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Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.

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Viel Ueberwindung hätte mich die Aus-
führung dieses Entschlusses gewiß nicht ge-
kostet. Ich hatte meine Schriften nie der
Mühe werth geachtet, sie gegen irgend je-
manden zu vertheidigen; so ein leichtes und
gutes Spiel mir auch oft der allzuelende An-
griff dieser und jener, würde gemacht haben.
Dazu kam noch das Gefühl, daß ich itzt
meine jugendlichen Vergehungen durch bes-
sere Dinge gut machen, und endlich wohl
gar in Vergessenheit bringen könnte.

Doch indem fielen mir so viel freund-
schaftliche Leser ein. -- Soll ich selbst Ge-
legenheit geben, daß man ihnen vorwerffen

kann,

Viel Ueberwindung hätte mich die Aus-
führung dieſes Entſchluſſes gewiß nicht ge-
koſtet. Ich hatte meine Schriften nie der
Mühe werth geachtet, ſie gegen irgend je-
manden zu vertheidigen; ſo ein leichtes und
gutes Spiel mir auch oft der allzuelende An-
griff dieſer und jener, würde gemacht haben.
Dazu kam noch das Gefühl, daß ich itzt
meine jugendlichen Vergehungen durch beſ-
ſere Dinge gut machen, und endlich wohl
gar in Vergeſſenheit bringen könnte.

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ſchaftliche Leſer ein. — Soll ich ſelbſt Ge-
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[II/0010] Viel Ueberwindung hätte mich die Aus- führung dieſes Entſchluſſes gewiß nicht ge- koſtet. Ich hatte meine Schriften nie der Mühe werth geachtet, ſie gegen irgend je- manden zu vertheidigen; ſo ein leichtes und gutes Spiel mir auch oft der allzuelende An- griff dieſer und jener, würde gemacht haben. Dazu kam noch das Gefühl, daß ich itzt meine jugendlichen Vergehungen durch beſ- ſere Dinge gut machen, und endlich wohl gar in Vergeſſenheit bringen könnte. Doch indem fielen mir ſo viel freund- ſchaftliche Leſer ein. — Soll ich ſelbſt Ge- legenheit geben, daß man ihnen vorwerffen kann,

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759, S. II. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_fabeln_1759/10>, abgerufen am 23.11.2024.