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Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724.

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Cap. XVIII. von der Lufft und Wind. Tab. LXIII.
§. 316.

Figura VI. ist in noch kleinerer Form die Welle mit zwey Flügeln gezeichnet.

Herr Dinglinger in Dreßden, Königl. Majestät in Pohlen und Chur-Fürstl.
Durchl. zu Sachsen, etc. Hoch-ansehnlicher Hoff-Juwelirer, sonst ein in vielen Kün-
sten und Wissenschafften hoch-erfahrner Mann,
hat nebst vielen andern Kunst-Stü-
cken an seinem wohl-angelegten curieusen Hause, solches zu einem Wind-Weiser, wie starck
der Wind gehet, appliciren lassen, wobey es gute Dienste thut. Die gantze Machine ist
von Blech, unten aber in einem Zimmer mit grossen saubern Tafeln und Abtheilungen, da-
von auch eine Tafel die Gegend des Windes, und eine die Stunden und Minuten weiset,
gezieret.

§. 317.

Ob schon diese Machine das ihre unvergleichlich praestiret, so würde es dennoch nicht
gäntzlich gut thun, wenn man es zu grossen Mühlen, Wasser-Künsten, und dergleichen, brau-
chen wolte, und es nicht dirigiren könte nach starcken oder schwachen Winde. Dieserwegen
habe es also eingerichtet, daß man die Machine gäntzlich schliessen und den Wind abhalten,
oder ihm Thür und Thor auffthun kan.

Es zeiget sich ein Stück hiervon Fig. II. a a sind Säulen, darauff das Dach ru-
het, b b b sind viereckigte Stäbe, unten und oben mit Zapffen, an diesen sind Breter oder
Rahmen von Seegel-Tuch überzogen, feste gemachet, daß sie können auf- und zu gethan wer-
den; wie denn c d zu- und e f auffgethan sind, und solches geschiehet durch Seile, so
über die Rollen g gehen, daß solches auf der Erden geschehen kan, dadurch kan man die Müh-
le oder Kunst stellen wie man will.

§. 318.

Zu Fig. III. erfodere ich eben dergleichen Nad, aber ich habe ein ander Gehäuse, so acht-
oder auch zwölff-eckigt seyn kan, dieses ist nur von blosen Säulen und Stäben gemacht, es ist
aber in iedem Feld oben bey a b ein Tuch von Wachs-Leinewand oder Seegel-Tuch ange-
macht, und mit Leinen und Rollen also zugerichtet, daß man es auffziehen kan, wie weit man
will; als im Felde a da es biß auf ein wenig geschehen, das Tuch wickelt sich auf eine Waltze
wie man die Land-Charten auffzuwickeln pfleget, und auf solche Weise kan man den halben
Rad allezeit den Wind geben auf der Seite da er herkömmet, und die andern verschliessen,
auch so viel es nöthig ist, wenn solcher zu starck gehet.

§. 319.

Fig. IV. zeiget eine dritte Art, so entweder wegen der Flügel mit voriger einerley,
als krumm, oder es seyn dieselben gerade wie a b, darzu stehet das Dach (welches aber hier
auch nicht gezeichnet) gleichfalls auf Säulen, und ist allezeit fast 2/3 gantz offen, das dritte
Theil aber wird mit einer Wand A C D, die mitten auf Rollen oder Waltzen gehet, be-
decket, die andere Helffte des Windes allezeit auffzuhalten; von dem Rad darff also weder
Mühle noch Dach gedrehet werden, sondern nur die leichte dünne Wand.

§. 320.

Fig. V. zeiget die Machine im Grund-Riß.

B ist eine Vertieffung, dergleichen auch oben seyn muß, damit der Wind die Wand
A nicht hinein- oder heraus werffen kan. Daß alles dreyes etwas thun muß, ist nach denen
Prineipiis kein Zweiffel, wo nur jedes mit Vernunfft appliciret wird; sonsten aber sind
es zur Zeit Dinge, die meines Wissens noch nicht in grossen practiciret worden.

§. 321.
Cap. XVIII. von der Lufft und Wind. Tab. LXIII.
§. 316.

Figura VI. iſt in noch kleinerer Form die Welle mit zwey Fluͤgeln gezeichnet.

Herr Dinglinger in Dreßden, Koͤnigl. Majeſtaͤt in Pohlen und Chur-Fuͤrſtl.
Durchl. zu Sachſen, ꝛc. Hoch-anſehnlicher Hoff-Juwelirer, ſonſt ein in vielen Kuͤn-
ſten und Wiſſenſchafften hoch-erfahrner Mann,
hat nebſt vielen andern Kunſt-Stuͤ-
cken an ſeinem wohl-angelegten curieuſen Hauſe, ſolches zu einem Wind-Weiſer, wie ſtarck
der Wind gehet, appliciren laſſen, wobey es gute Dienſte thut. Die gantze Machine iſt
von Blech, unten aber in einem Zimmer mit groſſen ſaubern Tafeln und Abtheilungen, da-
von auch eine Tafel die Gegend des Windes, und eine die Stunden und Minuten weiſet,
gezieret.

§. 317.

Ob ſchon dieſe Machine das ihre unvergleichlich præſtiret, ſo wuͤrde es dennoch nicht
gaͤntzlich gut thun, wenn man es zu groſſen Muͤhlen, Waſſer-Kuͤnſten, und dergleichen, brau-
chen wolte, und es nicht dirigiren koͤnte nach ſtarcken oder ſchwachen Winde. Dieſerwegen
habe es alſo eingerichtet, daß man die Machine gaͤntzlich ſchlieſſen und den Wind abhalten,
oder ihm Thuͤr und Thor auffthun kan.

Es zeiget ſich ein Stuͤck hiervon Fig. II. a a ſind Saͤulen, darauff das Dach ru-
het, b b b ſind viereckigte Staͤbe, unten und oben mit Zapffen, an dieſen ſind Breter oder
Rahmen von Seegel-Tuch uͤberzogen, feſte gemachet, daß ſie koͤnnen auf- und zu gethan wer-
den; wie denn c d zu- und e f auffgethan ſind, und ſolches geſchiehet durch Seile, ſo
uͤber die Rollen g gehen, daß ſolches auf der Erden geſchehen kan, dadurch kan man die Muͤh-
le oder Kunſt ſtellen wie man will.

§. 318.

Zu Fig. III. erfodere ich eben dergleichen Nad, aber ich habe ein ander Gehaͤuſe, ſo acht-
oder auch zwoͤlff-eckigt ſeyn kan, dieſes iſt nur von bloſen Saͤulen und Staͤben gemacht, es iſt
aber in iedem Feld oben bey a b ein Tuch von Wachs-Leinewand oder Seegel-Tuch ange-
macht, und mit Leinen und Rollen alſo zugerichtet, daß man es auffziehen kan, wie weit man
will; als im Felde a da es biß auf ein wenig geſchehen, das Tuch wickelt ſich auf eine Waltze
wie man die Land-Charten auffzuwickeln pfleget, und auf ſolche Weiſe kan man den halben
Rad allezeit den Wind geben auf der Seite da er herkoͤmmet, und die andern verſchlieſſen,
auch ſo viel es noͤthig iſt, wenn ſolcher zu ſtarck gehet.

§. 319.

Fig. IV. zeiget eine dritte Art, ſo entweder wegen der Fluͤgel mit voriger einerley,
als krumm, oder es ſeyn dieſelben gerade wie a b, darzu ſtehet das Dach (welches aber hier
auch nicht gezeichnet) gleichfalls auf Saͤulen, und iſt allezeit faſt ⅔ gantz offen, das dritte
Theil aber wird mit einer Wand A C D, die mitten auf Rollen oder Waltzen gehet, be-
decket, die andere Helffte des Windes allezeit auffzuhalten; von dem Rad darff alſo weder
Muͤhle noch Dach gedrehet werden, ſondern nur die leichte duͤnne Wand.

§. 320.

Fig. V. zeiget die Machine im Grund-Riß.

B iſt eine Vertieffung, dergleichen auch oben ſeyn muß, damit der Wind die Wand
A nicht hinein- oder heraus werffen kan. Daß alles dreyes etwas thun muß, iſt nach denen
Prineipiis kein Zweiffel, wo nur jedes mit Vernunfft appliciret wird; ſonſten aber ſind
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[132/0152] Cap. XVIII. von der Lufft und Wind. Tab. LXIII. §. 316. Figura VI. iſt in noch kleinerer Form die Welle mit zwey Fluͤgeln gezeichnet. Herr Dinglinger in Dreßden, Koͤnigl. Majeſtaͤt in Pohlen und Chur-Fuͤrſtl. Durchl. zu Sachſen, ꝛc. Hoch-anſehnlicher Hoff-Juwelirer, ſonſt ein in vielen Kuͤn- ſten und Wiſſenſchafften hoch-erfahrner Mann, hat nebſt vielen andern Kunſt-Stuͤ- cken an ſeinem wohl-angelegten curieuſen Hauſe, ſolches zu einem Wind-Weiſer, wie ſtarck der Wind gehet, appliciren laſſen, wobey es gute Dienſte thut. Die gantze Machine iſt von Blech, unten aber in einem Zimmer mit groſſen ſaubern Tafeln und Abtheilungen, da- von auch eine Tafel die Gegend des Windes, und eine die Stunden und Minuten weiſet, gezieret. §. 317. Ob ſchon dieſe Machine das ihre unvergleichlich præſtiret, ſo wuͤrde es dennoch nicht gaͤntzlich gut thun, wenn man es zu groſſen Muͤhlen, Waſſer-Kuͤnſten, und dergleichen, brau- chen wolte, und es nicht dirigiren koͤnte nach ſtarcken oder ſchwachen Winde. Dieſerwegen habe es alſo eingerichtet, daß man die Machine gaͤntzlich ſchlieſſen und den Wind abhalten, oder ihm Thuͤr und Thor auffthun kan. Es zeiget ſich ein Stuͤck hiervon Fig. II. a a ſind Saͤulen, darauff das Dach ru- het, b b b ſind viereckigte Staͤbe, unten und oben mit Zapffen, an dieſen ſind Breter oder Rahmen von Seegel-Tuch uͤberzogen, feſte gemachet, daß ſie koͤnnen auf- und zu gethan wer- den; wie denn c d zu- und e f auffgethan ſind, und ſolches geſchiehet durch Seile, ſo uͤber die Rollen g gehen, daß ſolches auf der Erden geſchehen kan, dadurch kan man die Muͤh- le oder Kunſt ſtellen wie man will. §. 318. Zu Fig. III. erfodere ich eben dergleichen Nad, aber ich habe ein ander Gehaͤuſe, ſo acht- oder auch zwoͤlff-eckigt ſeyn kan, dieſes iſt nur von bloſen Saͤulen und Staͤben gemacht, es iſt aber in iedem Feld oben bey a b ein Tuch von Wachs-Leinewand oder Seegel-Tuch ange- macht, und mit Leinen und Rollen alſo zugerichtet, daß man es auffziehen kan, wie weit man will; als im Felde a da es biß auf ein wenig geſchehen, das Tuch wickelt ſich auf eine Waltze wie man die Land-Charten auffzuwickeln pfleget, und auf ſolche Weiſe kan man den halben Rad allezeit den Wind geben auf der Seite da er herkoͤmmet, und die andern verſchlieſſen, auch ſo viel es noͤthig iſt, wenn ſolcher zu ſtarck gehet. §. 319. Fig. IV. zeiget eine dritte Art, ſo entweder wegen der Fluͤgel mit voriger einerley, als krumm, oder es ſeyn dieſelben gerade wie a b, darzu ſtehet das Dach (welches aber hier auch nicht gezeichnet) gleichfalls auf Saͤulen, und iſt allezeit faſt ⅔ gantz offen, das dritte Theil aber wird mit einer Wand A C D, die mitten auf Rollen oder Waltzen gehet, be- decket, die andere Helffte des Windes allezeit auffzuhalten; von dem Rad darff alſo weder Muͤhle noch Dach gedrehet werden, ſondern nur die leichte duͤnne Wand. §. 320. Fig. V. zeiget die Machine im Grund-Riß. B iſt eine Vertieffung, dergleichen auch oben ſeyn muß, damit der Wind die Wand A nicht hinein- oder heraus werffen kan. Daß alles dreyes etwas thun muß, iſt nach denen Prineipiis kein Zweiffel, wo nur jedes mit Vernunfft appliciret wird; ſonſten aber ſind es zur Zeit Dinge, die meines Wiſſens noch nicht in groſſen practiciret worden. §. 321.

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Zitationshilfe: Leupold, Jacob: Theatrum Machinarvm Generale. Schau-Platz Des Grundes Mechanischer Wissenschafften. Leipzig, 1724, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/leupold_theatrum_1724/152>, abgerufen am 25.11.2024.