[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Andrer Theil. Halle (Saale), 1753.Erzb. Joh. Habundi. zur Zeit der Reg. Sif. Landers v. Spanheim. bey Verlust des Tuchs. Zum dritten, kein Bürger oder Fremder sol das bessere1418und überwichtige Geld von dem leichtern und schlechtern um Gewinstes willen ab- sondern, bey Verlust des hanseeischen Privilegii. Zum vierten, kein Kaufman oder Schiffer sol Getreide (bladum)*) kaufen, ehe es gewachsen, noch Ström- linge (alleca Strumlin)**) vor dem Fang oder Tuch vor dem Weben bey Strafe 10 Mark. Zum fünften, kein Schiffer darf sein Schif überladen bey Strafe der Ersetzung des Schadens; und wenn auch kein Schade daraus entstünde, sol er dafür doch keine Fracht erhalten. Zum sechsten, kein Schiffer sol nach Martini in die See gehen oder vor Petri Stuhlfeier aus dem Winterhafen segeln, ausser die Bier- und Heringsschiffe, die noch nach St. Nicolai befrachtet und schon auf Mariä Reinigung aus den Hafen gelassen werden können c). Diesem Sifert hat die Stadt Pernaw etliche ihrer schönsten Privilegien Nachdem der Erzbischof Johannes der VIte, der Stadt Riga unter an-1421 Der Ordensmeister legte in Revel etliche Jrrungen zwischen der Stadt1422 Der Erzbischof Johan starb in diesem Jahr zu Ronneburg und ward zu1243 Mitwochs nach Jubilate schickte der Kaiser Sigismund dem Erzbischof1424 dung *) Bladum heist eigentlich Rocken. Ein mehrers hat Hartknoch beim Duisb. S. 10, not. g) da- von angemerkt. **) Strömlinge sind eine Art von Heringen, und werden sowol eingesalzen als geräuchert. Sie fallen etwas kleiner als die gewöhnlichen Heringe, und theilen sich in verschiedene Geschlechter. Die Kü- sten der Ostsee wimmeln von diesem Fisch, und mehr als eine Million Menschen müssen sich da- von den meisten Theil des Jahrs erhalten. Ehe der schottische Heringsfang empor kam, wur- den diese Fische aus der Ostsee geholet, und nach fremden Ländern verführet. Daher vielleicht die Erzehlung ihren Ursprung hat, daß die Hermge ihren Zug nach der Nordsee genommen, da doch die Ostsee keinen Mangel daran hat, ob sie gleich nicht mehr verführet werden. c) Cranz irret sich also, wenn er die Veranlassung dieser Verordnung so späte in der
Verunglückung eines lübischen Schifs sucht, das 1468 auf seiner Reise nach Revel in den Scheeren von Schweden und Finnland gescheitert, wobey die ganze Ladung an Waaren verloren gegangen, und ausser den Schifleuten bey 200 Seelen alt und jung umgekommen. Ueberhaupt sind diese Gesetze nicht lange von Gültigkeit gewesen. Erzb. Joh. Habundi. zur Zeit der Reg. Sif. Landers v. Spanheim. bey Verluſt des Tuchs. Zum dritten, kein Buͤrger oder Fremder ſol das beſſere1418und uͤberwichtige Geld von dem leichtern und ſchlechtern um Gewinſtes willen ab- ſondern, bey Verluſt des hanſeeiſchen Privilegii. Zum vierten, kein Kaufman oder Schiffer ſol Getreide (bladum)*) kaufen, ehe es gewachſen, noch Stroͤm- linge (alleca Strumlin)**) vor dem Fang oder Tuch vor dem Weben bey Strafe 10 Mark. Zum fuͤnften, kein Schiffer darf ſein Schif uͤberladen bey Strafe der Erſetzung des Schadens; und wenn auch kein Schade daraus entſtuͤnde, ſol er dafuͤr doch keine Fracht erhalten. Zum ſechſten, kein Schiffer ſol nach Martini in die See gehen oder vor Petri Stuhlfeier aus dem Winterhafen ſegeln, auſſer die Bier- und Heringsſchiffe, die noch nach St. Nicolai befrachtet und ſchon auf Mariaͤ Reinigung aus den Hafen gelaſſen werden koͤnnen c). Dieſem Sifert hat die Stadt Pernaw etliche ihrer ſchoͤnſten Privilegien Nachdem der Erzbiſchof Johannes der VIte, der Stadt Riga unter an-1421 Der Ordensmeiſter legte in Revel etliche Jrrungen zwiſchen der Stadt1422 Der Erzbiſchof Johan ſtarb in dieſem Jahr zu Ronneburg und ward zu1243 Mitwochs nach Jubilate ſchickte der Kaiſer Sigismund dem Erzbiſchof1424 dung *) Bladum heiſt eigentlich Rocken. Ein mehrers hat Hartknoch beim Duisb. S. 10, not. g) da- von angemerkt. **) Stroͤmlinge ſind eine Art von Heringen, und werden ſowol eingeſalzen als geraͤuchert. Sie fallen etwas kleiner als die gewoͤhnlichen Heringe, und theilen ſich in verſchiedene Geſchlechter. Die Kuͤ- ſten der Oſtſee wimmeln von dieſem Fiſch, und mehr als eine Million Menſchen muͤſſen ſich da- von den meiſten Theil des Jahrs erhalten. Ehe der ſchottiſche Heringsfang empor kam, wur- den dieſe Fiſche aus der Oſtſee geholet, und nach fremden Laͤndern verfuͤhret. Daher vielleicht die Erzehlung ihren Urſprung hat, daß die Hermge ihren Zug nach der Nordſee genommen, da doch die Oſtſee keinen Mangel daran hat, ob ſie gleich nicht mehr verfuͤhret werden. c) Cranz irret ſich alſo, wenn er die Veranlaſſung dieſer Verordnung ſo ſpaͤte in der
Verungluͤckung eines luͤbiſchen Schifs ſucht, das 1468 auf ſeiner Reiſe nach Revel in den Scheeren von Schweden und Finnland geſcheitert, wobey die ganze Ladung an Waaren verloren gegangen, und auſſer den Schifleuten bey 200 Seelen alt und jung umgekommen. Ueberhaupt ſind dieſe Geſetze nicht lange von Guͤltigkeit geweſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0143" n="125"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erzb. Joh. Habundi. zur Zeit der Reg. Sif. Landers v. Spanheim.</hi></fw><lb/> bey Verluſt des Tuchs. Zum dritten, kein Buͤrger oder Fremder ſol das beſſere<note place="right">1418</note><lb/> und uͤberwichtige Geld von dem leichtern und ſchlechtern um Gewinſtes willen ab-<lb/> ſondern, bey Verluſt des hanſeeiſchen Privilegii. Zum vierten, kein Kaufman<lb/> oder Schiffer ſol Getreide (<hi rendition="#aq">bladum</hi>)<note place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">Bladum</hi> heiſt eigentlich Rocken. 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Erzb. Joh. Habundi. zur Zeit der Reg. Sif. Landers v. Spanheim.
bey Verluſt des Tuchs. Zum dritten, kein Buͤrger oder Fremder ſol das beſſere
und uͤberwichtige Geld von dem leichtern und ſchlechtern um Gewinſtes willen ab-
ſondern, bey Verluſt des hanſeeiſchen Privilegii. Zum vierten, kein Kaufman
oder Schiffer ſol Getreide (bladum) *) kaufen, ehe es gewachſen, noch Stroͤm-
linge (alleca Strumlin) **) vor dem Fang oder Tuch vor dem Weben bey Strafe
10 Mark. Zum fuͤnften, kein Schiffer darf ſein Schif uͤberladen bey Strafe der
Erſetzung des Schadens; und wenn auch kein Schade daraus entſtuͤnde, ſol er
dafuͤr doch keine Fracht erhalten. Zum ſechſten, kein Schiffer ſol nach Martini
in die See gehen oder vor Petri Stuhlfeier aus dem Winterhafen ſegeln, auſſer
die Bier- und Heringsſchiffe, die noch nach St. Nicolai befrachtet und ſchon
auf Mariaͤ Reinigung aus den Hafen gelaſſen werden koͤnnen c).
1418
Dieſem Sifert hat die Stadt Pernaw etliche ihrer ſchoͤnſten Privilegien
zu danken. Er ſandte auch ſeine Boten, nemlich den Comtur von Vellin, Gos-
win, und den Vogt von der Narve, Herman, ſamt ihrer Geſelſchaft, an den
Groskoͤnig Waßili Demetrowitz, an den Koͤnig Conſtantin Demetro-
witz, an den Erzbiſchof und die ganze Gemeine zu Nogarden. Die Ruſſen
ſandten den Kneſen Feodor Petrowitz nebſt andern erfahrnen Handelsleuten
nach dem narviſchen Bache, die Grenzen einzurichten und die Handlung mit
Liefland in Richtigkeit zu bringen. Der Landmarſchal Walrabe, der revel-
ſche Comtur Didrich und Joh. Vogt zu Wenden, haben dieſen Vergleich
unter Kuͤſſung des Kreutzes beſchworen, an welchen 6 Siegel gehaͤngt worden.
Nachdem der Erzbiſchof Johannes der VIte, der Stadt Riga unter an-
dern die alte Freiheit zu muͤnzen und ihre Freiheiten, Rechte und Gnadenbriefe al-
le mit einander und jeden insbeſondere 5 Tage vor Urbani zu Lemſel beſtaͤtiget
hatte, ſo uͤbergab der Rath dem Propſt, Dechanten und Kapitel eine Monſtranz
von reinem Golde, reich mit Perlen beſetzt, die Wendele von Pithofere zum
Nutzen dieſer Kirche machen laſſen. Freitags nach Bonifacius.
1421
Der Ordensmeiſter legte in Revel etliche Jrrungen zwiſchen der Stadt
und dem Jungfernkloſter in der Guͤte bey.
1422
Der Erzbiſchof Johan ſtarb in dieſem Jahr zu Ronneburg und ward zu
Riga im Dom begraben. Nach ihm kam der ehmals geweſene rigiſche Dom-
propſt Henning Scharfenberg, welcher ſeine Jnveſtitur vom Papſt Mar-
tin dem Vten am 11ten October im 7ten Jahr ſeiner Regierung erhielt, und ganz
unrichtig in einer alten geſchriebenen Chronik von Preuſſen Heinrich von Ber-
bohm genennet wird. Weil ihn das Kapitel einmaͤchtig gewehlet, ſo gieng der
Papſt ſchwer an das Jawort.
1243
Mitwochs nach Jubilate ſchickte der Kaiſer Sigismund dem Erzbiſchof
zu Riga und andern Praͤlaten in Preuſſen und Liefland aus Blindenburg
die geſchaͤrfte Erinnerung zu, daß ſie die Hochmeiſter in Preuſſen und Liefland
an ihren Rechten und Handfeſten nicht kraͤnken ſolten, ſo lieb ihnen die Vermei-
dung
1424
*) Bladum heiſt eigentlich Rocken. Ein mehrers hat Hartknoch beim Duisb. S. 10, not. g) da-
von angemerkt.
**) Stroͤmlinge ſind eine Art von Heringen, und werden ſowol eingeſalzen als geraͤuchert. Sie fallen
etwas kleiner als die gewoͤhnlichen Heringe, und theilen ſich in verſchiedene Geſchlechter. Die Kuͤ-
ſten der Oſtſee wimmeln von dieſem Fiſch, und mehr als eine Million Menſchen muͤſſen ſich da-
von den meiſten Theil des Jahrs erhalten. Ehe der ſchottiſche Heringsfang empor kam, wur-
den dieſe Fiſche aus der Oſtſee geholet, und nach fremden Laͤndern verfuͤhret. Daher vielleicht
die Erzehlung ihren Urſprung hat, daß die Hermge ihren Zug nach der Nordſee genommen, da
doch die Oſtſee keinen Mangel daran hat, ob ſie gleich nicht mehr verfuͤhret werden.
c) Cranz irret ſich alſo, wenn er die Veranlaſſung dieſer Verordnung ſo ſpaͤte in der
Verungluͤckung eines luͤbiſchen Schifs ſucht, das 1468 auf ſeiner Reiſe nach Revel in den
Scheeren von Schweden und Finnland geſcheitert, wobey die ganze Ladung an
Waaren verloren gegangen, und auſſer den Schifleuten bey 200 Seelen alt und jung
umgekommen. Ueberhaupt ſind dieſe Geſetze nicht lange von Guͤltigkeit geweſen.
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