Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.welche in dieser Fabel liegt, oti to kalon ouk en leuchtet sogleich in die Augen; Zusammengesetzt hingegen ist die Fabel, wenn Diese Eintheilung aber -- kaum brauche ich es der H 2
welche in dieſer Fabel liegt, ὁτι το καλον ȣ̍κ ἐν leuchtet ſogleich in die Augen; Zuſammengeſetzt hingegen iſt die Fabel, wenn Dieſe Eintheilung aber — kaum brauche ich es der H 2
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welche in dieſer Fabel liegt,
ὁτι το καλον ȣ̍κ ἐν
πληϑει, ἀλλ’ ἀρετῃ, leuchtet ſogleich in die Augen;
und die Fabel iſt einfach, wenn ich es bey dem
Ausdrucke dieſes allgemeinen Satzes bewenden
laſſe.
Zuſammengeſetzt hingegen iſt die Fabel, wenn
die Wahrheit, die ſie uns auſchauend zu erkennen
giebt, auf einen wirklich geſchehenen, oder doch,
als wirklich geſchehen, angenommenen Fall, weiter
angewendet wird. — „Ich mache, ſprach ein
„höhniſcher Reimer zu dem Dichter, in einem
„Jahre ſieben Trauerſpiele; aber du? In ſieben
„Jahren eines! Recht; nur eines! verſetzte der
„Dichter; aber eine Athalie!„ — Man mache die-
ſes zur Anwendung der vorigen Fabel, und die Fa-
bel wird zuſammengeſetzt. Denn ſie beſtehet nun-
mehr gleichſam aus zwey Fabeln, aus zwey ein-
zeln Fällen, in welchen beyden ich die Wahrheit
eben deſſelben Lehrſatzes beſtätiget finde.
Dieſe Eintheilung aber — kaum brauche ich es
zu erinnern — beruhet nicht auf einer weſentlichen
Verſchiedenheit der Fabeln ſelbſt; ſondern bloß auf
der
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