decke des Zimmers, oder
ſonſt an einem Arm feſte iſt, unten aber eine Kugel oder Gewichte hat, damit ſie ſteiff und per-
pendicular
hanget. An dieſer Schnur laͤſſet man bey dem Experimentiren ein Gewich-
te M, ſo ebenfalls in der Mitte durchloͤchert iſt, nach gewiſſer oder beliebiger Hoͤhe herab fal-
len. Hiermit iſt zu erweiſen, wenn das Gewichte P in der Waag-Schale 1 Pfund ſchwehr
iſt, und man laͤſſet das Gewichte 3 Zoll hoch vom Balcken herab fallen, ſo wird es das Ge-
wichte M heben, iſt das Gewichte P 2 Pfund ſchwehr, muß das Gewichte 12 Zoll hoch
herab fallen, ſo es aber 3 Pfund, iſt noͤthig, das Gewichte 27 Zoll hoch fallen zu laſſen.

§. 603.

Ich habe die Machine nachgemachet, allein wenn man die Proportion nicht vorhe-
ro weiß, kan man ſolche ſchwehrlich finden, weil es eben auch dieſes thut, wenn man das Gewich-
te hoͤher fallen laͤſſet, anderer Umſtaͤnde zu geſchweigen. Derowegen habe auf eine andere
Machine gedacht, da man nicht nur ſehen kan, wie hoch das Gewichte fallen muß, ehe es das
darunter ſtehende Gewicht zu bewegen vermoͤgend iſt, und wie weit es den widerſtehenden
Coͤrper forttreibet. Es kan geſchehen ohne oder mit gar weniger Friction, als mit ei-

ner
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0246" n="226"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Cap. XXIII.</hi> <hi rendition="#fr">von</hi> <hi rendition="#aq">Machin</hi> <hi rendition="#fr">en zum Fall der Co&#x0364;rper.</hi> <hi rendition="#aq">Tab. LXX.</hi> </fw><lb/>
          <list>
            <item>10. Man ko&#x0364;nte eine &#x017F;ta&#x0364;hlerne Feder machen, welche von Anfang biß zum Ende des<lb/>
Ausziehens einen gleichen Wider&#x017F;tand ha&#x0364;tte und behielte. Denn wenn der Feder ihre Thei-<lb/>
le, &#x017F;o dem <hi rendition="#aq">Centro</hi> am na&#x0364;ch&#x017F;ten &#x017F;ind, &#x017F;ta&#x0364;rcker gemachet werden, als die andern in geziemender<lb/><hi rendition="#aq">Proportion,</hi> und darnach das Anziehen im <hi rendition="#aq">Centro</hi> ge&#x017F;chicht, &#x017F;o wird der Wider&#x017F;tand gantz<lb/>
gleich &#x017F;eyn ko&#x0364;nnen, allein es wird die <hi rendition="#aq">Proportion</hi> &#x017F;chwehr zu finden &#x017F;eyn.</item>
          </list>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>as <hi rendition="#aq">XXIII.</hi><hi rendition="#in">C</hi>apitel.<lb/><hi rendition="#in">E</hi>tliche <hi rendition="#aq">Machin</hi>en/ die <hi rendition="#in">K</hi>rafft der fallenden<lb/><hi rendition="#in">C</hi>o&#x0364;rper zu unter&#x017F;uchen.</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 601.</head><lb/>
          <p> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">W</hi>eil es einem <hi rendition="#aq">Mechanico</hi> ho&#x0364;ch&#x017F;t no&#x0364;thig zu wi&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t, was ein Co&#x0364;rper,<lb/>
nachdem er hoch oder niedrig herunter fa&#x0364;llet, auch vor eine Krafft<lb/>
hat. Als zum Exempel: Bey dem Rammel &#x017F;oll man &#x017F;agen, ob<lb/>
mit dem Heine oder Klotz, der 6 Centner &#x017F;chwehr i&#x017F;t, mehr auszu-<lb/>
richten, wenn er von 18 Per&#x017F;onen in einer Viertel-Stunde oder 15<lb/>
Minuten 60 mahl, jedes mahl 4 Fuß aufgezogen wird, als wenn er<lb/>
in 15 Minuten nur 15 mahl aufgezogen wird, jedes mahl 16 Fuß hoch? &#x017F;o folgen<lb/>
hier dergleichen <hi rendition="#aq">Machin</hi>en, &#x017F;olche <hi rendition="#aq">Experimenta</hi> damit anzu&#x017F;tellen.</hi> </p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 602.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Die er&#x017F;te</hi><hi rendition="#aq">Machine <hi rendition="#i">Tabula LXX. Figura I.</hi></hi> hat Herr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Grave&#x017F;and</hi></hi> in obangezo-<lb/>
genem Buche: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A B</hi></hi> i&#x017F;t ein ei&#x017F;erner Waag-Balcken, &#x017F;o mit &#x017F;einer Ach&#x017F;e in einer Gabel in-<lb/>
nen lieget, welche auf einem Dreyfuß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D</hi></hi> fe&#x017F;te. An die&#x017F;er Gabel i&#x017F;t ein Winckelhacken,<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en eines Ende <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">g h</hi></hi> &#x017F;o hoch, daß der Arm <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> des Balckens darauf im <hi rendition="#aq">horizontal</hi>en<lb/>
Stande ruhet, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">g f</hi></hi> aber eine &#x017F;ta&#x0364;hlerne linde Feder, welche aufgebogen wird, daß &#x017F;ie mit der<lb/>
Spitze <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">f</hi></hi> an einen kleinen Zapffen bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">e</hi>,</hi> &#x017F;o im Arm <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi></hi> fe&#x017F;te i&#x017F;t, anlieget, und den Bal-<lb/>
cken etwas &#x017F;teiff erha&#x0364;lt. Uber die&#x017F;en Arm gehet ein Blech, darinnen der Zapffen vom Bal-<lb/>
cken &#x017F;tehet, und die Waag-Schale hanget. Auf der andern Seite am Ende des Arms <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">B</hi></hi> i&#x017F;t<lb/>
ein Loch durchgemachet, durch welches eine Schnur, die oben an der Decke des Zimmers, oder<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t an einem Arm fe&#x017F;te i&#x017F;t, unten aber eine Kugel oder Gewichte hat, damit &#x017F;ie &#x017F;teiff und <hi rendition="#aq">per-<lb/>
pendicular</hi> hanget. An die&#x017F;er Schnur la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et man bey dem <hi rendition="#aq">Experimenti</hi>ren ein Gewich-<lb/>
te <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi>,</hi> &#x017F;o ebenfalls in der Mitte durchlo&#x0364;chert i&#x017F;t, nach gewi&#x017F;&#x017F;er oder beliebiger Ho&#x0364;he herab fal-<lb/>
len. Hiermit i&#x017F;t zu erwei&#x017F;en, wenn das Gewichte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi></hi> in der Waag-Schale 1 Pfund &#x017F;chwehr<lb/>
i&#x017F;t, und man la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et das Gewichte 3 Zoll hoch vom Balcken herab fallen, &#x017F;o wird es das Ge-<lb/>
wichte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M</hi></hi> heben, i&#x017F;t das Gewichte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P</hi></hi> 2 Pfund &#x017F;chwehr, muß das Gewichte 12 Zoll hoch<lb/>
herab fallen, &#x017F;o es aber 3 Pfund, i&#x017F;t no&#x0364;thig, das Gewichte 27 Zoll hoch fallen zu la&#x017F;&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 603.</head><lb/>
          <p>Ich habe die <hi rendition="#aq">Machine</hi> nachgemachet, allein wenn man die <hi rendition="#aq">Proportion</hi> nicht vorhe-<lb/>
ro weiß, kan man &#x017F;olche &#x017F;chwehrlich finden, weil es eben auch die&#x017F;es thut, wenn man das Gewich-<lb/>
te ho&#x0364;her fallen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et, anderer Um&#x017F;ta&#x0364;nde zu ge&#x017F;chweigen. Derowegen habe auf eine andere<lb/><hi rendition="#aq">Machine</hi> gedacht, da man nicht nur &#x017F;ehen kan, wie hoch das Gewichte fallen muß, ehe es das<lb/>
darunter &#x017F;tehende Gewicht zu bewegen vermo&#x0364;gend i&#x017F;t, und wie weit es den wider&#x017F;tehenden<lb/>
Co&#x0364;rper forttreibet. Es kan ge&#x017F;chehen ohne oder mit gar weniger <hi rendition="#aq">Friction,</hi> als mit ei-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ner</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0246] Cap. XXIII. von Machinen zum Fall der Coͤrper. Tab. LXX. 10. Man koͤnte eine ſtaͤhlerne Feder machen, welche von Anfang biß zum Ende des Ausziehens einen gleichen Widerſtand haͤtte und behielte. Denn wenn der Feder ihre Thei- le, ſo dem Centro am naͤchſten ſind, ſtaͤrcker gemachet werden, als die andern in geziemender Proportion, und darnach das Anziehen im Centro geſchicht, ſo wird der Widerſtand gantz gleich ſeyn koͤnnen, allein es wird die Proportion ſchwehr zu finden ſeyn. Das XXIII. Capitel. Etliche Machinen/ die Krafft der fallenden Coͤrper zu unterſuchen. §. 601. Weil es einem Mechanico hoͤchſt noͤthig zu wiſſen iſt, was ein Coͤrper, nachdem er hoch oder niedrig herunter faͤllet, auch vor eine Krafft hat. Als zum Exempel: Bey dem Rammel ſoll man ſagen, ob mit dem Heine oder Klotz, der 6 Centner ſchwehr iſt, mehr auszu- richten, wenn er von 18 Perſonen in einer Viertel-Stunde oder 15 Minuten 60 mahl, jedes mahl 4 Fuß aufgezogen wird, als wenn er in 15 Minuten nur 15 mahl aufgezogen wird, jedes mahl 16 Fuß hoch? ſo folgen hier dergleichen Machinen, ſolche Experimenta damit anzuſtellen. §. 602. Die erſte Machine Tabula LXX. Figura I. hat Herr Graveſand in obangezo- genem Buche: A B iſt ein eiſerner Waag-Balcken, ſo mit ſeiner Achſe in einer Gabel in- nen lieget, welche auf einem Dreyfuß D feſte. An dieſer Gabel iſt ein Winckelhacken, deſſen eines Ende g h ſo hoch, daß der Arm A des Balckens darauf im horizontalen Stande ruhet, g f aber eine ſtaͤhlerne linde Feder, welche aufgebogen wird, daß ſie mit der Spitze f an einen kleinen Zapffen bey e, ſo im Arm A feſte iſt, anlieget, und den Bal- cken etwas ſteiff erhaͤlt. Uber dieſen Arm gehet ein Blech, darinnen der Zapffen vom Bal- cken ſtehet, und die Waag-Schale hanget. Auf der andern Seite am Ende des Arms B iſt ein Loch durchgemachet, durch welches eine Schnur, die oben an der Decke des Zimmers, oder ſonſt an einem Arm feſte iſt, unten aber eine Kugel oder Gewichte hat, damit ſie ſteiff und per- pendicular hanget. An dieſer Schnur laͤſſet man bey dem Experimentiren ein Gewich- te M, ſo ebenfalls in der Mitte durchloͤchert iſt, nach gewiſſer oder beliebiger Hoͤhe herab fal- len. Hiermit iſt zu erweiſen, wenn das Gewichte P in der Waag-Schale 1 Pfund ſchwehr iſt, und man laͤſſet das Gewichte 3 Zoll hoch vom Balcken herab fallen, ſo wird es das Ge- wichte M heben, iſt das Gewichte P 2 Pfund ſchwehr, muß das Gewichte 12 Zoll hoch herab fallen, ſo es aber 3 Pfund, iſt noͤthig, das Gewichte 27 Zoll hoch fallen zu laſſen. §. 603. Ich habe die Machine nachgemachet, allein wenn man die Proportion nicht vorhe- ro weiß, kan man ſolche ſchwehrlich finden, weil es eben auch dieſes thut, wenn man das Gewich- te hoͤher fallen laͤſſet, anderer Umſtaͤnde zu geſchweigen. Derowegen habe auf eine andere Machine gedacht, da man nicht nur ſehen kan, wie hoch das Gewichte fallen muß, ehe es das darunter ſtehende Gewicht zu bewegen vermoͤgend iſt, und wie weit es den widerſtehenden Coͤrper forttreibet. Es kan geſchehen ohne oder mit gar weniger Friction, als mit ei- ner

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/246
Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/246>, abgerufen am 25.11.2024.