[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Leben und Thaten der liefländischen Ordensmeister, 1561Die Unterwerfung unter Pohlen war also die Frucht aller Gesandschaften, Vilna schwedischer Gelder niedergeleget haben. Weijer bat sich den vierten Theil aus, wenn er Dalen einbekäme. Der König gestand es zu. Hernach bekamen beide nichts, weil nichts da war. Er sas beinahe 6 Jahr zu Rava gefangen, wobey ihm nur 7 Bedienten gelassen wurden, unter welcher Zeit seine Schwester Anna an den Her- zog von Curland war verheirathet worden. Als Christoph 1569 auf freien Fus kam, genos er die Einkünfte von Ratzeburg, denen sein Bruder noch etliche Aem- ter beifügte, und zog eine Pension von etliche 1000 Ducaten, die ihm der R. K. Maximilian der IIte und dessen Thronfolger Rudolph auszahleten. Er vermählte sich mit Friedrichs des Isten Königs in Dännemark Prinzeßin Dorothea, die aber nach 2 Jahren starb. Sein zweites Beilager hielt er 1581 in Stockholm mit hoch- erwehnter Prinzeßin Elisabeth, mit der er eine Prinzeßin gleiches Namens zeugte. Er fuhr mit seiner Gemahlin in Begleitung von 15 Kriegesschiffen nach Wismar, gieng von da nach Gadebusch, und starb endlich im 56 Jahr seines Alters am 4ten Merz 1592 zu Schwerin, alwo ihm Chyträus die Leichenpredigt gehalten. Seine rühmlichen Personalien erzehlt Chyträus S. 839, seine Schicksale in Liefland aber Sturcius in der 2ten und 3ten Oration. Der Herzog Johan Albert von Meck- lenburg schlug gegen den König Sigismund August seinen jungen Prinz an seines Bruders Christophs Stelle zum Coadiutor zu Riga vor, und versprach dem König alle Jahr 4 Monat lang 200 Reuter auf eigne Kosten in Liefland zu halten. Der König aber antwortete ihm aus Petrikow vom 15ten May 1563, daß so wenige Man- schaft zum Schutz des Stifts nichts vorstelle. Der Handel wäre richtig geworden, wenn der Herzog Albert nach den königlichen Anmuthungen nur mit mehrerm Volk heraus gerücket wäre. p) Cautio Radziviliana Prima.
Nicolavs radzivil, Dei gratia in Olika et Nießwictz Dux, Dominus in Kleczko et Grodek, Palatinus Vilnensis, Magni Ducatus, Lithuaniae supremus Marschalcus et Archicancellarius, Brzestensis, Kawnensis, Boriszoviensis et in magna Schawle Capitaneus Generalis etc. Notum testatumque facimus per praesentes litte- ras nostras, vniuersis et singulis, quorum interest, quod cum a Sacra et Serenissi- ma Regia Maiestate Poloniae, Magnoque Duce Litthuaniae, Russiae, terrarum Prussiae, Samogitiae Masoviaeque Domino et Haerede etc. Domino nostri cle- mentissimo, legatione apud Reuerendissimos et Illustrissimos Principes, Do- minum Guilhelmum Dei gratia Archiepiscopum Rigensem, Marchionem Branden- burgensem etc. et Dominum Gothardum Kethlerum, Equestris Ordinis Teutonici in Liuo- Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter, 1561Die Unterwerfung unter Pohlen war alſo die Frucht aller Geſandſchaften, Vilna ſchwediſcher Gelder niedergeleget haben. Weijer bat ſich den vierten Theil aus, wenn er Dalen einbekaͤme. Der Koͤnig geſtand es zu. Hernach bekamen beide nichts, weil nichts da war. Er ſas beinahe 6 Jahr zu Rava gefangen, wobey ihm nur 7 Bedienten gelaſſen wurden, unter welcher Zeit ſeine Schweſter Anna an den Her- zog von Curland war verheirathet worden. Als Chriſtoph 1569 auf freien Fus kam, genos er die Einkuͤnfte von Ratzeburg, denen ſein Bruder noch etliche Aem- ter beifuͤgte, und zog eine Penſion von etliche 1000 Ducaten, die ihm der R. K. Maximilian der IIte und deſſen Thronfolger Rudolph auszahleten. Er vermaͤhlte ſich mit Friedrichs des Iſten Koͤnigs in Daͤnnemark Prinzeßin Dorothea, die aber nach 2 Jahren ſtarb. Sein zweites Beilager hielt er 1581 in Stockholm mit hoch- erwehnter Prinzeßin Eliſabeth, mit der er eine Prinzeßin gleiches Namens zeugte. Er fuhr mit ſeiner Gemahlin in Begleitung von 15 Kriegesſchiffen nach Wismar, gieng von da nach Gadebuſch, und ſtarb endlich im 56 Jahr ſeines Alters am 4ten Merz 1592 zu Schwerin, alwo ihm Chytraͤus die Leichenpredigt gehalten. Seine ruͤhmlichen Perſonalien erzehlt Chytraͤus S. 839, ſeine Schickſale in Liefland aber Sturcius in der 2ten und 3ten Oration. Der Herzog Johan Albert von Meck- lenburg ſchlug gegen den Koͤnig Sigismund Auguſt ſeinen jungen Prinz an ſeines Bruders Chriſtophs Stelle zum Coadiutor zu Riga vor, und verſprach dem Koͤnig alle Jahr 4 Monat lang 200 Reuter auf eigne Koſten in Liefland zu halten. Der Koͤnig aber antwortete ihm aus Petrikow vom 15ten May 1563, daß ſo wenige Man- ſchaft zum Schutz des Stifts nichts vorſtelle. Der Handel waͤre richtig geworden, wenn der Herzog Albert nach den koͤniglichen Anmuthungen nur mit mehrerm Volk heraus geruͤcket waͤre. p) Cautio Radziviliana Prima.
Nicolavs radzivil, Dei gratia in Olika et Nieſzwictz Dux, Dominus in Kleczko et Grodek, Palatinus Vilnenſis, Magni Ducatus, Lithuaniae ſupremus Marſchalcus et Archicancellarius, Brzeſtenſis, Kawnenſis, Boriszovienſis et in magna Schawle Capitaneus Generalis etc. Notum teſtatumque facimus per praeſentes litte- ras noſtras, vniuerſis et ſingulis, quorum intereſt, quod cum a Sacra et Sereniſſi- ma Regia Maieſtate Poloniae, Magnoque Duce Litthuaniae, Ruſſiae, terrarum Pruſſiae, Samogitiae Maſoviaeque Domino et Haerede etc. Domino noſtri cle- mentiſſimo, legatione apud Reuerendiſſimos et Illuſtriſſimos Principes, Do- minum Guilhelmum Dei gratia Archiepiſcopum Rigenſem, Marchionem Branden- burgenſem etc. et Dominum Gothardum Kethlerum, Equeſtris Ordinis Teutonici in Liuo- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0288" n="270"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,</hi> </fw><lb/> <note place="left">1561</note> <p>Die Unterwerfung unter <hi rendition="#fr">Pohlen</hi> war alſo die Frucht aller Geſandſchaften,<lb/> mit welchen die <hi rendition="#fr">Lieflaͤnder</hi> einige Jahr her alle Reichstage und Landesverſamlun-<lb/> gen zu <hi rendition="#fr">Cracau, Peterkau, Warſchau, Parſchoff, Lublin, Vilna</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Grodno</hi> beſchicket hatten. 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Leben und Thaten der lieflaͤndiſchen Ordensmeiſter,
Die Unterwerfung unter Pohlen war alſo die Frucht aller Geſandſchaften,
mit welchen die Lieflaͤnder einige Jahr her alle Reichstage und Landesverſamlun-
gen zu Cracau, Peterkau, Warſchau, Parſchoff, Lublin, Vilna
und Grodno beſchicket hatten. Sie war der ganze Troſt, welchen der koͤnigli-
che Gevolmaͤchtigte Nicolaus Radzivil in Begleitung etlicher 100 pohlni-
ſcher Reuter nach Liefland uͤberbrachte. Dieſer gar gnaͤdige, anſehnliche und
beliebte Herr ruͤckte mit dem grosmuͤthigſten Anerbieten koͤniglicher Huld und Huͤl-
fe vor Riga, ſchlug ſein Hoflager auf Kellers Acker auf, und verſicherte aufs
edelmuͤthigſte, der Stadt auf alle ihr Anſuchen die koͤnigliche Einwilligung zu
ſchaffen, welchen Vorſtellungen des Radzivils der Herr Meiſter durch ſein An-
ſehen und ſanftes Zureden noch mehrern Eingang verſchafte. Auf ſolches gefaͤlli-
ge Verſprechen, erlaubte ihm der Rath die Stadt durchzureiten und alles in Au-
genſchein zu nehmen. Die Armenier, Tuͤrken, Tatern, Ukrainer, Ruſ-
ſen, Wallachen, Deutſchen, Pohlen und Litthauer, und wer weis
was ſonſt noch fuͤr Fremde Nationen, die unter dieſem Gefolge waren, machten
bey ihrem Einzuge mit Gewehr, Kleidung, Muſik und Waffen ein ſo ungewohn-
tes Aufſehen, daß ſich der gemeine Man darin vergafte, die Buͤrger aber nicht
ohne naſſe Augen dieſen ihrer Freiheit drohenden Aufzug mit anſahen. Radzi-
vil bezog hierauf ſein Hoflager wieder, und begab ſich zum Koͤnige, nachdem er
der Stadt unterm 8ten September die ſo genante erſte radziviliſche Caution
ausgeſtellet, und ihr die Freiheit von der roͤmiſchen Reichsacht, die Beibehal-
tung der evangeliſchen Religion und die Beſtaͤtigung ihrer Privilegien bis zur
weitern Erlaͤuterung des Koͤnigs verſiegelt hatte p).
Vilna
o)
p) Cautio Radziviliana Prima.
Nicolavs radzivil, Dei gratia in Olika et Nieſzwictz Dux, Dominus in
Kleczko et Grodek, Palatinus Vilnenſis, Magni Ducatus, Lithuaniae ſupremus
Marſchalcus et Archicancellarius, Brzeſtenſis, Kawnenſis, Boriszovienſis et in magna
Schawle Capitaneus Generalis etc. Notum teſtatumque facimus per praeſentes litte-
ras noſtras, vniuerſis et ſingulis, quorum intereſt, quod cum a Sacra et Sereniſſi-
ma Regia Maieſtate Poloniae, Magnoque Duce Litthuaniae, Ruſſiae, terrarum
Pruſſiae, Samogitiae Maſoviaeque Domino et Haerede etc. Domino noſtri cle-
mentiſſimo, legatione apud Reuerendiſſimos et Illuſtriſſimos Principes, Do-
minum Guilhelmum Dei gratia Archiepiſcopum Rigenſem, Marchionem Branden-
burgenſem etc. et Dominum Gothardum Kethlerum, Equeſtris Ordinis Teutonici in
Liuo-
o) ſchwediſcher Gelder niedergeleget haben. Weijer bat ſich den vierten Theil aus,
wenn er Dalen einbekaͤme. Der Koͤnig geſtand es zu. Hernach bekamen beide nichts,
weil nichts da war. Er ſas beinahe 6 Jahr zu Rava gefangen, wobey ihm nur
7 Bedienten gelaſſen wurden, unter welcher Zeit ſeine Schweſter Anna an den Her-
zog von Curland war verheirathet worden. Als Chriſtoph 1569 auf freien Fus
kam, genos er die Einkuͤnfte von Ratzeburg, denen ſein Bruder noch etliche Aem-
ter beifuͤgte, und zog eine Penſion von etliche 1000 Ducaten, die ihm der R. K.
Maximilian der IIte und deſſen Thronfolger Rudolph auszahleten. Er vermaͤhlte
ſich mit Friedrichs des Iſten Koͤnigs in Daͤnnemark Prinzeßin Dorothea, die aber
nach 2 Jahren ſtarb. Sein zweites Beilager hielt er 1581 in Stockholm mit hoch-
erwehnter Prinzeßin Eliſabeth, mit der er eine Prinzeßin gleiches Namens zeugte.
Er fuhr mit ſeiner Gemahlin in Begleitung von 15 Kriegesſchiffen nach Wismar,
gieng von da nach Gadebuſch, und ſtarb endlich im 56 Jahr ſeines Alters am 4ten
Merz 1592 zu Schwerin, alwo ihm Chytraͤus die Leichenpredigt gehalten. Seine
ruͤhmlichen Perſonalien erzehlt Chytraͤus S. 839, ſeine Schickſale in Liefland aber
Sturcius in der 2ten und 3ten Oration. Der Herzog Johan Albert von Meck-
lenburg ſchlug gegen den Koͤnig Sigismund Auguſt ſeinen jungen Prinz an ſeines
Bruders Chriſtophs Stelle zum Coadiutor zu Riga vor, und verſprach dem Koͤnig
alle Jahr 4 Monat lang 200 Reuter auf eigne Koſten in Liefland zu halten. Der
Koͤnig aber antwortete ihm aus Petrikow vom 15ten May 1563, daß ſo wenige Man-
ſchaft zum Schutz des Stifts nichts vorſtelle. Der Handel waͤre richtig geworden,
wenn der Herzog Albert nach den koͤniglichen Anmuthungen nur mit mehrerm Volk
heraus geruͤcket waͤre.
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