[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Die II. Tabelle von den Sigillen der Ordens- und andrer geistlichen Personen nebst den ältern und neuern Sigillen und Wapen der Städte. Vorerinnerung. §. 1. Diese Jnfiegel befinden sich gröstentheils unter den clodischen Documenten, und sind §. 2. Einige Ordenssiegel, als die Geburt Christi, desselben Flucht in Egypten, und §. 3. Die dabey stehende Jahrzahl ist das Jahr der Urkunde, unter der sie vorkom- §. 4. Verblichene Siegel sind von der hardtischen Feder mit einer Figur bezeichnet, §. 5. Von den Stiftssiegeln der Erz- und Bischöfe wäre noch zu merken, daß sie §. 6. Die Siegel und Wapen der Städte haben wir der schönen Samlung des Herrn §. 7. Die grösten Jnsiegel sind mit O bezeichnet. Die andern haben diese Gestalt No. 1. Runde, wie der gröste Doppelthaler oder Ducaton. 2. Runde, in der Grösse eines starken Thalers. 3. Runde, in der Grösse eines halben Thalers. 4. Viereckigte oder rautenförmige. 5. Elliptische oder länglichtrunde von der ersten Grösse. 6. Elliptische von halber Grösse. 7. Ovale, kleine. 8. Runde ganz kleine. Sigille H h h h
Die II. Tabelle von den Sigillen der Ordens- und andrer geiſtlichen Perſonen nebſt den aͤltern und neuern Sigillen und Wapen der Staͤdte. Vorerinnerung. §. 1. Dieſe Jnfiegel befinden ſich groͤſtentheils unter den clodiſchen Documenten, und ſind §. 2. Einige Ordensſiegel, als die Geburt Chriſti, deſſelben Flucht in Egypten, und §. 3. Die dabey ſtehende Jahrzahl iſt das Jahr der Urkunde, unter der ſie vorkom- §. 4. Verblichene Siegel ſind von der hardtiſchen Feder mit einer Figur bezeichnet, §. 5. Von den Stiftsſiegeln der Erz- und Biſchoͤfe waͤre noch zu merken, daß ſie §. 6. Die Siegel und Wapen der Staͤdte haben wir der ſchoͤnen Samlung des Herrn §. 7. Die groͤſten Jnſiegel ſind mit O bezeichnet. Die andern haben dieſe Geſtalt No. 1. Runde, wie der groͤſte Doppelthaler oder Ducaton. 2. Runde, in der Groͤſſe eines ſtarken Thalers. 3. Runde, in der Groͤſſe eines halben Thalers. 4. Viereckigte oder rautenfoͤrmige. 5. Elliptiſche oder laͤnglichtrunde von der erſten Groͤſſe. 6. Elliptiſche von halber Groͤſſe. 7. Ovale, kleine. 8. Runde ganz kleine. Sigille H h h h
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0321" n="303"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">II.</hi> Tabelle<lb/> von den Sigillen der Ordens- und andrer geiſtlichen<lb/> Perſonen nebſt den aͤltern und neuern Sigillen und Wapen<lb/> der Staͤdte.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vorerinnerung.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>§. 1.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ieſe Jnfiegel befinden ſich groͤſtentheils unter den <hi rendition="#fr">clodiſchen</hi> Documenten, und ſind<lb/> von der geſchickten und genauen Feder des Herrn <hi rendition="#fr">Richards</hi> von der <hi rendition="#fr">Hardt</hi> von den<lb/> Originalen abgeriſſen. Von dieſem in alten Papieren und Urkunden bewanderten<lb/> Man, deſſen Gelehrſamkeit aus ſeinem beliebten Werke: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Holmia litterata,</hi></hi> mit erhellet,<lb/> hat ſchon der <hi rendition="#fr">halliſche</hi> Superintendent D. <hi rendition="#fr">Joh. Michael Heineccius</hi> <hi rendition="#aq">in Syntagm. de<lb/> Veterum Sigillis part. I, c. XIII, §. 12, p.</hi> 155 die erhaltenen Siegel des Herrmeiſters und<lb/> des Hauscomturs von <hi rendition="#fr">Liefland</hi> in Kupfer ſtechen laſſen. Wir haben uns nur der oͤffentli-<lb/> chen Sigille bedienet, die vielen Privatſiegel der alten <hi rendition="#fr">lieflaͤndiſchen</hi> Ritterſchaft aber mit<lb/> Fleis weggelaſſen, weil die meiſten heutigen Nachkommen das alte Wapen ihrer beruͤhm-<lb/> ten Ahnherrn aus der Ordenszeit beibehalten und mehr verzieret haben; welche Samlung der<lb/> Wapen und genealogiſchen Stamtafeln ein eigenes und koſtbares Werk erfordert, in einer<lb/> Chronik aber gar nicht angebracht werden kan.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 2.</head><lb/> <p>Einige Ordensſiegel, als die Geburt Chriſti, deſſelben Flucht in Egypten, und<lb/> dergleichen laſſen ſich kurz beſchreiben. Man ſiehet ſie faſt in allen Kirchengemaͤhlden, oder<lb/> Bilderbibeln. Auch die Kinder kennen ſie aus ihren Evangeliumbuche. Die Andacht der<lb/> damaligen Zeit fand in dieſen bibliſchen Geſchichten und ihrer natuͤrlichen Abbildung ein fuͤr<lb/> ihren geiſtlichen Ordensſtand uͤberaus bequemes Sinbild.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 3.</head><lb/> <p>Die dabey ſtehende Jahrzahl iſt das Jahr der Urkunde, unter der ſie vorkom-<lb/> men. Wo daſſelbe gefehlet, da iſt auch dem Siegel keines beigeſetzet. Jn den neuern<lb/> Zeiten des Ordens ſcheinen die Hauptſiegel unveraͤndert geblieben zu ſeyn, ob ſie gleich in aͤltern<lb/> Zeiten einige Veraͤnderung gelitten. Aus Verſehen des Nachſchreibers ſind die Abbreviatu-<lb/> ren der Moͤnchsſchrift nicht uͤberal beobachtet, ſondern ausgeſchrieben. Dahin gehoͤret auch<lb/> das der Hand ſo gelaͤufige ae, dafuͤr die Moͤnche ein ſchlechtes e gebrauchten.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 4.</head><lb/> <p>Verblichene Siegel ſind von der <hi rendition="#fr">hardtiſchen</hi> Feder mit einer Figur bezeichnet,<lb/> die ſich in ihren ungewiſſen Linien, die noch dazu zertruͤmmert und im Graus lagen, ſo<lb/> ſchwer als gar keine errathen lies. Dieſen durch die Einbildungskraft eine Figur zu geben,<lb/> waͤre zu dreiſt gehandelt; daher man ſie gar weglaſſen: die aber, ſo noch kentbar geſchienen,<lb/> lieber mit algemeinen Ausdruͤcken einer Perſon und eines Heiligen benennen, als ſie genauer<lb/> beſtimmen wollen. Doch haben wir verſchiedene darunter aus einer betraͤchtlichen Menge<lb/> Originalſiegeln ergaͤnzen koͤnnen, die uns zu dieſem Endzweck von geneigter Hand erlaubet<lb/> worden.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 5.</head><lb/> <p>Von den Stiftsſiegeln der Erz- und Biſchoͤfe waͤre noch zu merken, daß ſie<lb/> faſt alle den Biſchofsſtab zur Rechten, das lange Kreuz aber oder den Patriarchenſtab zur<lb/> Linken, beide <hi rendition="#aq">en ſautoir,</hi> haben.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 6.</head><lb/> <p>Die Siegel und Wapen der Staͤdte haben wir der ſchoͤnen Samlung des Herrn<lb/> Obervogts von <hi rendition="#fr">Schievelbein,</hi> und die Wapen der herrmeiſterlichen Familien den ſaubern<lb/> Abzeichnungen des Herrn Buͤrgermeiſters <hi rendition="#fr">Gotthard</hi> von <hi rendition="#fr">Vegeſack</hi> in <hi rendition="#fr">Riga</hi> zu danken.<lb/> Sie ſind hier in der Ordnung angebracht, wie ſie mit vieler Muͤhe haben angeſchaft werden<lb/> koͤnnen. Mit der Zeit kan man eine volſtaͤndige Samlung derſelben hoffen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 7.</head><lb/> <p>Die groͤſten Jnſiegel ſind mit <hi rendition="#aq">O</hi> bezeichnet. Die andern haben dieſe Geſtalt<lb/> und Groͤſſe.</p><lb/> <list> <item>No. 1. Runde, wie der groͤſte Doppelthaler oder Ducaton.</item><lb/> <item>2. Runde, in der Groͤſſe eines ſtarken Thalers.</item><lb/> <item>3. Runde, in der Groͤſſe eines halben Thalers.</item><lb/> <item>4. Viereckigte oder rautenfoͤrmige.</item><lb/> <item>5. Elliptiſche oder laͤnglichtrunde von der erſten Groͤſſe.</item><lb/> <item>6. Elliptiſche von halber Groͤſſe.</item><lb/> <item>7. Ovale, kleine.</item><lb/> <item>8. Runde ganz kleine.</item> </list> </div> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">H h h h</fw> <fw place="bottom" type="catch">Sigille</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [303/0321]
Die II. Tabelle
von den Sigillen der Ordens- und andrer geiſtlichen
Perſonen nebſt den aͤltern und neuern Sigillen und Wapen
der Staͤdte.
Vorerinnerung.
§. 1.
Dieſe Jnfiegel befinden ſich groͤſtentheils unter den clodiſchen Documenten, und ſind
von der geſchickten und genauen Feder des Herrn Richards von der Hardt von den
Originalen abgeriſſen. Von dieſem in alten Papieren und Urkunden bewanderten
Man, deſſen Gelehrſamkeit aus ſeinem beliebten Werke: Holmia litterata, mit erhellet,
hat ſchon der halliſche Superintendent D. Joh. Michael Heineccius in Syntagm. de
Veterum Sigillis part. I, c. XIII, §. 12, p. 155 die erhaltenen Siegel des Herrmeiſters und
des Hauscomturs von Liefland in Kupfer ſtechen laſſen. Wir haben uns nur der oͤffentli-
chen Sigille bedienet, die vielen Privatſiegel der alten lieflaͤndiſchen Ritterſchaft aber mit
Fleis weggelaſſen, weil die meiſten heutigen Nachkommen das alte Wapen ihrer beruͤhm-
ten Ahnherrn aus der Ordenszeit beibehalten und mehr verzieret haben; welche Samlung der
Wapen und genealogiſchen Stamtafeln ein eigenes und koſtbares Werk erfordert, in einer
Chronik aber gar nicht angebracht werden kan.
§. 2.
Einige Ordensſiegel, als die Geburt Chriſti, deſſelben Flucht in Egypten, und
dergleichen laſſen ſich kurz beſchreiben. Man ſiehet ſie faſt in allen Kirchengemaͤhlden, oder
Bilderbibeln. Auch die Kinder kennen ſie aus ihren Evangeliumbuche. Die Andacht der
damaligen Zeit fand in dieſen bibliſchen Geſchichten und ihrer natuͤrlichen Abbildung ein fuͤr
ihren geiſtlichen Ordensſtand uͤberaus bequemes Sinbild.
§. 3.
Die dabey ſtehende Jahrzahl iſt das Jahr der Urkunde, unter der ſie vorkom-
men. Wo daſſelbe gefehlet, da iſt auch dem Siegel keines beigeſetzet. Jn den neuern
Zeiten des Ordens ſcheinen die Hauptſiegel unveraͤndert geblieben zu ſeyn, ob ſie gleich in aͤltern
Zeiten einige Veraͤnderung gelitten. Aus Verſehen des Nachſchreibers ſind die Abbreviatu-
ren der Moͤnchsſchrift nicht uͤberal beobachtet, ſondern ausgeſchrieben. Dahin gehoͤret auch
das der Hand ſo gelaͤufige ae, dafuͤr die Moͤnche ein ſchlechtes e gebrauchten.
§. 4.
Verblichene Siegel ſind von der hardtiſchen Feder mit einer Figur bezeichnet,
die ſich in ihren ungewiſſen Linien, die noch dazu zertruͤmmert und im Graus lagen, ſo
ſchwer als gar keine errathen lies. Dieſen durch die Einbildungskraft eine Figur zu geben,
waͤre zu dreiſt gehandelt; daher man ſie gar weglaſſen: die aber, ſo noch kentbar geſchienen,
lieber mit algemeinen Ausdruͤcken einer Perſon und eines Heiligen benennen, als ſie genauer
beſtimmen wollen. Doch haben wir verſchiedene darunter aus einer betraͤchtlichen Menge
Originalſiegeln ergaͤnzen koͤnnen, die uns zu dieſem Endzweck von geneigter Hand erlaubet
worden.
§. 5.
Von den Stiftsſiegeln der Erz- und Biſchoͤfe waͤre noch zu merken, daß ſie
faſt alle den Biſchofsſtab zur Rechten, das lange Kreuz aber oder den Patriarchenſtab zur
Linken, beide en ſautoir, haben.
§. 6.
Die Siegel und Wapen der Staͤdte haben wir der ſchoͤnen Samlung des Herrn
Obervogts von Schievelbein, und die Wapen der herrmeiſterlichen Familien den ſaubern
Abzeichnungen des Herrn Buͤrgermeiſters Gotthard von Vegeſack in Riga zu danken.
Sie ſind hier in der Ordnung angebracht, wie ſie mit vieler Muͤhe haben angeſchaft werden
koͤnnen. Mit der Zeit kan man eine volſtaͤndige Samlung derſelben hoffen.
§. 7.
Die groͤſten Jnſiegel ſind mit O bezeichnet. Die andern haben dieſe Geſtalt
und Groͤſſe.
No. 1. Runde, wie der groͤſte Doppelthaler oder Ducaton.
2. Runde, in der Groͤſſe eines ſtarken Thalers.
3. Runde, in der Groͤſſe eines halben Thalers.
4. Viereckigte oder rautenfoͤrmige.
5. Elliptiſche oder laͤnglichtrunde von der erſten Groͤſſe.
6. Elliptiſche von halber Groͤſſe.
7. Ovale, kleine.
8. Runde ganz kleine.
Sigille
H h h h
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |