Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.allein. Der Fall ereignet sich allezeit, so oft das Die Sache hat also ihre Richtigkeit: der beson- bringen,
allein. Der Fall ereignet ſich allezeit, ſo oft das Die Sache hat alſo ihre Richtigkeit: der beſon- bringen,
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allein. Der Fall ereignet ſich allezeit, ſo oft das
Netz gezogen wird, daß die Fiſche welche kleiner ſind,
als die Gitter des Netzes, durchſchlupfen und die
gröſſern hangen bleiben. Vor ſich ſelbſt iſt dieſer
Fall alſo kein indwidueller Fall, ſondern hätte es
durch andere mit ihm verbundene Nebenumſtände
erſt werden müſſen.
Die Sache hat alſo ihre Richtigkeit: der beſon-
dere Fall, aus welchem die Fabel beſtehet, muß als
wirklich vorgeſtellt werden; er muß das ſeyn, was
wir in dem ſtrengſten Verſtande einen einzeln Fall
nennen. Aber warum? Wie ſteht es um die phi-
loſophiſche Urſache? Warum begnügt ſich das Exem-
pel der practiſchen Sittenlehre, wie man die Fabel
nennen kann, nicht mit der bloſſen Möglichkeit, mit
der ſich die Exempel andrer Wiſſenſchaften begnü-
gen? — Wie viel lieſſe ſich hiervon plaudern, wenn
ich bey meinen Leſern gar keine richtige pſychologi-
ſche Begriffe vorausſetzen wollte. Ich habe mich
oben ſchon geweigert, die Lehre von der anſchauen-
den Erkenntniß aus unſerm Weltweiſen abzuſchrei-
ben. Und ich will auch hier nicht mehr davon bey-
bringen,
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