[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Erzb. Thom. Schöning. zur Zeit der Reg. Wolther v. Plettenberg. Der Coadiutor Wilhelm suchte mit Ernst den Verdacht von sich abzuleh-1533 lehrer sülvigen Stadt luts Segel und Brefe afgetreden und verlahten, und als die ietzund upt nye vertekent und befestiget iß, wo hernah geschreven steit, nemblick van der Misse an- thogaende beth up de Olter Strowte nah Vermöge Mutinensis Linien Richte durch de Wiltnisse up en Krutzkuhle beth up en ander Krutzkuhle mit Kahlen gefüllet, von der Kuhlen recht tho gaende bet an en Flehte, genömet Altse, darby ene Kuhle mit Kah- len gefullet, von der över dat Flet tho gaende beth an en ander Kuhle mit Kahlen ge- fullet, und dar de Richte beth an enen Ekenböme, dar sick de Semgaller Aha mit der Babat halse tho hope föget, mit einem Krutz getekent, beneffen einer Krutzkuhlen mit Kahlen gefullet, mit dem Bescheide, dat Prüß de Buer an der Semgaller Aha geseten und sine Nachkommen uth Begunstigung von der Stadt Riga edder den Land- vageden dersülvigen Stadt, edder wenn desülvigen so dant befehlen und uplegen wer- den, alle Jahr hebben, bören und haben soll an dem Orde, dar he idt Hoy vorhen in dem Landkyve tho schlan plagh eine Koye Hoyes von theyen Fadenen unverfelschet. Aver der Fischeryen halven is geschlaten, dat alle Strenge und Helse, so uth der Semigaller Aha in de Babat- See gahn, und also wederum von nu an tho allen thokamenden Tyden, sollen geschloten und verbaden tho fischen mit watterley Jnstru- menten und Retschap, id sie von allen Parten buten der gerörden Strengen und Hel- sen, nemblik de frye wide Babat-See soll und mag frye sin van allen Syden mit al- lerley Jnstrument und Retschop tho fischen. Jd hebben sick ock de obgerörten Parten sampt und beneffen dem hochwürdigen Her Meister tho Lyfland hierinnen vorbehal- den, dat se, wenner id de Nothdorft tho ehrliken Gastbaden edder sunst erfordert, de de fry hebben mögen in den gerörden Helsen und Strengen tho thoende, und kener van dersülvigen erer herschaft Buren in demsülvigen Schine darna darin tho stecken. Jn der Semigaller Aha sall und mag man van allen Parten frie und unbehin- dert fischen, dat ganze Jahr durch und durch uthgenamen int erste Vorjahre de Tyd bver Rodöyen Fangest, so up desülvige Tydt in der Schlokebecke plegt, tho to gaen, binnen welcker Tydt niemandt in der Semgaller Aha fischen sall mit watterley Ret- schap, welcker Rodoygen fang up högeste veertyn Dage plegt tho gaen, dergeliken mit dem Schnepelfang in der Semigaller Aha nah den olden tho holden vndt tho bliven, buthen welcker Rodoygen fangs en ider van allen Parten in der Semigaller Aha sine Wahden uptheen mag an beiden Oeveren, wo ehm dat drechtig und beqvem werd syn ohne Behinderun- ge, in der Semigaller Aha und dem Babat-See nah obgerörter Wise tho fischen, de iennen den id nahdem Olden dersülvigeft geböhret. Nemblick, dat hochgemelten Hern Meisters Buren um de Schlockesche Becke wohnhaftig des Ehrwürdigen Herrn Landmarschalcks Bu- ren im Gebede thor Mitow und de Stadt Buren und kene andern sineß darin thostaden. De Wahden, Raggen und Nette ein ider nicht lenger tho siende dan veer und ver- tigh Fadene, des Ehrwürdigen Herrn und Landmarschalcks Fischmeister und der Stadt Landknechte frye tho siende, enes idern Parten Wahden, Raggen und Nette tho be- sichtigen, und wohr Gebreke gefunden, desulvigen Wahde, Ragge und Nette antho- holden, welkere man in deß Herschop, dar de Gebreke by beschlagen, bringen sall und de Gebreke, anthögen, welkere Herschap mit gebürliker Strafe ungesumet darin sehen sall. De Overtreter aller desser obgerörten Ordnunge und Verenunge von enes idern Herschap mit Ernste und höchste tho strafen. Unterhandelers deser obgenendten Vereninge sind gewesen von wegen des Ehrwürdi- gen Hern Landmarschalks de Wehrdigen, Erbaren, Vesten, Achtbaren und Wolgeler- de Herr Everdt von Schuren, Huscomthur zu Riga, Hr. Steffen von Wester- ney, Havetmann thor Mitow Dutsches Ordens, Hilbrandt von Brockhusen, Hinrich Lambsdorff, Evert von der Hoffe, Henricus Steenhuus, Schotte Mengde Secretarius, Barthold van Grunde Landknecht, Matthias Pael Fisch- meister thor Mitow; van wegen der Stadt Riga de Ersamen, Wysen und Wolge- lerde Herde Hinrich Vlenbrock Bürgermeister, Herr Berthold Friedrichs Rath- mann, Landvogde, Magister Johann Lohmüller*) Syndicus, Johann Giseler Se- *) Dieser brave Man begab sich in die Dienste des Marggraf Albrechts zu Brandenburg nach Preussen, welches bey der Stadt eine kleine Eifersucht erweckte. Doch Heinrich Ulenbruck und E e e 2
Erzb. Thom. Schoͤning. zur Zeit der Reg. Wolther v. Plettenberg. Der Coadiutor Wilhelm ſuchte mit Ernſt den Verdacht von ſich abzuleh-1533 lehrer ſuͤlvigen Stadt luts Segel und Brefe afgetreden und verlahten, und als die ietzund upt nye vertekent und befeſtiget iß, wo hernah geſchreven ſteit, nemblick van der Miſſe an- thogaende beth up de Olter Strowte nah Vermoͤge Mutinenſis Linien Richte durch de Wiltniſſe up en Krutzkuhle beth up en ander Krutzkuhle mit Kahlen gefuͤllet, von der Kuhlen recht tho gaende bet an en Flehte, genoͤmet Altſe, darby ene Kuhle mit Kah- len gefullet, von der oͤver dat Flet tho gaende beth an en ander Kuhle mit Kahlen ge- fullet, und dar de Richte beth an enen Ekenboͤme, dar ſick de Semgaller Aha mit der Babat halſe tho hope foͤget, mit einem Krutz getekent, beneffen einer Krutzkuhlen mit Kahlen gefullet, mit dem Beſcheide, dat Pruͤß de Buer an der Semgaller Aha geſeten und ſine Nachkommen uth Begunſtigung von der Stadt Riga edder den Land- vageden derſuͤlvigen Stadt, edder wenn deſuͤlvigen ſo dant befehlen und uplegen wer- den, alle Jahr hebben, boͤren und haben ſoll an dem Orde, dar he idt Hoy vorhen in dem Landkyve tho ſchlan plagh eine Koye Hoyes von theyen Fadenen unverfelſchet. Aver der Fiſcheryen halven is geſchlaten, dat alle Strenge und Helſe, ſo uth der Semigaller Aha in de Babat- See gahn, und alſo wederum von nu an tho allen thokamenden Tyden, ſollen geſchloten und verbaden tho fiſchen mit watterley Jnſtru- menten und Retſchap, id ſie von allen Parten buten der geroͤrden Strengen und Hel- ſen, nemblik de frye wide Babat-See ſoll und mag frye ſin van allen Syden mit al- lerley Jnſtrument und Retſchop tho fiſchen. Jd hebben ſick ock de obgeroͤrten Parten ſampt und beneffen dem hochwuͤrdigen Her Meiſter tho Lyfland hierinnen vorbehal- den, dat ſe, wenner id de Nothdorft tho ehrliken Gaſtbaden edder ſunſt erfordert, de de fry hebben moͤgen in den geroͤrden Helſen und Strengen tho thoende, und kener van derſuͤlvigen erer herſchaft Buren in demſuͤlvigen Schine darna darin tho ſtecken. Jn der Semigaller Aha ſall und mag man van allen Parten frie und unbehin- dert fiſchen, dat ganze Jahr durch und durch uthgenamen int erſte Vorjahre de Tyd bver Rodoͤyen Fangeſt, ſo up deſuͤlvige Tydt in der Schlokebecke plegt, tho to gaen, binnen welcker Tydt niemandt in der Semgaller Aha fiſchen ſall mit watterley Ret- ſchap, welcker Rodoygen fang up hoͤgeſte veertyn Dage plegt tho gaen, dergeliken mit dem Schnepelfang in der Semigaller Aha nah den olden tho holden vndt tho bliven, buthen welcker Rodoygen fangs en ider van allen Parten in der Semigaller Aha ſine Wahden uptheen mag an beiden Oeveren, wo ehm dat drechtig und beqvem werd ſyn ohne Behinderun- ge, in der Semigaller Aha und dem Babat-See nah obgeroͤrter Wiſe tho fiſchen, de iennen den id nahdem Olden derſuͤlvigeft geboͤhret. Nemblick, dat hochgemelten Hern Meiſters Buren um de Schlockeſche Becke wohnhaftig des Ehrwuͤrdigen Herrn Landmarſchalcks Bu- ren im Gebede thor Mitow und de Stadt Buren und kene andern ſineß darin thoſtaden. De Wahden, Raggen und Nette ein ider nicht lenger tho ſiende dan veer und ver- tigh Fadene, des Ehrwuͤrdigen Herrn und Landmarſchalcks Fiſchmeiſter und der Stadt Landknechte frye tho ſiende, enes idern Parten Wahden, Raggen und Nette tho be- ſichtigen, und wohr Gebreke gefunden, deſulvigen Wahde, Ragge und Nette antho- holden, welkere man in deß Herſchop, dar de Gebreke by beſchlagen, bringen ſall und de Gebreke, anthoͤgen, welkere Herſchap mit gebuͤrliker Strafe ungeſumet darin ſehen ſall. De Overtreter aller deſſer obgeroͤrten Ordnunge und Verenunge von enes idern Herſchap mit Ernſte und hoͤchſte tho ſtrafen. Unterhandelers deſer obgenendten Vereninge ſind geweſen von wegen des Ehrwuͤrdi- gen Hern Landmarſchalks de Wehrdigen, Erbaren, Veſten, Achtbaren und Wolgeler- de Herr Everdt von Schuren, Huscomthur zu Riga, Hr. Steffen von Weſter- ney, Havetmann thor Mitow Dutſches Ordens, Hilbrandt von Brockhuſen, Hinrich Lambsdorff, Evert von der Hoffe, Henricus Steenhuus, Schotte Mengde Secretarius, Barthold van Grunde Landknecht, Matthias Pael Fiſch- meiſter thor Mitow; van wegen der Stadt Riga de Erſamen, Wyſen und Wolge- lerde Herde Hinrich Vlenbrock Buͤrgermeiſter, Herr Berthold Friedrichs Rath- mann, Landvogde, Magiſter Johann Lohmuͤller*) Syndicus, Johann Giſeler Se- *) Dieſer brave Man begab ſich in die Dienſte des Marggraf Albrechts zu Brandenburg nach Preuſſen, welches bey der Stadt eine kleine Eiferſucht erweckte. Doch Heinrich Ulenbruck und E e e 2
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Erzb. Thom. Schoͤning. zur Zeit der Reg. Wolther v. Plettenberg.
Der Coadiutor Wilhelm ſuchte mit Ernſt den Verdacht von ſich abzuleh-
nen, den man bisher gegen ſeinen hohen Stand gefaſſet, und verband ſich daher
mit den Staͤnden, mit geſamten Kraͤften uͤber den Schriften alten und neuen Te-
ſtaments zu halten, das Wort GOttes lauter verkuͤndigen zu laſſen, und die Jr-
lehrer
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1533
w) ſuͤlvigen Stadt luts Segel und Brefe afgetreden und verlahten, und als die ietzund upt
nye vertekent und befeſtiget iß, wo hernah geſchreven ſteit, nemblick van der Miſſe an-
thogaende beth up de Olter Strowte nah Vermoͤge Mutinenſis Linien Richte durch de
Wiltniſſe up en Krutzkuhle beth up en ander Krutzkuhle mit Kahlen gefuͤllet, von der
Kuhlen recht tho gaende bet an en Flehte, genoͤmet Altſe, darby ene Kuhle mit Kah-
len gefullet, von der oͤver dat Flet tho gaende beth an en ander Kuhle mit Kahlen ge-
fullet, und dar de Richte beth an enen Ekenboͤme, dar ſick de Semgaller Aha mit
der Babat halſe tho hope foͤget, mit einem Krutz getekent, beneffen einer Krutzkuhlen
mit Kahlen gefullet, mit dem Beſcheide, dat Pruͤß de Buer an der Semgaller Aha
geſeten und ſine Nachkommen uth Begunſtigung von der Stadt Riga edder den Land-
vageden derſuͤlvigen Stadt, edder wenn deſuͤlvigen ſo dant befehlen und uplegen wer-
den, alle Jahr hebben, boͤren und haben ſoll an dem Orde, dar he idt Hoy vorhen in
dem Landkyve tho ſchlan plagh eine Koye Hoyes von theyen Fadenen unverfelſchet.
Aver der Fiſcheryen halven is geſchlaten, dat alle Strenge und Helſe, ſo uth der
Semigaller Aha in de Babat- See gahn, und alſo wederum von nu an tho allen
thokamenden Tyden, ſollen geſchloten und verbaden tho fiſchen mit watterley Jnſtru-
menten und Retſchap, id ſie von allen Parten buten der geroͤrden Strengen und Hel-
ſen, nemblik de frye wide Babat-See ſoll und mag frye ſin van allen Syden mit al-
lerley Jnſtrument und Retſchop tho fiſchen. Jd hebben ſick ock de obgeroͤrten Parten
ſampt und beneffen dem hochwuͤrdigen Her Meiſter tho Lyfland hierinnen vorbehal-
den, dat ſe, wenner id de Nothdorft tho ehrliken Gaſtbaden edder ſunſt erfordert, de
de fry hebben moͤgen in den geroͤrden Helſen und Strengen tho thoende, und kener
van derſuͤlvigen erer herſchaft Buren in demſuͤlvigen Schine darna darin tho ſtecken.
Jn der Semigaller Aha ſall und mag man van allen Parten frie und unbehin-
dert fiſchen, dat ganze Jahr durch und durch uthgenamen int erſte Vorjahre de Tyd
bver Rodoͤyen Fangeſt, ſo up deſuͤlvige Tydt in der Schlokebecke plegt, tho to gaen,
binnen welcker Tydt niemandt in der Semgaller Aha fiſchen ſall mit watterley Ret-
ſchap, welcker Rodoygen fang up hoͤgeſte veertyn Dage plegt tho gaen, dergeliken mit dem
Schnepelfang in der Semigaller Aha nah den olden tho holden vndt tho bliven, buthen
welcker Rodoygen fangs en ider van allen Parten in der Semigaller Aha ſine Wahden
uptheen mag an beiden Oeveren, wo ehm dat drechtig und beqvem werd ſyn ohne Behinderun-
ge, in der Semigaller Aha und dem Babat-See nah obgeroͤrter Wiſe tho fiſchen, de iennen
den id nahdem Olden derſuͤlvigeft geboͤhret. Nemblick, dat hochgemelten Hern Meiſters
Buren um de Schlockeſche Becke wohnhaftig des Ehrwuͤrdigen Herrn Landmarſchalcks Bu-
ren im Gebede thor Mitow und de Stadt Buren und kene andern ſineß darin thoſtaden.
De Wahden, Raggen und Nette ein ider nicht lenger tho ſiende dan veer und ver-
tigh Fadene, des Ehrwuͤrdigen Herrn und Landmarſchalcks Fiſchmeiſter und der Stadt
Landknechte frye tho ſiende, enes idern Parten Wahden, Raggen und Nette tho be-
ſichtigen, und wohr Gebreke gefunden, deſulvigen Wahde, Ragge und Nette antho-
holden, welkere man in deß Herſchop, dar de Gebreke by beſchlagen, bringen ſall und
de Gebreke, anthoͤgen, welkere Herſchap mit gebuͤrliker Strafe ungeſumet darin ſehen
ſall. De Overtreter aller deſſer obgeroͤrten Ordnunge und Verenunge von enes idern
Herſchap mit Ernſte und hoͤchſte tho ſtrafen.
Unterhandelers deſer obgenendten Vereninge ſind geweſen von wegen des Ehrwuͤrdi-
gen Hern Landmarſchalks de Wehrdigen, Erbaren, Veſten, Achtbaren und Wolgeler-
de Herr Everdt von Schuren, Huscomthur zu Riga, Hr. Steffen von Weſter-
ney, Havetmann thor Mitow Dutſches Ordens, Hilbrandt von Brockhuſen,
Hinrich Lambsdorff, Evert von der Hoffe, Henricus Steenhuus, Schotte
Mengde Secretarius, Barthold van Grunde Landknecht, Matthias Pael Fiſch-
meiſter thor Mitow; van wegen der Stadt Riga de Erſamen, Wyſen und Wolge-
lerde Herde Hinrich Vlenbrock Buͤrgermeiſter, Herr Berthold Friedrichs Rath-
mann, Landvogde, Magiſter Johann Lohmuͤller *) Syndicus, Johann Giſeler
Se-
*) Dieſer brave Man begab ſich in die Dienſte des Marggraf Albrechts zu Brandenburg nach
Preuſſen, welches bey der Stadt eine kleine Eiferſucht erweckte. Doch Heinrich Ulenbruck
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