Diese Nachricht schmerzt die Königinn nicht we- niger, als die Ueberzeugung, zu der sie durch den unglücklichen Brief von der Verrätherey des Grafen gelangt. Der Herzog glaubt, nun auch sein Stillschweigen brechen zu müssen, und der Königinn nicht länger zu verbergen, was er in dem Zimmer der Blanca zufälliger Weise an- gehört habe. Der Kanzler dringt auf die Be- strafung des Verräthers, und sobald die Kö- niginn wieder allein ist, reitzen sie sowohl belei- digte Majestät, als gekränkte Liebe, des Gra- fen Tod zu beschließen.
Nunmehr bringt uns der Dichter zu ihm, in das Gefängniß. Der Kanzler kömmt und eröfnet dem Grafen, daß ihn das Parlament für schul- dig erkannt, und zum Tode verurtheilet habe,
wel-
Si yo confidente soi, Si lo he sido, o si lo fuere, Ni tengo intencion de serlo. -- -- -- Tengo yo Cara de ser confidente? Yo no se que ha visto en mi Mi amo para tenerme En esta opinion; y a fe, Que me holgara de que fuesse Cosa de mas importancia Un secretillo mui leve, Que rabio ya por decirlo, Que es que el Conde a Blanca quiere, Que estan casados los dos En secreto -- -- --
Dieſe Nachricht ſchmerzt die Königinn nicht we- niger, als die Ueberzeugung, zu der ſie durch den unglücklichen Brief von der Verrätherey des Grafen gelangt. Der Herzog glaubt, nun auch ſein Stillſchweigen brechen zu müſſen, und der Königinn nicht länger zu verbergen, was er in dem Zimmer der Blanca zufälliger Weiſe an- gehört habe. Der Kanzler dringt auf die Be- ſtrafung des Verräthers, und ſobald die Kö- niginn wieder allein iſt, reitzen ſie ſowohl belei- digte Majeſtät, als gekränkte Liebe, des Gra- fen Tod zu beſchließen.
Nunmehr bringt uns der Dichter zu ihm, in das Gefängniß. Der Kanzler kömmt und eröfnet dem Grafen, daß ihn das Parlament für ſchul- dig erkannt, und zum Tode verurtheilet habe,
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Si yo confidente ſoi, Si lo he ſido, o ſi lo fuere, Ni tengo intencion de ſerlo. — — — Tengo yo Cara de ſer confidente? Yo no ſè que ha viſto en mi Mi amo para tenerme En eſta opinion; y à fe, Que me holgara de que fueſſe Coſa de mas importancia Un ſecretillo mui leve, Que rabio ya por decirlo, Que es que el Conde a Blanca quiere, Que eſtan caſados los dos En ſecreto — — —
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Dieſe Nachricht ſchmerzt die Königinn nicht we-
niger, als die Ueberzeugung, zu der ſie durch
den unglücklichen Brief von der Verrätherey
des Grafen gelangt. Der Herzog glaubt, nun
auch ſein Stillſchweigen brechen zu müſſen, und
der Königinn nicht länger zu verbergen, was er
in dem Zimmer der Blanca zufälliger Weiſe an-
gehört habe. Der Kanzler dringt auf die Be-
ſtrafung des Verräthers, und ſobald die Kö-
niginn wieder allein iſt, reitzen ſie ſowohl belei-
digte Majeſtät, als gekränkte Liebe, des Gra-
fen Tod zu beſchließen.
Nunmehr bringt uns der Dichter zu ihm, in
das Gefängniß. Der Kanzler kömmt und eröfnet
dem Grafen, daß ihn das Parlament für ſchul-
dig erkannt, und zum Tode verurtheilet habe,
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(*)
(*) Si yo confidente ſoi,
Si lo he ſido, o ſi lo fuere,
Ni tengo intencion de ſerlo.
— — — Tengo yo
Cara de ſer confidente?
Yo no ſè que ha viſto en mi
Mi amo para tenerme
En eſta opinion; y à fe,
Que me holgara de que fueſſe
Coſa de mas importancia
Un ſecretillo mui leve,
Que rabio ya por decirlo,
Que es que el Conde a Blanca quiere,
Que eſtan caſados los dos
En ſecreto — — —
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[Lessing, Gotthold Ephraim]: Hamburgische Dramaturgie. Bd. 2. Hamburg u. a., [1769], S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_dramaturgie02_1767/114>, abgerufen am 22.11.2024.
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